Alexander und Ich (André, Rollerkönig) wir sind gestern in einer Sondermission mit den guten Absichten zu unserem Alterspräsidenten Jochen nach Meuro gefahren. Der Sinn war es, ihn persönlich zu informieren, über die Verschiebung des monatlich stattfindenden Stammtisch. Die Entscheidung wurde demokratisch durch Abstimmung, der zu diesem Zeitpunkt anwesenden Mitglieder getroffen.
Es braucht gute Vorbereitung, ist es doch ein anderes Bundesland, welches sogar mit dem Werbeslogan „Brandenburg soll besser fahren“ wirbt, Alexander hat uns in Meuro auch angekündigt, damit es ein Freundschaftsbesuch wird und nicht nach einem Überfall anmutet.
Natürlich hat jeder seine Routinen und Zwänge, keiner und damit auch wir, können nicht anders. Ab um 5 Uhr habe ich aus dem Fenster geschaut. Die Sonne ging um 5:03 Uhr pünktlich auf und ich habe Alexander darüber per WhatsApp mit Foto informiert, wie gut die hoch kommt. Zehn Minuten vor um 8 Uhr stand ich vor dem vereinbarten Bäcker unseren Treffpunkt. Das Thermometer zeigt 19°C an, strahlender Sonnenschein und kein Alexander. Ich gebe zu, in mir stieg eine leichte Enttäuschung auf. Erklärend muss man hinzufügen, wenn gefahren werden soll, ist Alexander meist so voller Vorfreude, dass er aber auch mindestens der Erste am Treffpunkt ist. Meine Einschätzung der Situation, es muss etwas ganz extrem fürchterliches passiert sein. Nicht so pillepalle wie letztes Mal, als die Berufsfachschule in Rabenau abgebrannt ist. Mindestens ganz Rabenau steht in Flammen, oder Alexander hat mich vergessen.
Pünktlich auf die Minute, rollte er mit seinem Kymco Roller vor.
Das Schlimme, die Katastrophe die zu dieser Nichtverspätung führte, war die Katze. Alexanders Katze fand die Vorstellung nicht mit zu dürfen, den ganzen Tag im Haus alleine zu sitzen, überhaupt nicht cool.
Frühstück beim Bäcker, wir haben auch da mittlerweile Stammtischstatus, ist es doch unser Startpunkt für so manche Tour. Ich persönlich brauche das ja nicht, habe ich doch schon im 500 Meter entfernt liegenden zu Hause gefrühstückt. Aber sei es drum, ein Stück Erdbeertorte und Kaffee geht immer und gibt es uns doch die Möglichkeit zum Austausch aller Neuigkeiten. Alexander hat das richtige Frühstück gewählt. Und gemeinsam haben wir die Karte studiert und ich habe eine Privatschulung zur Verwendung der Calimotoapp bekommen. Heute, zu mindesten bis nach Meuro, muss ich die Tour führen. Und heute wurde jeder Diskussionsversuch abgeschmettert, Ausreden, sich drücken wollen, fanden keine Akzeptanz.
Ich bin vorne weg gefahren. Vorwegnehmend, es war die schönste aller von mir angeführten Strecken. Als wir Dresden endlich verlassen hatte, vorbei am Wolfshügel, Erzberg, Dachsenberg links, Sternbrücker Hügel, Röderberg, Eichelberg, Farrenberg, Hubrigberg, Hutberg, Birkenberg, Olgahöhe. Und dann abseits, völlig verschlafend, beinahe im „Dornröschenschlaf“, Meuro. Wachküssen ging nicht, Alexander hatte des Nachts noch der Dönerliebe gefrönt.
Halb 12 Uhr Mittag haben wir das Ende von Meuro erreicht. Sehr herzliche Begrüßung durch Jochen, Übergabe der Gastgeschenke, Anstoßen mit roter Limonadenbrause. Und dann der Stimmungskiller, mein Hinweis es ist um 12 Uhr Mittag und ein König braucht Essen. Die anderen Beiden schauten mich völlig überrascht an, als ob es etwas abnormales ist, Mittags etwas zu essen. Jochen machte den Vorschlag, wir fahren etwas essen. Als „Eingeborener“ kennt er sich perfekt aus und jetzt geht er erstmal duschen. Na gut hatten wir die Gelegenheit uns sein neues Gefährt anzuschauen. Ein bisschen neidisch bin ich um den nagelneuen Peugeot metropolis 400 sw herumgeschlichen. Da stimmte das Designe und die Farbe, eine Augenweide, mit technischen Spielereien. Da läuft mein 10 Jahre alter Kymco New Downdown 350i Gefahr, ersetzt zu werden. Zumal auf dieser Tour die Glühlampe meines Abblendlichtes kaputt gegangen ist. Es ist ein Zeichen, wenn das kein Grund ist, für einen neuen Roller?
Jochen frisch geduscht und frisiert, übernahm die Tourführung. Er führte uns zu einem Dorfgasthof Dollenchen. Dabei vergas er, unsere schwächere, völlig unzureichende Motorisierung. Alex 125 cm3, Andrè 350 cm3. Das Essen war köstlich. Weil Jochen eben bekannt ist, haben wir einen Platz bekommen, obwohl eine Hochzeitsgesellschaft anwesend ist. Und dann bekam ich endlich Essen. Schnitzel und Spargel, davor natürlich Suppe. So gut gegessen, ein Freudentanz für die Geschmacksknospen und den Gaumen. Anschließend noch eine kurze Tour, geführt vom Alterspräsidenten. Er zeigte uns auch noch sein Schloss und die dazugehörenden Ländereien.
Wieso gibt es eigentlich schon wieder Rentenerhöhung. Wir Arbeiter, die wir beengt in der Stadt, in Mietskasernen leben müssen, 10 Jahre alte Fahrzeuge bewegen müssen. Jochen, Danke der Besuch bei dir war echt nett.
Dann war Alexander nicht mehr zu halten. Jetzt galt es nur noch Kilometer machen. Wir sind an den ehemaligen Tagebaue, Tagebaufeld Lauchhammer, Welzow Süd vorbei gekommen. Haben uns einiges angeschaut, auch von Zeit zu Zeit angehalten Pause gemacht, zeigte das Thermometer jetzt doch 30°C. Ja und nach 300 Kilometer war die Tour 19:30 Uhr dann zu Ende.