Einfach etwas zum Schmunzeln… Achtung, es wird ein sehr langer aber sehr amüsanter Bericht:
10.05.2025 Rollerkoenig:
Hallo, ist hier noch jemand, es gibt eine Neuauflage der Reise „Vom kleinen König, mit Alexander dem Großen“. Nein nicht nur einen neuen Bericht von der damaligen Reise, eine ganz neue Reise gibt es. Und zwar ab morgen, Sonntag 11.05.2025.
Ich will diejenigen daran teilhaben lassen, die diese Saison aus welchen Gründen auch immer aussetzen müssen, bzw. bei denen das Hobby „Roller fahren“ beendet ist. Wollte ich ja eigentlich auch immer machen, aber ich schaffe es nicht. Ist wie eine Sucht.
Ich kann heute nicht mehr sagen, wann wir den Entschluss gefasst haben, Alexander und ich, wieder auf Tour zu gehen. Unsere letzte gemeinsame Fahrt, liegt schon 2 Jahre zurück. Und wer auf das Ziel gekommen ist kann ich auch nicht sagen. So viel, der Entschluss muss schon länger bestehen, da wir beide auf der Arbeit unsere Urlaubswünsche schon Jahre im Voraus bekannt geben müssen. Das Ziel Thüringen kann sein, ist aus dem „Tourenatlas Deutschland 2020“, denn das Hotel welches Alexander auf meinen Vorschlag hin gebucht hat, ist darin verzeichnet. Und deshalb habe ich auch die Tourenvorschläge daraus mit aufgenommen. Alexander hatte noch etwas anderes vorgeschlagen und das machen wir auch, erzähle ich aber später, im Laufe der Woche.
Wir wollen genau wieder 1 Woche gemeinsam fahren, Benzin verbrennen und tolle Sachen gemeinsam erleben. Ich habe sehr viele Sehenswürdigkeiten, kurvenreiche Straßen herausgesucht. Alexander musste mich schon bremsen, weil ich jede zu fahrende Straße vorplanen wollte.
Aber der muss gar nicht so tun, der ist nämlich genauso aufgeregt wie ich es bin. Und jetzt packe ich gerade Sachen, oder besser gesagt plane ich was mit muss und was nicht fehlen darf.
Unser Ziel ist morgen der westliche Thüringer Wald, das Hotel Waldschlösschen in Dankmarshausen.
Ich fahre meinen mittlerweile 10 Jahre alten Kymco New Downdown 350i. Die Werkstatt war so nett und hat mir ganz neue Reifen dran gebaut und alle Flüssigkeiten kontrolliert und freut sich über die Zuverlässigkeit von dem Teil. Er hat jetzt einen Kilometerstand, irgendwas um die 70.000 und das sieht man nicht so häufig, weil die meisten Fahrer, aus verschiedensten Gründen die Fahrzeuge eher wechseln.
Ich muss jetzt ins Bett. Unser Alexander unverbesserlich. Hier mal der WhatsApp Verlauf, für eine Terminabsprache.
Anfrage von Alexander: Treff ist morgen 7 Uhr beim Bäcker? Oder paar Minuten eher um den Laden zusammen mit den ruhelosen Rentnern zu stürmen?
Gestern Supergau, Brille kaputt 😒. Ich versuche jetzt mich an die verhunzte neue Brille, die ungenutzt bestimmt schon drei jahre im Schrank liegt, zu gewöhnen…. Ich könnte kotzen.
Darauf antwortet André: Hast du heute Morgen mal auf ein Thermometer geguckt? Um die Zeit, die du vorschlägst, waren hier noch 5°C. Du musst dein Moped vorher beladen, brauchst eine halbe Stunde bis hier her und dann haben wir mehrere Stunden vor uns. Soll heißen, wenn du bei dir startest, wird es noch kälter sein. Ich halte zwischen halb und um acht Uhr für ausreichend. Halb neune rum war dann die Sonne da und es wurde angenehmer.
Hast du schon gepackt? Ich habe schon eine Vorankündigung ins Forum gestellt.
Alexander völlig überzeugt: 7 Uhr beim Bäcker passt, sonst sind wir zu spät da. Aufwärmen können wir uns bei Kaffee und Gebäck.
Und André macht mit: Du kannst es nicht erwarten und ich auch nicht, also gegen 7 Uhr am Bäcker.
Alexander: Juhu 👍🏻
Was solls, beheizte Handschuhe, dicke Sachen und träumen vom Sommer. Gute Nacht.
11.05.2025 Alexander:
Aufgrund eines Großen Feuerwehreinsatzes in der direkten Nachbarschaft, war meine Nacht um 4 Uhr vorbei, wo doch der Wecker erst um 6 Uhr klingeln sollte. So was braucht man…
11.05.2025 Rollerkoenig:
Sonntag … 5:00 Uhr, wenn der Morgen graut.
Gut geschlafen und voller Vorfreude, erster Check des Thermometer. Glück gehabt Alex, es steht kein (-) Minus davor.
Alex Nachricht heute Morgen um 5 Uhr, sah etwas anders aus. Unmengen Blaulichter waren zu erkennen, beim Blick aus Alexanders Schlafstube. Muss was passiert sein in Rabenau. Ich habe ihm angeboten den Start zu verschieben, bis er ausgeschlafen hat.
Nix da, pünktlich um 7 Uhr beim Bäcker, als neudeutsch „lets go“, oder so ähnlich.
jetzt geht´s los; Jetzt geht`s los. Erstmal Pause, bin ja schon 400 Meter gefahren. Gucke mal da, wer da wartet. Und gucke mal, wo wir hinfahren. Natürlich analog, nix digital.
Aktivitäten und das Gefühl, heute ist wieder was besonderes, gab es schon ab 4 Uhr. Um 4:45 Uhr trafen die ersten WhatsApp Nachrichten vom Alexander ein. Für ihn ist die Nacht schon länger zu Ende, weil es in Rabenau gebrannt hat und die Feuerwehr doch einen Großeinsatz starten musste. Ich habe eigentlich nur „pro forma“ vorgeschlagen, wir starten erst, wenn er ausgeschlafen hat. Es wäre der Horror gewesen, hätte er zugestimmt. Ich hätte ja noch ewig warten müssen.
Also waschen, rasieren, Haare schön und Thermometer kontrollieren. Den ersten Kaffee trinken und Minifrühstück. Alles zusammenpacken und unten an den Roller binden.
Alex ist schon vorm Bäcker. Zum ersten Mal erlebe ich auch, dass es wirklich auch Menschen gibt, die Sonntag Morgen um 7 Uhr Bedarf an Bäckerreiprodukten haben. Wir waren nicht die Einzigen. Aber die Einzigen, die jetzt Cappuchino und Frühstück wollten. Ich habe meine analogen Karten ausgebreitet.
Nach einer Stunde sind wir dann in die Gänge gekommen und losgefahren. Ich war der Tourführer und wollte heute den ganzen Tag der Bestimmer sein und sagen, wo es lang geht. Als erstes Mal die B173 über Freiberg, Chemnitz, Zwickau. Dort auf die B175 und weiter Gera, Jena, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisennach, Dankmarshausen. So einfach, so logisch, so problamlos. Ein Jahr habe ich mit mir selber trainiert, um als Tourführer perfekt zu sein. Und ich war es auch, hinter uns die Sonne, die Richtung stimmt es geht Richtung Westen. Es war um die Zeit Erwartungsgemäß wenig bis kein Verkehr. Die Luft war rein und sauber, die Wiesen grün und das Thermometer zeigte 14°C.
Ich habe daran gedacht, vor der Brücke in Naundorf steht ein Blitzer. Gut gemacht, wenn man es nicht weiss, übersieht man den. Aber ich weiss es ja und die können mich mal. Ich bin mit maximal 45 km/h gefahren, war geneigt den Stinkefinger zu zeigen und das Ding hat ausgelöst. Ich spürte vermeintlich die Wärme des Blitzes, die Helligkeit machte mich blind, ich war völlig irretiert. Alexander meinte, selten so einen Raser gesehen, jeder Mensch weiss doch, dass hier 30 km/h gelten.
Dann kam Chemnitz und ich habe darauf geachtet, ob ich die berühmteste Sehenswürdigkeit der Stadt sehe und habe dabei natürlich die Straßenschilder, Straßenschilder sein lassen. Nur ein Zufall wir haben den Nischel gefunden. Ich habe Alexander zu einem Foto vor dem Denkmal des berühmtesten Motorradfahrer überredet und ich habe auch eins bekommen. 56 Jahre habe ich darauf gewartet, theoretisch.
Alexander übernimmt die Führung, „So kommen wir nie an“ und nannte Zeitangaben in denen er diese Strecken immer zurück legt. Oha, wir sind dann, um schneller in Richtung Westen zu kommen, mal auf die Autobahn gefahren. Das ist nicht erwähnenswert, war nicht schön. Alexander erinnerte sich aber, dass halb eins Mittag Zeit zum essen ist und wir sind in Kraftdorf abgefahren um Mittagessen zu fassen. Nudeln mit Wurstgulasch, hat echt gut geschmeckt, bisschen wie damals im Kindergarten. Nicht schlecht gemeint. Es gibt neuerdings Automaten, wo Päckchen hinein gelegt werden, die bei Internetbestellungen, als Retour zurückgeschickt wurden. Man weiß nicht was da drinne ist, bezahlt 10 € und hat Glück oder auch nicht. Alexander ist, weiss ich von anderen gemeinsamen Touren, anfällig für Automaten. Er hat es gewagt, die 10 € investiert. Nach den Essen haben wir reingeguckt. Ich gebe zu eine Spannung ist das schon und aufgemacht, wir wissen nicht was es ist. Wäre soetwas wie ein BH drin, oder Socken hätten wir gewusst was man damit anfängt. Jetzt haben wir ein abendliches Kulturprogramm, rauskriegen was das ist und zusammenbauen. Bericht folgt.
Wir sind dann südlich der A4 durch kleinere Ortschaften, durch Felder, Wälder gefahren. Das war der schönste Abschnitt des Tages, das hat Spaß gemacht. Alexander nutzt dafür ein Telefon mit vorinstallierten Kartenmaterial, muss zwar auch ab und zu mal anhalten und nachbessern. Aber meistens klappt das. Ich habe auch ein Gerät mit vorinstallierten Kartenmaterial und das klappt immer nicht. Und hier habe ich erkannt, es braucht mehr, um ein guter Tourfürer zusein, als nur vorneweg zu fahren.
Und dann hatte Alexander noch einen Punkt von höchsten Interesse. Die Autobahn A4 lief ehemals südlich an Eisennach vorbei, sie konnte hier aber nicht weiter ausgebaut, verbreitert werden, weil es ein Naturschutzgebiet ist. Hat man sie also nördlich von Eisennach neu gebaut. Und nun haben wir uns Teile der alten Strecke angeschaut, hier mal Reste von dieser Auffahrt, dieser ehemalige Parkplatz. Genau, ich fand das genauso spannend. Ich hatte den Verdacht, dass ist die Rache, weil ich ihm zu diesen Monument geschleppt habe, was dann doch kein Mototorradfahrer war. Ein bisschen hatte ich vom fahren die Faxen schon dicke.
Ja es zog sich dann etwas, wir wollten ankommen. Es war so schön den „Monte Kali“ (Abraumhalte beim Kaliabbau auf ehemaliger Westseite) zu sehen. Nett begrüßt, die übliche Diskussion, wer das schönere Zimmer kriegt. Das eine Richtung Osten Früh hell, Abends dunkel. Das Andere Richtung Westen Früh dunkel, Abends hell. Manchmal hilft Schnick, Schnack, Schnuck. Meistens nicht.
Wir sind dann Abendbrot essen gegangen. Es gab nicht nur Brot, Spargelcremesuppe, Thüringer Rostbrätel mit Bratkartoffeln. Anschließend gemeinsamer Abendspaziergang und das interessante, wie war das damals im Schatten der Mauer, die Geschichte des Ortes. Wir erhoffen uns morgen beim Besuch der Heimatstube mehr Informationen. Dort fahren wir dann aber mit dem Roller hin.
Ich habe mich gestern noch an den Schreibtisch gesetzt. Alexander hatte auch seinen Computer geholt, aber der Blick auf die Uhr zeigte 21 Uhr. Wir waren müde, ko, knülle. Es war die Zeit zum schlafen gehen.
Es war ein guter Start, es wird eine tolle Woche.
12.05.2025 Rollerkoenig:
Montag, ein Tag der sonst wenig Begeisterung hervorruft, weil der Alltag, die Arbeit. Nicht dieser Montag, der 1. Urlaubstag und voller Enthusiasmus, Vorfreude, Lebenslust aus dem Bett gehopst. Das Hotel ist schön es macht Spaß. Uns ist aufgefallen, viele sehr sportlich aktivaussehende Gäste. Es erklärt sich so, das Hotel liegt am „Grünen Band“ und hier übernachten die Wanderer und Radtouristen, für eine Nacht und sind dann wieder weg. Und natürlich muss am Buffet hinter mir dann so ein Sportler stehen, mit anatomisch exakt ausgebildeten, durchtrainierten Körper. Ich habe die Thüringer Spezialitäten Leberwurst wieder zurück gelegt und zu der „Light-Variante“ gegriffen. Ich hätte Lust mich mal mit den Menschen zu unterhalten, aber heute nicht. Ich habe noch Gesprächsthemen mit Alexander, denn die heutige Tour. Ich bin Tourführer. 9:30 Uhr an den Fahrzeugen alles kontrollieren, räumen, verstauen. Man staunt wieviel Zeit man verplembern kann. Zum Start um 10 Uhr, zeigt das Thermometer 20°C, die Sonne strahlt und ich starte die Tour. Ich habe mich vorbereitet und ausgearbeitet, wo ich fahren will, was ich sehen will. Heute sind 170 km geplant und mit den geplanten touristischen Zwischenstopps, sollte es eine Tagestour werden. Dankmarshausen (Hotel) über Wölfershausen nach Philippsthal wo ich prompt vor der Vollsperrung der weggerissenen Straße und den Baumaschinen stehe. Ich habe auf dem Moped sitzend die Karte studiert, als ein Auto hielt und eine freundliche Fahrerin empfahl. Fahrt den Weg rein den ich gerade rausgekommen bin, führt hinter der Baustelle direkt wieder auf die Straßen. Natürlich hätte ich die Hilfe nicht benötigt, aber voll nett. Ich hätte umgedreht und geflucht, geschimpft und warum immer mir, dass passieren muss. Der Tipp war richtig und führte wirklich dahin, wo ich wollte, zwar über Schotter und unbefestigte Straße, aber richtig.
Wir erreichen den Ort Vacha. Hier ist der erste touristische Halt geplant. In einem Reiseführer habe ich folgendes gelesen: „Es lohnt sich, einen Rundgang duch Vacha zu machen: Storchenturm ist ein Wahrzeichen, historische Innenstadt um den Marktplatz, Wandgemälde im Rathaus mit Szenen aus der Geschichte.“
Mopeds abgestellt Kamera um den Hals, vor den Bauch gehängt und los geht’s. Das was wir zu sehen bekamen, machte die Beschreibung in dem Reiseführer zur Parodie, zum Witz. Wir sahen eine Marktplatz, der ein Parkplatz war. Wir sahen vor dem Verfall stehende, renovierungsbedürftige Gebäude. Der Begriff der heute immer häufiger auftaucht, von „sterbenden Innenstädten“ wurde hier deutlich vorgeführt. Aber Alexander hat am ersten und einzigen Modegeschäft am Platz, eine Mütze (Basecup) gekauft wegen der Sonne. Es war der Asia Markt und somit hat er ein Schnäppchen gemacht mit 6,50 €. Ich war so enttäuscht, wir sind dann noch kreuz und queer durch den Ort gefahren, auf der Suche nach der versprochenen Schönheit. Und das Rathaus, mit Bauplanen verhangen, verriegelt und verrammelt. Ernüchternd. Also zu Netto Wasser kaufen und Pause machen. Alexanders Hinweis, ob ich bei meiner Tour die Zeit im Auge habe, ist jetzt gleich 11:30 Uhr, also Mittagszeit. Das war nicht sein Hinweis, seine Überlegung wir sind seid 2 Stunden unterwegs und sind 22 km gefahren.
Ich habe eingesehen, so wird das „nischt“. Alexander übernimmt die Führung und dann ging es zügig voran, nach Bad Salzungen. Ich wollte einen Blick auf die da befindlichen Kureinrichtungen werfen. Wir sind um das Gradierwerk gelaufen, durch den Kurpark gerannt. Für das kleine Museum konnte ich Alexander nicht begeistern, ist kein Museumsmensch. Gut, ist ja eh Mittagszeit und essen ist wichtig. Alexander scheint auch nicht der „Mittagessensmensch“ zu sein. Das Verrückte, jetzt kam die perfekte Tour. Kleine Straßen durch Wiesen, Felder, Wälder. Gut ausgebaute, neu asphaltierte Straßen, kein Verkehr. Und ich konnte es nicht genießen. Mit jeder noch so guten Kurve wurde die Laune schlechter, denn nirgends tauchte ein Imbiss auf. Bei einem Stopp im Wald, die Frage, was ist denn, er hätte voraus fahrend, durch den Rückspiegel, durch mein geschlossenes Visier, bei runtergeklappter Sonnenblende, mein miesepetriges, böses Gesicht gesehen. Ich habe die Führung übernommen, bin in den nächsten Ort gedonnert, Ruhla. Nicht Uhren, Essen hat mich interessiert. Zweimal durch den Ort, Montag natürlich alles zu. Wir haben was neues ausprobiert. Mittagessen auf dem REWE Parkplatz. Wir waren einkaufen, Salat, Fertigsandwich, Brötchen, Obst Süßkram und Mehrwegbesteck. Revival der Bestecktasche und wie die Produkte auch alle geschmeckt haben, außer die Fertigsandwich. Es war bereits 14 Uhr.
Es ging weiter und jetzt der bekannte Rennsteig. Nein wir sind nicht gelaufen, aber Schilder wiesen darauf hin. Die Straßen wieder herrlich und voll das Pech. Die kurvenreiche Strecke nach Tabarz, da kann man leider keinen, wenn auch nur mit 60 km/h vorausfahrenden LKW, überholen. Das war ermüdent, mir stand der Sinn nach Mittagsruhe. Irgendwann hatte ich Alexander gesagt ich brache mal wieder Benzin. Ich habe schon lange nicht mehr daran gedacht und deshalb dachte ich, was macht er den jetzt wieder.
Ihr müsst euch vorstellen 300 m Straßenabschnitt, linker Seite eine Tankstelle. Die linke Fahrbahnseite, ist aber gerade eine Baustelle, Asphalt abgefräßt, der Verkehr wird mit Ampelreglung daran vorbeigeführt. Alexander biegt links zur Tankstelle ab, den 5 cm Höhenunterschied durch den fehlenden Straßenbelag, seis drum. Aber neben lauten Baumaschinen. Er ist ein guter Tourführer, ich hätte erst wieder dran gedacht, das ich tanken wollte, wenn der Motor aufgehört hätte zu brummen. Bei dem Streß, habe ich aus medizinischen Gründen RedBull und Nüsschen konsumiert. Der daraus folgende Energieschub brachte Versöhnung.
Das besondere Bauwerk, welches heute bestaunt werden sollte, waren die Reste der umgeleiteten Bahnstrecke. In den 60er Jahren, nach Schließung der Grenze, führte eine Bahnstrecke durch einen Zipfel westdeutsches Gebiet. Und das ging natürlich gar nicht, da hat man einen riesen Aufwand betrieben und die Trasse verlegt. Heute sind noch Bahndämme zu erkennen und Brückenpfeiler. Haben wir gesehen und als interessant eingestuft.
Ich war jetzt aber fertig. Mit Alexander reisen, heißt wirklich fahren, viel fahren. Ich kam mir vor, als ob ich ihn manchmal an die Zügel nehmen muss und bremsen muss. Es sind rein menschliche Bedürfnisse, die mich dazu zwingen. Es geht auf 18 Uhr zu, ich wollte essen.
Mopeds auf dem Parkplatz vorm Hotel fallen lassen und ohne duschen, gehe nicht über „Los“ direkt in den Speissaal. Spargelcremesuppe, Spätzle und viel Gespräch. Ein Bier für mich, ein Schnaps für Alex, schaffte die Bettschwere.
Vachau – Dorndorf – Merkers – Bad Salzungen – Möhra – Kupfersuhl – Etterwinden – Ruhla – Potterrode – Tabarz – Schwarzhausen – Seebach – Ruhla – Steinbach – Bad Liebenstein – Waldfisch – Möhra – Eggertshausen – Gerstungen
Nachtrag: Ich habe morgens beim Ankleiden überlegt, heute wird es über 20°C, wir fahren langsamer und mit vielen Zwischenstopp, lass mich Jeanshose und Lederjacke anziehen reicht sieht gut aus und ist nicht so schwer und beengend wie Mopedsachen.
Zwei Beispiele von falscher Anzugsordnung auf unseren Touren brachte Alexander ins Spiel.
Ich habe die schwere Motorradbekleidung, in der ich aussehe wie ein Kastenmensch, getragen. Und das war gut so.
13.05.2025 Rollerkoenig:
Ganz was tolles haben wir heute erlebt.
Alexander hat mich kaputt gespielt.
Moped sind wir auch gefahren.
Ich habe im Fernsehen irgendwann mal einen Bericht gesehen über die „Dampflok Erlebniswelt“ in Meiningen ( https://dew-meiningen.de ).
Das lief mal, schon vor längerer Zeit im mdr – Fernsehen und weil ich es interessant fand habe ich mir das aufgeschrieben. Schreibt man es sich nicht auf, macht man es nicht, bzw. denkt nicht daran wenn es drauf ankommt. Ich habe daran gedacht und werde uns als Tourführer nach Meiningen bringen.
Aber erst Frühstück. Ich bin verabredet mit Alexander um 8 Uhr. Wir gehen immer um 8 Uhr, zur Hauptstoßzeit. Wir wollen uns nicht lustig machen, sondern uns amüsieren über die verschiedensten Charaktere der Reisenden und deren Verhalten am deutschesten aller Frühstücksbuffet. Mitmachen wollen wir natürlich auch und wenn wir schon mal da sind wollen wir auch was essen. Die erste Enttäuschung des Tages, der Vermieter hat uns an einen anderen Tisch gesetzt. Die Tische werden eingedeckt und dann stehen Namensschilder da. Es ist nicht so, dass ich irgendwann neben einer Frau Krause sitze, ich sitze immer neben Alexander. Aber eben nicht immer am gleichen Tisch. Es entfällt also, dass wir uns darüber aufregen können das sich jemand auf unseren Platz gesetzt hat.
9:35 Uhr sind wir an den Fahrzeugen, es wird Gepäck verstaut, Helmvisier, Scheibe und Scheinwerfer geputzt, geräumt. Knapp unter 20°C, sonnig, die Luft noch etwas frisch.
Ich möchte es heute ganz modern angehen als Tourführer, ich nutze ein „Handy“ mit Google Maps und lass mir ansagen, wo ich langfahren soll. Das mache ich mit Kopfhörern so richtig schön, mit Stecker und Kabel, Handy natürlich in der Brusttasche. Alexander sagte gleich, ist Quatsch, du brauchst auch das Bild vor dir. Wir sind gerade vom Parkplatz um die Ecke gerollt, da quatscht mich das blöde Teil voll, es hätte eine Strecke gefunden, die 4 Minuten schneller ist. Wenn sie der Route nicht … plaplapla. Das blöde Teil weiß wahrscheinlich nicht, dass man beim Mopedfahren dicke Handschuhe trägt und das Handy nicht griffbereit hat. Ich war das erste Mal bedient. Das zweite Mal folgte zeitnah nach der ansage, „dem Straßenverlauf noch 7 km folgen“. Heißt für mich, ich folge der Vorfahrtsstraße, denn verlasse ich selbige, biege ich ja ab. Nicht nach Handylogik. Ich folge meiner Logik und in meinen Ohren klingelt, piept es, quatscht mich eine Stimme permanent voll, ich soll wenden, abbiegen, nach Hause gehen.
Alexander erklärte, die Straße xy hat eine Nummer. In ihrem Verlauf bleibt sie nicht immer die Vorfahrtsstraße. Das ist die Begründung warum ein Bild der Karte sinnvoll ist.
Ich bin weiter als Tourführer gefahren. Es war eine gut ausgebaute, stellenweise sogar vierspurige Bundesstraße. Die Ortsschilder zeigten das, wohin ich wollte, Meiningen, ich musste nicht reagieren, ich muss keine Entscheidungen treffen. Die Landschaft ist schön und ich trödele, frei nach dem Motto Augenblick verweile doch, du bist so schön.
Alexander hat geschimpft, aber auch erklärt. Auf dem Bundestraßen sind die Leute nicht immer in Urlaubsstimmung und machen Ausflug. Es wird gedrängelt, es wird knapp und riskant überholt und da sind wir als die Zweiradfahrer die Schwächsten. Die Kritik habe ich als gerechtfertigt angenommen. Mir fiel auch ein, ich fahre keinen 125 cm3 Roller, weil ich Angst habe, genau auf solchen Straßen nicht mitfahren zu können. Ich bin dann schneller gefahren, kann mein 10 Jahre alter Kymco Downdown 350i nämlich auch. Und was soll ich sagen, hat Spaß gemacht.
Die Eisenbahnerlebniswelt, schaut euch das mal im Internet an https://dew-meiningen.de. Ich fand es sehr schön, technisch gut gemacht. Man hat auf Computer neue Medien gesetzt, ohne dass das aufdringlich gewirkt hat. Sehr interessant, technische Aspekte, Respekt vor Ingenieuren, es gab Geschichte. Es gab alles, es gab zu staunen und es gab Mittagessen. Currywurst mit Brötchen und alkoholfreiem Hefeweizen. Der Hinweis der Verkäuferin, Currywurst isst man am besten mit dem Löffel. Nie wieder will ich meine Currywurst anders essen, als mit dem Löffel, zumal ich ja seit gestern, stolzer Besitzer eines Mehrweglöffel bin (Erinnerung Bestecktasche). Die Bilderausstellung haben wir noch gesehen. Da merkte ich aber den Stimmungsumschwung beim Alexander. Auf neudeutsch „er wirkt angepisst“. Die Frage und was machen wir jetzt, „wir fahren nach Hause und schlafen“. Wir haben das Museum verlassen, Alex ist kein Museumsmensch. Und auf der Straße, die Zügel locker lassen, braucht es nur wenige Kilometer und es wird eine perfekte Tour. Er fragt mich Fulda 50 km, zu weit? Nein toll, weiß zwar nicht was er da will, aber ok. Er hat mich zu dem Motorradausrüster Louis geführt. Isser nicht lieb? Mein Tuch kratzt, mein zarter Hals fühlt sich immer wund an, die Sitzposition ist nicht optimal. Er hat mir ein Sitzkissen und einen neuen Schal gekauft und jetzt, passt auf, eine Halterung für das Handy am Lenker damit ich die Karte im Blick habe. So einen Tourführer musste erstmal finden. Perfekte Straßen und denkt dabei noch daran, dass mir der, Entschuldigung der Arsch nicht weh tut.
Wir mussten dann noch fast rasen, damit wir pünktlich beim Abendbrot erscheinen. Es war ein toller, ein richtig schöner Tag.
Nachtrag: Von einem muss ich noch berichten. Beim Abendbrot waren wir mutig, ja beinahe übermütig. Wir haben vegetarisch bestellt. Linsenragout mit Falafel und Salat, dazu ein alkoholfreies Bier. Zum Abschluss Heidelbeerpfannkuchen mit Schlagsahne. Perfekt.
Auf dem Foto, sieht vielleicht nicht so perfekt aus, man kann es essen, netter Versuch. Es wird nicht unser Lieblingsessen. Morgen gibt es Schnitzel mit Spiegelei, Pommes und Salat, habe ich Alexander versprochen.
14.05.2025 Rollerkoenig:
Heute waren wir die Ersten am Frühstücksbuffet, natürlich nicht geplant. In der Vorfreude, heute vom Anbeginn die täglichen Dramen der Reisenden mitzuerleben, gaben wir uns einem stundenlangen Frühstück hin. Und dann, die heutigen Gäste kamen unaufgeregt, nahmen sich ihre Portion, setzten sich auf den für sie bestimmten Platz und mümmelten los. Nichts, keine altehelichen Szenen, keine Ausgefallenheiten.
Die Erste Aufregung des Tages, mir hat ein Marder auf die Sitzbank gekackt. Den Spuren zu urteilen, hat er die richtige Position gesucht und dann genüsslich sein Geschäft verrichtet. Ihr lieben Tiere, hört mal zu, wenn ich nicht gerade Roller fahre, bin ich ein Vollöko und schütze euch. Das kann ich sofort ändern. Mein Kymco New Downdown 350i ist mein heiliges Gefährt, da kenne ich keine Freunde. Ein guter Rollerfahrer hat natürlich Feuchttücher und kleine Mülltütchen einstecken, Problem behoben.
14.05.2025 Alexander:
André schreibt ja so schöne Berichte von den Geschehnissen des Tages, da darf ein kleiner Bericht vom Frühstück nicht fehlen.
Hier gibt es Nudossi aus der Tube. Ich muss nicht schreiben welchen visuellen Eindruck das drapieren der Braunen Nuss-Nugatmasse auf einem Brötchen hinterlässt, ein Foto sagt mehr als 1000 Worte….
Ob es ein Kleintier animierte, weiß ich nicht….
14.05.2025 Rollerkoenig:
Wir möchten heute zum Point Alpha. Wir wollen Geschichte sehen, erleben. Tourführung übernimmt Alexander, mit den Worten „du kannst schreiben, ich kann führen“. Und siehe da es gibt richtig gute Straßen in Thüringen. Kleine Straßen, auf den zwei Autos nur mit Vorsicht aneinander vorbeikommen. Wir haben an einem anderen Bikerhotel gehalten und dann haben wir diesen geschichtsträchtigen Ort erreicht. Das stand auf meiner Wunschliste für unsere Tour im Grenzbereich. Was soll ich sagen, nach dem wir den Eintritt gelöst haben sind wir auf den Wachturm geklettert und ich bekam Gänsehaut. Wir sind erst einmal in die Kantine essen gegangen. Hieß amerikanisch anders, aber wir haben amerikanisch gegessen Hot Dog und Coca Cola. Alexander fiel wieder aus der Rolle, musste unbedingt noch eine Soljanka essen. Meine Argumentation, passt gar nicht hier hin, können wir dann im Osten essen. Auf dem Gelände war jemand mit einem Laubbläser am machen. Ich hasse diesen Krach also in die Erste von zwei Museumsbaracken, in der Hoffnung das dem mit dem Laubbläser die Luft ausgeht.
Die Ausstellung sehr informativ, viel zu lesen, zu gucken. Man muss sich darauf einlassen können. Man braucht Ruhe und nicht im Hinterkopf, man will noch das und das erleben. So erste Museumsbaracke fertig, aber der Krachbolzen draußen noch nicht. Ab in die zweite Baracke. Hier wurde von den Menschen berichtet, die hier ihren Dienst verrichten mussten. Erfahrungen, Erlebnisse, Außergewöhnlichkeiten. Auch gut und dann endlich, der Laubbläserfreak war fertig. Wir haben noch die amerikanische Militärtechnik begutachtet. Und dann sind wir über die Grenze gelaufen. Wir haben uns die damaligen Grenzanlagen angeschaut. Das löst ein beklemmendes Gefühl aus. 600 m Fußweg über den Todesstreifen und wir sind am geteilten Haus. Ein Museum, endlich ein Museum, mit noch mehr Informationen. Nach der Hälfte der im Erdgeschoss befindlichen Ausstellung, kam der Stimmungsumschwung bei „Nichtmuseumsmensch“ Alex. Von mir verlangt das dann konsequentes handeln, Abbruch, vor der Tür gab es einen Automaten. Alexander beauftragt 2 der überteuerten Flaschen mit Getränken da raus bekommen. Auf direkten Weg zum Parkplatz. Auf einmal schien die Grenze nicht mehr unüberwindlich. 10 Kilometer fahren und alles wieder schön. Wir haben alle unsere Macken und das macht das Reisen ja so interessant. Und auch ich hatte die Schnauze voll, irgendwann nimmt man keine Informationen mehr auf und ist übersättigt. Ich habe noch 2 Bücher gekauft „Point Alpha – Vom heißen Ort im kalten Krieg zum Lernort der Geschichte“ und „Leben im Grenzbereich – Die Geschichte von Point Alpha“. Jetzt kann ich mein Wissen dosiert in Einzelseminaren erweitern. Dann sind wir gefahren. Wir haben uns einen Grenzabschnitt angeschaut der nicht touristisch erschlossen ist. Auch mit Wachturm aber der Zahn der Zeit und Vandalismus haben da ihre Spuren hinterlassen. Dann sind wir wieder gefahren und gefahren und waren zum Abschluss noch bei dem Plattenweg, Postenweg der auch sehr nahe am Hotel verlief und der Kaliabraumhalte.
Abendbrotzeit, nach dem Experiment gestern, ist Alexander dran für uns das Essen auszusuchen. Spargelcremesuppe, Steak ou four mit Kroketten und Salat, 3 Kugeln Eis mit Sahne. Das Eis haben wir vom Wirt geschenkt bekommen.
Und jetzt, während des Abendbrot und das so ganz nebenbei, hat Alexander mich neudeutsch „geupdatet“. Mein Handytelefon hat jetzt die App calimoto zum Sonderpreis von 47,99 € für ein Jahr, sofort bezahlt mit PayPal. Was sind das für Zeiten, während dem Genuss von Gerichtskreationen vergangener Tage, kauft man sich ein Satelliten gestütztes Navigationssystem, mit dem man auch Raketen lenken kann. Theoretisch. Jetzt, so sagt Alexander, findest du auch die guten Straßen. Wir haben noch ein bisschen rum getestet, Fotos geschaut und dann war schon wieder Schlafenzeit.
Dankmarshausen – Süß – Bauhaus – Iba – Bebra Weiterode – Ronshausen – Hönebach – Friedewald – Lautenhausen – Hillartshausen – Ausbach – Ransbach – Wehrshausen – Ufhausen – Treischfeld – Grüsselbach – Rasdorf – Geisa
Wenn die Ortschaften auch etwas befremdlich klingen, es gibt sie wirklich und liegen eben abseits großer touristischer Routen. Und die waren herrlich.
15.05.2025 Rollerkoenig:
Letzter Tag an dieser Station. Ja nach 4 Tagen haben wir eine gewisse Routine entwickelt. Beginnt mit dem zeitigen Aufstehen und dem Heraustreten auf dem Balkon, um das Wetter erstmalig zu prüfen. Wenn ich das mache, ist es noch dunkel, bzw. der Morgen graut. Mein erster Eindruck, grauenhaft kalt heute, am Himmel graue Wolken. Gut erstmal weiter in der Routine, mit duschen, rasier …, ach nein rasieren nicht mehr. Ich habe doch geschrieben, dass mein Tuch an der zarten Haut meines Halses kratzt und scheuert. Das ist bei 8 bis 10 Stunden täglich echt unangenehm. Mein Verdacht war, Mist wieder billigen Mist gekauft, meine Frau sollte „weichmachenderen“ Weichspüler einsetzen. Alexanders Theorie, „du solltest dich nicht jeden Tag tiefen rasieren“. Auch ein Denkansatz, der nicht meiner Theorie folgt, dass alle anderen Leute mir nur böses wollen. Der Tuchhersteller, meine Frau. Jetzt habe ich das Rasieren gelassen und sehe aus wie ein Yeti. Und was soll ich sagen, das Tuch kratzt nicht mehr, oder nur noch ein bisschen an der linken Seite, wenn ich mich ganz doll konzentrieren tuen tue. Es folgt das Frühstücksbuffet und die Gäste. Mindestens ein Ehepaar, bei dem der Mann der Erklärbär ist, die Sportlichen Typen mit dem Müsli und Cerealien und Magermilch, andere Biker mit den üblichen Gesprächen und Antworten, auf die Frage der Angestellten, „wollt ihr noch was, ja Bier höhöhö“. Es wäre Mist, wenn es nicht so wäre.
Routinemäßig 9:25 Uhr an den Fahrzeugen, zum räumen, sortieren, vorbereiten. Einrichten der Technik. Alexander hat gesagt, heute fahren wir den Edersee. Das ist etwas weiter und es wird nur gefahren, nichts als gefahren. Mhm, haben wir doch die anderen Tage auch gemacht. Na gut, wir haben gestern die Tour mit meiner neuen Software geplant und geteilt. Auf Alexanders Telefon ist das Gleiche zu sehen. Wir fahren jetzt hintereinander und ich kontrolliere Alexander, ob er auch richtig fährt.
Und wir sind gefahren, nicht schnell, um anzukommen, es hinter uns zu bringen, langsam genüsslich. Die Temperatur war heute nur um die 13 bis 16°C. Man musste heute ordentlich angezogen sein. Pausen macht Alexander routiniert an Stellen, wo krach ist. Die erste neben einem Steinbruch mit entsprechenden Maschinenlärm. Hat echt beim pinkeln genervt. Und jetzt 12 Uhr Mittag neben einer Baustelle, wo Asphaltdecke an einer Stelle erneuert wird. Es ist 12 Uhr Mittag und die Routine verlangt Essen, hat er das vergessen. Hat er nicht, wir stehen vor einem „Haus auf dem Kopf“ und daneben Restaurant, Imbiss. Wir haben uns für Spagetti Bolognese entschieden. Die Portionen waren so groß, wir haben es beide nicht geschafft.
Ich habe in einer Kurve ein Schild gesehen „Sperrmauermuseum“, ich kanns ja mal versuchen. Alex hat es gefunden, liegt auf den Weg und ja fahren wir mal hin. Also das war ein eigenartiges Sammelsurium an Gegenständen und Ramsch aus der Geschichte, die sich der Typ irgendwo zusammen gesammelt hat. Ohne Wissenschaftliche Aufarbeitung, kunterbunt durcheinander. Der Typ ist nicht negativ abwertend gemeint, der war ein Original. Es ging um die Sperrmauer des Stausee, wie sie im Jahr 1912 geplant, gebaut wurde. Wie sie im 2. Weltkrieg zerstört wurde und wie toll Elisabeth die Zweite sein Engagement für die deutsch, englische Freundschaft findet, oder besser fand. Zu sehen gab es Fotos Zeitungsausschnitte, Viele Dokumente der Nazizeit und auch verschiedene Bomben und selbstgebastelte Flugzeugtypen. Interessant, hat Spaß gemacht. Der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander hat 50 Minuten mitgemacht, dann musste er raus. Ich habe noch schnell einen Kühlschrankmagneten gekauft, meine Frau hat Geburtstag. Aber dann fix auf den Roller, sonst seh ich nur noch die Staubwolke, die von Alex durchdrehenden Reifen aufgewirbelt wird.
So Freunde, nichts gibt es um sonst. Der Preis für den Museumsbesuch, es gibt kein Foto vom Edersee, der Mauer, oder sonst irgendwas. Wir sind gefahren, nur gefahren. Anhalten zum fotografieren steht dabei nicht auf der Agenda meines Tourführers. Auf die vorsichtig geäußerte Kritik, bekam ich „Fotos gibt’s im Internet, haben schon alle anderen fotografiert“. Aber dafür habe ich eine Strecke um den See bekommen, so herrlich. Ich musste an den Urlaub am Gardasee denken, gegen die Strecke am Edersee, ist der Gardasee ein Drecksloch mit schlechten Straßen und hunderttausendmillionen Touristen. Wir waren alleine und sind durch die Kurven geschwungen, wer braucht schon ein Foto.
17:31 Uhr waren wir wieder am Hotel. Am Ende der Tour sind wir vom Calimotokurs abgewichen und Bundesstraßen gefahren, um zügiger voran zu kommen. Das Thermometer zeigte noch 17°C, gefahren sind wir 270 km.
Routinemäßig, Treff 18 Uhr zum Abendessen, Alexander sogar frisch geduscht einfach nur diszipliniert. Jetzt Bier trinken und Austausch von Tourbildern und schwatzen. War wieder ein besonderer Tag. Und ich war „Knülle“. Zu essen gab es Spargelcremesuppe, dann Toast mit Fleisch und Pilzen überbacken mit Käse und Salat. Der Name von dem Gericht war mir entfallen, Heidelbeerpfannkuchen mit Sahne.
Und im Fernsehen lief irgendwas, mit der Suche nach einem Topmodel, dabei bin ich schon nach 3 min eingeschlafen.
15.05.2025 Alexander:
Zur ergänzung, zu André,s hervorragenden Bericht:
– Ich hatte mir vom Ederseemuseum mehr erwartet. Der Typ war ein Quatschkopp wie Waldi in der Eifel und sein Museum behandelte mehr den 2.Weltkrieg wie den See oder das Sperrbauwerk selber.
– Bilder zum See gibt es hier: https://pixabay.com/de/images/search/edersee/
– Das Abendessen hieß „Schlemmertoast“.
Auf André,s Wunsch hin, hier der Link zur Tour: https://calimoto.com/calimotour/t-h2Wp5UiD2C
16.06.2025 Rollerkoenig:
Heute wird ein Reisetag, dass heißt Abschiednehmen von Dankmarshausen. Es heißt aber noch nicht, Ende des Urlaubs, also keine Sentimentalitäten jetzt.
Wie der Morgen sich gestaltet, wiederhole ich nicht, ist nachzulesen in den vorherigen Berichten. Der einzige Unterschied, heute mussten wir die Zeche, bzw. Rechnung bezahlen. Das erstaunlichste daran, meine Mitreisender, ein überzeugter Anwender aller neuster, modernster Technik, mit Computern beinahe ein Nerd, zahlt die Hotelrechnung mit Bargeld. Das war sogar selbst für mich irritierend und die Angestellten schauten in die Bedienungsanleitung, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist.
Wir wollen heute in den Harz. Dieser Vorschlag für 2 Tage diese Region mal an zu testen, kommt vom Alexander. Er hatte mir im Vorfeld eine Reportage geschickt, über das Sterben des Tourismus im Harz. Diese Dokumentation hat mich dermaßen neudeutsch „getriggert“, dass wollte ich mit eigenen Augen sehen, wollte ich spüren. Schlagworte, wie Zonenrandförderung, Leerstand, sterbende Innenstädte. Was macht das mit den Menschen, was ist hier schief gegangen?
( der Link: https://youtu.be/Nip99il2AiM?si=23LhtzuvXa9Jv6GL )
9:25 Uhr, wem wunderts, waren wir an den Fahrzeugen, haben sogar schon alles verpackt und festgebunden. Gefahren wird nach calimoto, nein kein Gelehrter, die neue Software. Und wir beginnen die Tour mit einem kleinen Schlenker, um das Bauwerk des Tages zu besuchen. Der führte uns in eine Wildnis und über unseren Köpfen eine Brücke der A4. Das Entscheidende waren aber 2 wesentlich kleinere, niedrigere Brückenpfeiler die dazwischen standen. Die stammten von der originalen Brücke der Autobahn aus den 1930er Jahren. Ich frage mich, wer weiß den sowas, wie kommt man auf sowas. Den Tourführer fragen, der weiß so was. Die Eckpunkte der Strecke, tippe ich jetzt nicht ab. Die Ortsnamen klingen wieder wie aus einer anderen Dimension, also nicht gängige Namen von großen Städten. Die Software führt einen, so abgelegene, kleinere Straßen. Dort ist es ruhig, man fühlt sich weit weg von der Hektik des Alltags. Ich werde ihn darum bitten, den Tourführer, für Interessierte die Route hier zu zeigen. Es ist so schön, auf diese weise zu reisen. Wenn wir Pause machen wollen, machen wir Pause. Alexander spendiert Kaffee und Toblerone Schokolade und gezuckerten Kaffee auf einem Nettoparkplatz.
Und dann schlägt der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander, den Besuch eines Museums vor. In Eichsfeld das Grenzlandmuseum, er kennt es von einem vorherigen Besuch und fand das sehenswert. Und diese Mal war ich es der fluchtartig das Museum verlassen wollte. Das Museum war gut gestaltet, interessante Ausstellungsstücke, man hatte die Möglichkeit, das Damals nachzuvollziehen. Was mich aggressiv gemacht hat, waren andere Museumsbesucher. Wir vermuten 2 Großeltern mit ihren bereits volljährigen Enkelsohn. Und alle 3 erklären den anderen in marktschreierischer Lautstärke, wie das damals war und die Welt funktioniert. Haben wir toleriert, sind in eine andere Abteilung der Ausstellung geflüchtet. Dadurch entsteht aber eine innere Getriebenheit, so das man sich kaum auf die Texte einlässt. Und als die „dämliche Kuh“ dann noch mit dem Handy anfing zu telefonieren, bin ich laut geworden. Ich habe sie laut und deutlich, vielleicht ein wenig im gelernten Kasernenton angesprochen, ob es noch geht. Auf Grund der ungewohnten Geräuschentwicklung für ein Museum, kamen die Angestellten. Ich legte meinen Standpunkt dar und forderte sie auf, für den Museumsbesuch erforderliche Ruhe zu sorgen. Sie schritt ein und danach war aber die Atmosphäre verseucht. Ich war nahe dran die ausgestellten Dienstwaffen der Grenztruppen zu reaktivieren und wenn schon nicht mit Waffengewalt, dann die Arrestzellen fixiert mit Mundknebel. Hat der Mensch Töne, wie kann man so egoistisch sein. Meine Vermutung, beide hatten ihre Hörgeräte nicht dabei und haben sich deshalb gegenseitig immer angeschrien. 2. Theorie es war bereits nach 12 Uhr, ein König ohne Essen, die Nerven lagen blank. Ich habe noch das Ausstellungsbegleitbuch gekauft, kann ich im Selbststudium noch einmal alles nachvollziehen.
Wenn Alexander aufgebracht ist, Beruhigung braucht, stelle ich ihn vor einen Automaten. Er hat die Situation richtig gelöst. Im nächsten Ort hat er mich bei einem Bäcker an den Tisch gesetzt und mich mit Essen versorgt. Es gab überbacken Pizzaecken und CocaCola und Erdbeerkuchen und guten Kaffee. Und die Welt war wieder schön.
Jetzt war es nicht mehr so weit bis Braunlage. Auf dem Weg fand ich es erschreckend, die Kilometer langen Abschnitte abgestorbene Waldareale. In einer apokalyptischen Anwandlung, meinte ich durch das Tal des Todes zu reisen, oder bereits auf einen Todesstern zu sein.
Und dann kam Braunlage, sofort erkennbar, der Ort hatte schon strahlentere Zeiten erlebt. Wir sind im Hotel Berliner Hof zu Gast. Ehemals bestimmt „Das erste Haus am Platz“. Wenn man es betritt wie das Eingangsportal in eine andere Zeit. Herrlich sage ich euch, die Zeit ist hier stehen geblieben. Nicht negativ, unsympathisch. Eher der Versuch, ein ehemals beste Hotel, in der Verfassung von damals zu erhalten. Den Veränderungen der neuen Welt werden hier ausgeschlossen. Und da liegt der Charm, das Gefühl ein Zeitreisender zu sein. Ein Heft „Mein Urlauberticket“, mit Angeboten, Tipps für Ausflüge in die Region und Gutscheinen, liegt hier nicht einfach auf einem Aufsteller zur Mitnahme. Man bekommt ihn persönlich vom 85 jährigen Chef des Hauses, fast wie bei der Zeremonie der Überreichung des heiligen Gral, überreicht. Von seiner Frau wissen wir, er ist der Grund für den Stillstand auf hohem Niveau. In der Schreibtischlampe ist noch eine Glühbirne, so richtig mit Glühfaden. Das Essen, so klassische Küche, so gut gekocht.
Ich höre jetzt mal auf zu schwärmen. Ich habe dann mit Alexander noch einen Spaziergang durch den Kurpark und die Stadt gemacht. So wie alle anderen Ehepaare auch. Die Kneipen und Gaststätten, die es doch noch reichlich gibt, waren gut besucht.
Ich habe dann noch Postkarten geschrieben und eine richtige Zeitung aus Papier gelesen. Als Zeitreisender, muss man sich anpassen.
17.05.2025 Rollerkoenig:
Ich habe in dem Hotel noch besser geschlafen, Gute Matratze, Zimmer hinten raus, keine anderen Hotelgäste, welche man unfreiwillig mitbekommt. Ich habe beim Aufwachen erst einmal geprüft, ob ich noch lebe. Also dann wie immer, in eine Dusche klettern, ein Modell das es gibt, seid die Duschkabine erfunden wurde. Es ist wohlgemerkt alles wirklich sauber und gepflegt, aber von einer Nachhaltigkeit in der Nutzung. Ich schäme mich förmlich, Sachen immer so schnell zu ersetzen.
Das Frühstück, bei dem man von einem Kellner, bei dem man von dem Kellner an der Tür empfangen wird, mit der Bitte am Tisch platz zu nehmen, er sei sofort bei uns. Es gibt kein Buffet an das man hier stürzt und sich im Nahkampf trainiert, hier wird man gesittet, ordentlich am Tisch bedient. Der Kellner trägt ein Leporello von Möglichkeiten vor, welchen man zustimmt, oder ablehnt. Etwa so, müsst ihr euch das vorstellen, steht am Tisch mit Bestellblock „Kaffee, Tee, Milch, Kakao, Orangensaft, Brötchen, Brot, Butter, Ei, Käse, Frischkäse, Streichkäse, Wurst, … Zeitung, ein neues Leben? Das letztere natürlich frei erfunden, weil so viele Entscheidungen so schnell zu treffen, mir wurde schwindlig vom vielen Nicken und Kopfschütteln. Und zeitnah brachte er dann all die gewünschten Produkte und den Kaffee im Kännchen. Wie lange habe ich das denn nicht mehr erlebt. Heute erhält man meistens für den Kaffee ein Gefäß, in Größe eines Wischeimer präsentiert, aber nicht feinstes Porzellan und Geschirr.
Ein so stilvolles Frühstück und ein Kellner der seinen Beruf liebt. Er musste nicht fragen, er kennt den Füllstand unserer Kaffeekanne und stellte die Frage, ob er noch welchen bringen darf, genau in dem Moment, als bei mir der Wunsch entstand, och, ein weiterer Kaffee, wäre doch schön.
Unsere geplante Strecke, soll uns heute kurvenreich zu den Punkten bringen, welche in der Reportage, über das Ausbleiben der Touristen in der Region berichtete. Heute Nacht hat es kräftig geregnet, die Luft ist frisch, bei 12/13°C. Ordentlich anziehen, Heizung an den Handschuhen hoch regeln und starten. Natürlich 9:25 Uhr. Und zu allererst, Stopp an einem Briefkasten. In den gelben Kasten der Deutschen Post, die handgeschriebenen Ansichtskarten schmeißen. So wie damals. Nächster Stopp, Geldautomat. Die Rechnung in dem Hotel kann man hier nur stilvoll in Bar bezahlen und bitte nur große Scheine, kein ordinäres Klimpern von Münzen bitte. Und dann ging die Tour los. Herrlich so viele Zweiradfahrer, Leute die unser Hobby teilen. Allerdings haben die alle nur so große und schwere Maschinen, mit einem Roller ist man ein Hingucker, ein Unikat. So viele wie mir gewunken haben und neidvoll geguckt haben.
Wieder die großen Flächen abgestorbener Wald, es ist so traurig, es ist beängstigend. Die Hotels im Stil der Plattenbausiedlungen in den neuen Bundesländern. Mag sein das bei dem Entstehen der Gebäude, es der letzte Schrei war, ein Anziehungsmagnet der Touristen. Heute sind sie nur noch eine Hässlichkeit. Ich wollte von Bausünden reden. Alexander sagt nein, damals war es, das non plus Ultra und wurde gebraucht. Jede Zeit bringt ihre eigene Hässlichkeit hervor, Bsp. KdF Bau auf Prora. Es gab aber auch schöne Ecken und vor allem tolle kurvenreiche Straßen.
Zu Mittag wieder ein Unikat, eine Raststätte mit dem Hinweis Selbstbedienung. Der Wirt etwas schmuddelig in seiner Schürze, Einrichtung praktisch und einfach für den Durchlauf größerer Gästemassen konzipiert. Wir waren alleine und ich bin hier etwas zurückhaltender mit den Bestellungen. Erwarte ich hier doch eher den Einsatz der heute üblichen Lebensmittelzusätze, welche das Kochen angeblich schneller und billiger machen und den Geschmack verstärken sollen. Jägerschnitzel mit Pommes und Salat, da kann man nichts falsch machen. Doch kann man, wenn zu einem Schnitzel dunkelbraune Soße gereicht wird, kann mir kein Koch erklären, in welcher Phase der Zubereitung des Gerichtes, die Soße entsteht. Sie kann also nur aus der Retorte kommen, mit den Zusätzen aus dem Periodensystem der Elemente. Ein Jägerschnitzel in Ostdeutschland ist gebratene Jagdwurst, paniert. Wir waren auf westdeutscher Seite, es war ein richtiges Schnitzel. Und es war nicht so schlecht, als das man nur meckern müsste. Kein Essen, dass ist schlecht. Und in weiser Voraussicht, habe ich schon am Morgen die Zauberpillen für diese Eventualitäten geschluckt.
Wir waren dann noch an der Stelle, die in der Reportage als Neubeginn des Tourismus gefeiert wurde. Das Torfhaus, als Aussichtsturm mit Rutsche. Wir haben nichts gesagt, wir brauchten nicht einmal einen Blick, wir wollte beide nur noch schnell weg. Alles wohlorganisiert mit Schrankensystemen welche die Touristenströme lenken und leiten und Massen, Massen an Menschen. Kassenhäuschen, nein Bezahlautomaten soweit das Auge reicht. Schöne Zukunft.
Wir sind kurvenreich zum Hotel gefahren, haben getrennt etwas Pause gemacht und uns vorbereitet. Nein, zuerst waren wir noch in der Stadt, einen Kaffee trinken und schöne touristische Produkte und Mitbringsel für die zu Hause gebliebenen kaufen.
Das letzte gemeinsame Abendessen und es wurde in dem Hotel, neudeutsch zum „Highlight“ und als solches zelebriert. Manch einer sagt vielleicht altmodisch. Ich sage klassische Küche, voller Entdeckungen und Wiedererkennung von Geschmack. Ein Fest für den Gaumen.
Ein längeres Gespräch mit dem 85-jährigen Chef vom Hotel folgte. Er erzählte, auf unsere Fragen im Zusammenhang mit der Reportage, von der Veränderung im Tourismus, von seinen Anfängen als er das Hotel 1963 übernahm. Wir redeten über aktuelle politische Entwicklungen. Es war schön sich mit diesem offenen, lebenserfahrenen Menschen zu unterhalten. Abschließende Frage, „Wann wollen sie den in den Ruhestand gehen, die gesetzliche Rente genießen?“ Antwort: „Gesetzliche Rente wurde gerade erhöht, auf 90, Vorruhestand ab 88 möglich, hab ich noch ein paar Jahre.“
Wünschen wir es ihm, toller Tag, viele Eindrücke, eine Menge Spaß.
17.05.2025 Alexander:
hier die Anti-Touristik-Tour von gestern. Viel Spaß beim nachfahren.
https://calimoto.com/calimotour/t-S0BRBGGpBw
18.05.2025 Rollerkoenig:
So jetzt noch ganz kurz. Es ist Sonntag, der Heimweg. Halb 8 Uhr kam eine WhatsApp meiner Frau, wann wir da sind. Oha, bis jetzt schaut es noch nicht wirklich nach Start aus. Wir genießen erst einmal, die Frühstückszeremonie wie gestern. Anschließend, Sachen packen und Rechnung bezahlen (2 Nächte mit Frühstück und Kurtaxe macht 140 €). Wir haben uns bei den Gastleuten ordentlich und nett verabschiedet, in der Hoffnung, noch einmal da Gast zu sein.
Alexander rät dringend zur Regenbekleidung. Widerwillig habe ich die Kombi übergezogen. Man ist so unbeweglich, wie eingezwängt. Aber es war richtig, zum Start leichter Nieselregen und 9°C bedeckt. Am Anfang Bundesstraße Richtung Mansfeld, Mansfelder Land. Am Süßen See, kurz vor Halle Bockwurst, Toilette und wir entschließen uns für eine Autobahnfahrt. Das nervt, ist laut und nicht wirklich schön. Hat geklappt und so war ich 14 Uhr zu Hause, knapp 300 km.
Nacharbeiten, Geschenk für die Frau abgeben und erzählen. Es war eine schöne, außergewöhnliche Woche.
Für alle jetzt, eine schöne Saison und schreibt mal was ihr so fahrt. Gruß André
Nachtrag vom Koenig:
Einen habe ich noch, mit Erlaubnis vom Alexander, bringe ich jetzt noch einen aus der Kategorie „typisch Alex“.
Erinnert ihr euch noch, am 1. Tag an einer Autobahnraststätte gab es einen Automaten. An Automaten kommt Alex schwer vorbei. Dieser hatte die Besonderheit, man steckt 10 € rein, wählt sich ein Päckchen aus. Man weiß nicht was drin ist.
Wenn man gemeinsam reist, braucht es an Abenden auch Programm. Alexander ist auf keinen Fall ein Kneipentyp. Und da kommt doch so eine Tüte genau richtig.
Aufgerissen voller Vorfreude, der erste Blick und dann die Kaskade der Veränderung der Gesichtsmuskeln, bis nur noch ein ratlos, fragendes Gesicht überbleibt.
Mit dem Inhalt konnten wir beide nichts anfangen. Aber dank der modernen Technik kam die Beschreibung. Wir haben köstlich gelacht. Mit den Produkten, wäre er auf jeder Kindergeburtstagsfeier der Star.
Die Tüte ging am nächsten Tag in den Müll. Auf meine Frage, ob er sich nun ärgert, denn für die 10 € bekommt man schon ein schönes Museumsbegleitbuch. Nö, wir hatten doch 5 min Spaß.
Und jetzt schaut die Fotos und wenn ihr das nächste Mal so einen Automaten seht, müsst ihr selber wissen.