02.09. – 10.09.2023 Die Tour des kleinen König mit Alexander dem Großen

Wie alles begann

Alexander:

Was sollte es werden? Ein „Revival“ der Großglockner-Tour von und mit Steffen Pilz von 2010? Eine weitere Gemeinsame Mehrtagestour wie 2013 nach Neulöwenberg?

Keine Ahnung…. Jedenfalls fragte mich André am 30.07.2023, am Imbiss-Tisch beim Oldtimer-Treffen-Torgau, bei 25°C und etwas schläfrig, ob wir nochmal gemeinsam auf Tour gehen wollen. Er hätte im September noch eine Woche Urlaub, weiß aber noch nicht was er machen will.

Voller Freude sagte ich „JA!“. Ich ging (besser fuhr) mit zu André nach Hause und wir suchten auf Karten, Atlanten und Globen ein Ziel aus. Aber der Drecks-Computer half auch nicht weiter, immer kam die Meldung:

„Computer sagt Nein!“

Entweder ausgebucht, nur für Alleinreisende, nur halbe Wochen, zu teuer oder zu weit weg. Als Notlösung stand noch Bad Füssing im Raum. Der Blick via Google-Map sah nicht unbedingt verlockend aus und beim Wort Kur, dachte ich an Lebertran und Schwester Rabiata.

Damit ging der 30.07. zu Ende, der August begann und ich vergaß fast unser Vorhaben. Bis mir André eine WhattsApp! schickte, was wir denn machen wollen.

Seine Tochter hat Probleme beim Studium, er müsse fix nach Feierabend nach Tübingen und schickte mir die Namen von zwei Unterkünften. Das eine war „Haus Carola“. Ein Apartmenthaus, bzw. Hotel „Garni“, auf deutsch: Eine Frühstücks-Pension.

Die Anfrage über das Buchungsportal des Touristenbüros sagte „Ja“ und so buchte ich zwei Einzeller, Pardon, zwei Einzelzimmer.

Prompt kam die Absage, man hätte nur noch ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer frei. Nehmen wir auch.

Nach der Buchung stellte sich heraus, dass André mit mir nur per Roller fahren will. Motorrad käme für ihn nicht in Frage..

OK – OK… ich beuge mich (jeder Wirbel tat mir weh). Ich fahre mit dem Roller. Typisch: Keine Tasche für den Roller, also eine gekauft, weiterhin typisch: Hinterreifen fast runter, also auch einen gekauft und montiert. André musste noch Inspektion machen lassen, aber Werkstatt hätte fast keine zeit gehabt.

Am Ende passte alles, und so rückte – nach der Jahresfahrt – der 03.09.2023 näher.

Ich packte meine Sachen und lud alles auf den Roller…

Rollerkoenig:

nein nicht spontan sind wir beiden gestartet in Richtung Bayern, Österreich. Wir wollten mit dem Roller und ich betone, beide mit dem motorisierten Kraftroller, in die Alpen aufbrechen, Wir haben in Bad Füssing für jeden ein Zimmer in einem Hotel gebucht, als Basislager. Ich kenne Bad Füssing, da gibt es ein Thermalbad und da fahren alle alten Leute hin und ich auch, mindestens einmal im Jahr. Und Alexander musste eben mit, um sich seine Zukunft schon mal anzuschauen.

Sonntag 03.09.2023

die Tour in Calimoto

Rollerkoenig:

Um 7 Uhr haben wir uns verabredet. Wir sind beide Frühaufsteher und später wäre nur eine Strafe gewesen, ewig warten usw. Allerdings um diese Zeit ist es bei 12°C aus der Nacht kommend, doch noch recht frisch. Aber habe ich mir beheizbare Handschuhe gekauft. Nur so viel die ganze Woche nicht gebraucht, wir hatte die ganze Woche perfektes Spätsommerwetter 25-30°C, Nächte schon recht kalt und frisch.

So ich war zu zeitig, also getankt, Geld geholt. Und dann kam er, Alexander auf einem Kymco-Roller, mit dicken Sofakissen auf den Sitz gebunden schnaufte er stinkend und qualmend heran. Stinkend nicht Alexander, der Roller. Er hatte den Auspuff mit irgendetwas eingepinselt. Gut gerochen hat es nicht. Und ich wollte natürlich nicht so viele Kilometer da dahinter herfahren. Und außerdem sah das mit dem angeschnallten Gepäck echt brutal unbequem aus, hing drauf wie der sprichwörtliche Affe auf dem Schleifstein. Menschenrechtsverletzung, war das Erste, was mir dazu einfiel. Ich habe den Vorschlag gemacht, wir fahren noch mal zu ihm und er nimmt ein anderes Fahrzeug. Dankbar brauste er vor mir her und stank. Auffallend war, morgens war schon Tau, Nässe auf der Sitzbank und natürlich auch auf den Straßen. Es lief noch nicht wirklich optimal, nicht der Roller. Mein Kymco New Downtown 350i lief natürlich perfekt, war er ja gerade erst bei der 55.000 km Durchsicht. Und dann hat Alexander alles umgepackt und ich alles umgeschnallt und wir sind dann gegen 8 Uhr an einer Tankstelle in Dippoldiswalde zu Kaffee und Hot dog zur 1. Pause vorgefahren. Der Auftakt in Tschechien war recht zügig, anfänglich noch etwas ruppig. 2er Kaffee, Toilettengang Kaufland in Tschechien und weiter. 14:40 Uhr in Zwiesel, also schon wieder Deutschland, das ging ja mal recht flott und noch 2 Stunden bis Bad Füssing. Temperatur lag jetzt etwas über 20 °C, wir waren uns einig, man kühlt aus, aber alles machbar. Ersteinmal Pause und in diesem Nest war Stadtfest, sind wir abseits zu einem chinesischem Restaurant geeilt, um zu speisen. Es gab noch reichlich Buffet, also Bäuche vollgeschlagen was reingepasst hat. 17:20 Uhr 414 km 25°C waren wir am Hotel. Ich meinte haben wir aber lange gebraucht, Alexander wir haben aber auch viele schöne und lange Pausen gemacht. Und sei es, weil wir zwischenzeitlich echt müde waren nach dem opulenten Essen und wir uns einfach in den Wald gesetzt haben zum, Achtung neudeutsch „power napping“. Ich habe natürlich das schönere Zimmer bekommen, weil ich ja alt bin. Schön Schrank eingeräumt, die Sender des UKW Radios eingestellt. Echt in dem Hotel gab es noch Radio, sagt viel zu dem Klientel aus, was hier logiert. Ich habe das Radio geliebt und jeden Abend Radio Salzburg, volkstümliche Weisen gehört. 18:30 Uhr sind wir spazieren gegangen. Alexander hat den Schrittzähler angeschaltet, damit wir nicht zu weit laufen und ich habe nach einer Kneipe Ausschau gehalten. Aber ich wusste ja, wo ich hin wollte, in das bayrischen Wirtshaus an der Ecke, wo ich immer hingehe, wenn ich da bin. Da weiß ich wenigstens, ist wirklich Mist. Ist Systemgastronomie, laut, voll, schlechtes Essen. Schnell zusammengestoppelte Fertiggerichte, Glutamat riecht man schon auf der Straße. Und so war es dann auch, der bayrische Wurstsalat mit roten Zwiebeln war nur Unmengen aufgeschnitten Lyoner mit etwas Essig bespritzt, alt vertrocknetes Brot und Alexander Vorsuppe Griesnockerlsuppe war nicht zu Vergleichen mit der zur Jahresfahrt. Die war nämlich spitzenmäßig und die jetzt hier in Bayern, war einfach nur Nepp, seine Käsespätzle hat er zur Hälfte liegen gelassen. Interessant war aber, Oktoberfestbier gibt es auch als alkoholfreie Variante. Warum ich das Lokal trotzdem immer wieder wähle. Es sieht eben aus wie aus dem Werbeprospekt, bayrische Wirtshauskultur und die entsprechende Musik dazu und schon ist der König überzeugt, um dann festzustellen, noch genauso schlecht wie das letzte Mal. Wir haben viel Geld bezahlt (55€) und sind Eis essen gegangen. Der Kurort verströmt am Abend so etwas wie mediterrane Stimmung, sind noch etwas über die Promenade flaniert. Wir sind gesamt 3 km gelaufen, wir wollen mal nicht übertreiben.

Wir haben noch überlegt, was wir die kommenden Tage fahren werden und 21 Uhr bin ich ins Bett gekrochen. Ich war müde und schlapp.

Montag 04.09.2023

Die Hinfahrt auf Calimoto und Die Rückfahrt auf Calimoto

Rollerkoenig

Gut geschlafen, dank der fehlenden Geräuschkulisse der Großstadt. Als überzeugter Frühaufsteher natürlich pünktlich munter geworden, um den Start des Frühstücksfernsehen des öffentlich rechtlichen Rundfunks zu verfolgen.

Ich hatte ja Zeit, Frühstück erst 7:30 Uhr, also noch etwas aufgehübscht. Was auffallend ist, ältere Leute denken nicht mehr vordergründig an die Folgen ihres tun, bzw. hören schlecht. Da werden die Jalousien 6:30 Uhr hochgezogen, das es nur so kracht und scheppert, die Balkontür aufgerissen und laut abgehustet. Diese Aktion beschreibe ich jetzt nicht jeden Tag, wir hatten es aber jeden Morgen live. Wir haben ausreichend mit Alexander gefrühstückt, Kaffee in uns rein geschüttet und die Tour für den Tag besprochen. Froh waren wir, dass wir vor der Welle, den großen Ansturm auf das gute Frühstücksbuffet waren. Ältere Leute vergreifen sich gerne im Gebrauch ihrer künstlichen Düfte. Da wird so viel Deodorant, bzw. Parfum aufgelegt, das einen das Atmen vergeht. Ich habe Alexander immer zum Aufbruch gedrängt.

So heute wollen wir Braunau am Inn, Berchtesgaden, Obersalzberg, Roßfeld-Panoramastraße fahren. Geschichtsinteressierte wissen was Braunau und Obersalzberg bedeuten. Wir waren auf unserer Großglocknertour 2010 schon einmal an diesen Orten. Unser damaliger Tourführer, meinte nur, es lohnt sich nicht anzuschauen und zeigte uns nur wichtige Punkte. Das war interessant, das war gut, aber ich will alles sehen und nicht weil ich die Idee, die Person, oder Anschauung so gut finde. Den heutigen Umgang mit diesem Teil der deutschen Geschichte, finde ich manchmal nicht gelungen.

Sei es drum, erst einmal hinfahren, über kleinere Straßen. Natürlich zeitnah der 1. Stopp, um Wasser und Süßigkeiten zu bunkern und da wies uns ein Eingeborener darauf hin, hinter dem Ort, Richtung Salzburg steht die Polizei mit Messpistole. Na das war doch mal nett und die standen wirklich, wir haben nicht gewunken.

Braunau am Inn, eine Katastrophe, voll, laut, stinkig, ein Gewühl. Wir haben die Fahrzeuge abgestellt und sind zum Geburtshaus gelaufen. Es steht leer, einige Scheiben eingedrückt, nicht kenntlich gemacht. Früher war mal eine Sozialstation für Menschen mit Behinderung, anschließend eine Bibliothek. Die Besitzer haben der Stadt Braunau, solche horrenden Mieten abverlangt. Der letzte Stand, das Haus wurde enteignet im Interesse der Allgemeinheit. Was damit weiter passieren soll, traut sich niemand etwas zu entscheiden.

Ich weiß nicht, was ich dort sehen wollte, hatte ich nur schwarzweiß Bilder im Kopf, glaubte ich überall hängen Fahnen mit komischen Kreuzen drauf, oder die Leute laufen alle mit rechten Arm in die Luft gestreckt rum. Braunau hat mir nicht gefallen, erstaunlich fand ich den sehr hohen Ausländeranteil. Alexander meinte dazu nur, „ja hier laufen noch zwei“. Ich hatte in der Situation völlig vergessen, dass ich Ausländer war. Auf unsere Mopeds geklettert und den obskuren Ort schnellstens verlassen.

Es war dann schon was gegen 12 Uhr Mittag. Wenn Alexander der Große, etwas auf dieser Tour lernen musste, dann das, gebt dem König zu essen früh, mittags, abends. Ich habe eine schönen Gasthof noch in Österreich entdeckt, Gasthaus Mayerleitner in Pischelsdorf. Zweimal die Fritattensuppe und der Rinderbraten mit Klößen und die waren köstlich und die Bedienung erst. Aber tat nichts zur Sache, weiter ging es zum Obersalzberg. Der Parkplatz voll mit Fahrzeugen aus allen Herrenländern. Und zu sehen gab es nichts. Das Informationszentrum war wegen Umbau geschlossen und für die Busfahrt zum Kehlsteinhaus, das Teehaus sollte man 34€ für die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus bezahlen. Für anderen Verkehr war die Straße gesperrt. Für das Parken wären 5 € fällig geworden und wir haben uns angeguckt und waren uns einig, die haben einen Vogel. Sind wir wieder abgefahren, um Spaß zu haben. Die Roßfeld-Panoramastraße 5,50€ Mautgebühr am Automat zu zahlen. Und Montag Nachmittag, strahlender Sonnenschein 25°C, niemand da. Wir hätten heizen, düsen, blasen können und was sich noch alles für Worte finden lassen, für einen perfekten Tanz durch die perfekten Kurven, auf einer Traumstraße für den Motorradfahrer. Kein Auto, keine Motorradfahrer unterwegs. Und wir kullern mit 50-60 km/h da lang. Ich weiß nicht was Alexander da geritten hat. Es wurde dann auch noch gefährlich, wir wurden von einem Fahrradfahrer überholt. Mag sein das der ne Macke hatte, aber ich hätte heulen können. Ich habe es Alexander dann gesagt das ich das richtig unmöglich fand, „ist doch eine Panoramastraße, muss ich die Aussicht …“. Sollte ich noch einmal die Möglichkeit haben, so eine berühmte, bekannte Straße fahren zu dürfen, dann mit Sicherheit alleine.

Die Rückfahrt zog sich dann, erst nach 19 Uhr erreichten wir das Hotel. Ich hatte mir an der Tankstelle 1 Brötchen und 2 alkoholfrei Bier gekauft und für mich stand fest, heute geht nichts mehr. Alexander ist dann noch alleine aufgebrochen, war beim Griechen Abendbrot essen. Ich habe UKW Radio angemacht und österreichische Volksweisen gehört und bin schon vor 21 Uhr ins Bett gekrochen.

War ein ganz toller Tag, aber ich fand den zu viel, zu anstrengend.

Dienstag 05.09.2023

die Tour in Calimoto

Rollerkönig:

Wer zeitig ins Bette kriecht, darf auch zeitig munter sein,medizinisch nicht unnormal. Bin ich als frisch rasiert und gekämmt zum Morgenspaziergang aufgebrochen. Wenn man den ganzen Tag auf dem Moped hockt, fehlt einen Bewegung. Alexander schläft noch, Frühstück dauert noch, also Ortsbegehung. Bad Füssing strahlt einen Charme aus, von längst vergangenen Zeiten. Als Badeorte groß wurden, etwas südländisches Flair. Heute mit der Architektur daran erinnernd und auch zeigend, dass es schon einmal bessere Zeiten gab. Vielleicht ist das der Grund, warum ich den Ort so mag. Der Schein, damals war die Welt noch in Ordnung. Genug philosophiert, Alexander aus dem Bett zehren und Frühstück, wir wollen fahren.

Aber so schnell ging es heute nicht los, ausgiebig und lange gefrühstückt und erst kurz nach 9 Uhr aufgebrochen. Engelhartszell/Passau war die Richtung, einfach nur fahren um des fahren willens. Na gut in Engelhartszell sind die Anlegestellen für die Arosa-Kreuzfahrtschiffe und ich darf dieses Jahr noch damit fahren und wollte als Vorbereitung mal schauen, wo ich das Auto abstelle und Alexander musste mit, durfte sich dafür das Kloster anschauen. Wir sind über sehr kleine, kurvenreiche Straßen gebummelt. Da war keiner unterwegs, über die Dörfer. Am meisten viel mir auf der heutigen Tour der intensive Geruch nach Kräutern und Gräsern auf. Ich hatte einmal das Gefühl an einem Teebeutel mit Kräuterteemischung zu schnüffeln. Und wir waren heute nicht sehr lange unterwegs, wollten noch Postkarten in Bad Füssing kaufen für einen Urlaubsgruß an die Lieben zu Hause, eben alte Schule.
Eis haben wir gegessen und sind wieder beim Italiener gelandet, der von außen etwas schlicht und einfach aussieht, aber gutes, schmackhaftes Essen ohne „schikimiki“ anbietet. Gut an unserer Abendgestaltung müssen wir noch arbeiten. Kino kamen nur Kinder- oder Liebesfilme, nichts wo ich mit Alexander hingehen wollte und Nachtleben gibt es glaube ich da nicht, die Rentner gehen doch auch alle zeitig schlafen, damit sie am kommenden Tag wieder die Ersten am Frühstücksbuffet sind.

Mittwoch 06.09.2023

Die Tour in Calomoto

Rollerkoenig:

Mittwoch, wie der Name schon sagt, Mitte der Woche, Mitte des Urlaub. Wir erreichen den Gipfel und dann geht es abwärts, bzw. dem Ende entgegen.
Früh munter geworden, Karten geschrieben und was nicht noch alles. Heute werde ich die Tour anführen. Ich arbeite mit modernster Technik, habe ich ein Gerät vom TomTom, was ich bis her nur regelmäßig „geupdatet“ habe und im Schrank aufbewahre. Wir wollten mit dem Finger auf das Display, auf dem eine Karte von Österreich abgebildet war, drauf tatschen. Und das wird das Ziel. Ich habe das Gerät so programmiert, oder so ähnlich, das es eine interessante Route raus sucht.
Gegen halb zehn waren wir dann so weit das wir starten konnten und Alexander folgte mir durch Dörfer, Felder, Wälder. Die Straßen die ausgewählt waren, waren vorwiegend Versorgungsstraßen, Forststraßen, also sehr kleine, schmale Straßen, Höchstgeschwindigkeit 60 km/h. Der Auftakt war wunderschön, so das ich ab sofort mein Navigationssystem Alexander nenne. Alexander brauche ich jetzt nicht mehr, habe ja jetzt selber einen. Ich habe Alexander den Großen aber nicht weggeschickt, weiß ich doch um die Tücken der Technik. Und recht sollte ich behalten, mein Navi meinte links abbiegen, habe ich zu spät gemerkt und habe auf der darauf folgenden großen Kreuzung, vierspurige Straßen den entgegenkommenden Geradeausverkehr erst einmal die Vorfahrt genommen. Der Ösi hat wahrscheinlich bemerkt, dass ich nicht aufgepasst habe, bzw. überfordert war. Dreckstechnik. Also erst einmal Pause und da gab es das „Highlight“ der Tour. Alexander habe ich eingeredet, war genauso geplant und ich betreue eine Studie die eine bestimmte Spezies darin testet, wie sie Futterautomaten bedienen kann. Schaut auf die Fotos und ihr wisst was ich meine. Ich hatte Spaß.

Eigentlich habe ich gebettelt, dass Alexander die Tour weiter führt, aber da war er eisenhart und ich musste zu ende führend fahren. Es war keine lange Tour, die Geschwindigkeit lag < 50 km/h und ich war völlig k.o. Ich musste mich bis zum Abendbrot erst einmal hinlegen und ausruhen.
Wir sind wieder zu dem kleinen Italiener gegangen, waren auch wieder vom Essen überzeugt. Teller Nudeln geht immer. Anschließend sind wir noch in ein Cafe auf der Promenade gegangen und haben Kuchen gegessen.

Ach übrigens, von wegen Abendgestaltung und fehlendes Nachtleben. Waren wir noch zu einem Konzert im Kurpark, mit gefühlt hunderttausend andren Rentner verfolgten wir Wiener Walzer und Co. Nur als Alexander anfing mit zu pfeifen, habe ich zum Aufbruch gedrängt. Und dann waren wir 21 Uhr pünktlich im Bett.

Fazit des Tages, zum Tourführer nicht geeignet, Respekt für jeden der vorne fährt.

Donnerstag 07.09.2023

Die Tour in Calimoto

Rollerkoenig:

Morgens das übliche Programm. Alexander hat heute eine große Tour vor und auch angekündigt und auch vorbereitet.
Gestern war ich ja Tourführer und die Besonderheit dabei war, es sind kleine Versorgungsstraßen, Bummelei, viele Pausen. Gefahrene Strecke insgesamt 168 km.
Die Ankündigung für heute, 300 km reichen nicht, es muss zügig mindestens auf Bundesstraßennivau gefahren werden. Und iss ein Brötchen mehr, Pause ist nicht. Oha, wo will er den hin. Österreich, gut nicht überraschend. Der Ort Kaprun, erlangte durch ein Seilbahnunglück 2000 traurige Berühmtheit. (Nachrichten von damals, rausgesucht vom Alex https://www.youtube.com/watch?v=clh4DobJHv0 ; https://www.youtube.com/watch?v=J1F_dXhLPx8&t=2084s )
Es soll da ein Denkmal geben und das wollte Alexander sehen. Das fand ich zwar zu diesem Zeitpunkt völlig ungewöhnlich, eher mäßig interessant, eher nicht spektakulär. Aber vielleicht sind die Straßen ja gut und der Weg ist das Ziel.
Es ging wirklich recht zügig mit 90/100 km im normalen Verkehrsstrom mit. Was mir auffiel, die LKW sind hier in Österreich etwas flotter unterwegs und Tunneldurchfahrten stinken. Es war strahlender Sonnenschein 25°C. Ich würde einschätzen mit 125 cm³ wäre das so nicht gegangen. Kleine Diskrepanzen, tanken müssen wir. Alex bevorzugt kleine Tankstellen, die wohl ½ cent preisgünstiger sind. Mein Problem dabei, nicht nur der Motor will saufen und wenn man nicht mal Wasser kaufen kann, nutzt der Stopp nur zur Hälfte. Hat er natürlich ein Einsehen und wir sind zur nächsten Tankstelle gefahren. Und wenn oben Wasser reinkommt und ich bereits angemeldet habe in 30 min entsprechende Möglichkeit für die Entsorgung einplanen, dass hatte er dann vergessen und da musste ich dann selber Initiative ergreifen und eine Zwangspause machen. War kein Problem, wir hatten vorher festgelegt welche Straßen wir fahren und Alexander hat 5 km weiter gestanden und auf mich gewartet. Aber er hat daran gedacht, dass ein König auch essen will. Es gab in Weißbach direkt an der Schnellstraße ein gemütlich aussehendes Hotel/Restaurant.(https://www.hotel-restaurant-lofer.com/de/) Danke Alexander für den Stopp und ich hatte was mit Klößen und Käse und zerlassener Butter und war am verhungern.
Wir sind an dem Abzweig zur Großglockner Hochalpenstraße vorbei gekommen. Ich habe gebettelt und hätte es beinahe geschafft, wir haben sogar schon geschaut 30€ die Tageskarte. Aber Ziel heißt Kaprun, zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, Denkmal angucken, wie lange kann das dauern 5 Minuten und danach die legendäre Straße.

Wir haben die Abfahrtsstelle der Seilbahn, die heute immer noch fährt und die damals auch der Startpunkt der Standseilbahn war, die wurde zurückgebaut. Man erkennt noch an Hand dem Wachstum der Bäume und Sträucher die Schneise, die Tunneleinfahrt wurde zugemauert. Das Denkmal war ein begehbarer Block, etwa die Größe eines Wagons. Die Betonsäulen waren so eng gewählt, das man darin gefangen war und keine Chance des entkommen da war. In den entstandenen Lichtschachten war farbiges Glas eingesetzt und für jeden Verunglückten eine durchscheinende Glaskachel mit Name und Geburtsdatum. Und jetzt traf dieses Denkmal die emotionale Ebene. Viele Geburtsdaten waren 1980. Die jungen Menschen waren damals gerade volljährig geworden, vielleicht die 1. Reise. Angehörige haben Bilder, Andenken und vieles dazu gehängt, gestellt. Ich fand das sehr ergreifend, berührend.
Die Seilbahn war auch im Betrieb, kaum Leute und ich wäre gerne auf dem Gletscher hoch gefahren. Aber unser Alexander kann nicht die Höhe. Höhenangst, da brauch man nicht reden und betteln, hat dann keinen Sinn. Und Besichtigung des Denkmal nix 5 Minuten, wir waren auf dem Areal 1 Stunde.
Aber was jetzt, eigentlich kann es ja nur die Gro…, die vorbereitete Tour weitergehen. O-Ton Alexander, „Die Großglocknerstraße schaffen wir nicht bis Hin- und zurück und die Großglocknerstraße fährst du nicht mit 100, sind wir nicht vor 22 Uhr zurück in Bad Füssing“.
Also so ein „Weichei“, ich wäre die Straße gefahren, um spätestens danach fest zustellen, Alexander hat wieder mal so recht.
Sind wir also über Mittersill nach Kitzbühel gefahren. So Ortschaften mit so Klangvollen Namen und wenn man die im Fernsehen sieht, so toll, so fetzig. Steht man dann da, ist man nur enttäuscht. Mag sein ist außerhalb der Saison, aber schön ist anders. Dazu die großen Straßen, wenn dann in der Saison sich alles da lang schiebt. Leute muss ich nicht haben.
18:40 Uhr waren wir wieder am Hotel nach 415 km. Obwohl ich müde, k.o., kaputt war, gilt bei Gruppenreisen Disziplin. Garderobe richten, Deodorant auffrischen, Haare kämmen und Abmarsch zum Abendbrot. Wir haben unsere Lieblingskneipe gefunden. Beschreibe ich jetzt nicht ausführlich, kommt in den nächsten Tagen. Auf dem Boulevard haben wir noch eine Kugel Eis gegessen, sind dann aber zum Hotel geschritten, das Bett hat gerufen.
Anstrengend, aber schöner Tag.

Alexander:

Was für eine schöne Runde: Raus aus den Maisalpen, rein in die Kalkalpen. Gucken ging trotz des guten Landstraßentempos immer, weil es immer was zu sehen gab. Manchmal fahren die anderen auch sinnlos:

Bsp.: Unten im Tal, eine gut ausgebaute Landstraße, seichte, leichte Kurven, es sind 100 km/h erlaubt, aber der Verkehr rollt mit 80 Sachen. Den Pass-Thurn hoch, wo es enger zugeht, kurviger, steil bergan, da wird gebrettert und überholt was das zeug hält….

André hat mehrmals gebettelt, ob wir nicht auf den Großglockner fahren… Auch ich wäre gerne, gerade bei dem wenigen Verkehr und dem wunderbaren Wetter. Aber es ging nicht. Wir waren 14:00 Uhr in Kaprun und hatten noch 200km zurück zum Hotel, also 4 Stunden fahrt.. Die Glocknerstraße hin- und zurück sind ~ 100km, was bei dem Geschlängel mit Fotostopps 3 Stunden heißt. Das wäre niemals nicht gegangen.

Die Grünen Klöße heißen Spinatknödel und sind eben Spinat-Käse-Knödel.

Der Gasthof ist auf StreetView zu sehen, der Link bringt Euch ans Ziel:

https://maps.app.goo.gl/7KD16CPSy2YYk2kaA

Thema Handy: Das Bild spiegelt folgende Situation wieder:

Wir sind an dem Abzweig zur Großglockner Hochalpenstraße vorbei gekommen. Ich habe gebettelt und hätte es beinahe geschafft, wir haben sogar schon geschaut 30 € die Tageskarte.

Manchmal muss man Ideen gleich verfolgen, sonst vergisst man die.

Das Abendessen an diesem Tag war fein und spitzenmäßig….

Freitag 08.09.2023

Rollerkoenig:

Langsam kommt Routine rein, beim gemeinsamen Reisen und wir verhalten uns dann doch schon vergleichbar der gestandenen Ehepaare. Kleine Streitereien, ob nun nach dem Abendessen noch mehr als 1 Kugel Eis gegessen werden muss, oder die nie enden wollende Entscheidungsfindung, biegen wir rechts, bzw. links ab, entspinnt sich zu harten Wortgefechten.

Aber das ist auf keinen Fall ein Grund den Tag getrennt zu verbringen. Es ist gut wenn man jemanden dabei hat, mit dem man sich über mehr austauschen kann, als ob der Kaffee heute morgen zu dünn und zu kalt, oder zu kräftig und zu heiß war.
Ich wollte heute den Lagevorteil unseres Basislagers ausnutzen und mich den ganzen Tag faul in das Thermalbad packen. Alexander hat dazu absolut keine Lust, faul zwischen den ganzen alten Leuten rum zu liegen. Er entschließt sich diszipliniert zu einer Tour, alleine.

Also Zeug gepackt, Handtuch, Badehosen, Latschen, Zeitung, Kreditkarte. 600 Meter bis zum Bad, 20€ Tageskarte und schon war man auf der Insel der Faulen und der Glückseligen. Ich bin mindestens einmal im Jahr in diesem Bad und erlebte es zum 1. Mal in der Hauptsaison. Und es ist gut machbar. Den ganzen Tag faul rumliegen, sitzen, gucken. Zum Glück keine Jugendlichen, keine kreischend, rumtobenden Kinder. Alles in Ruhe und verlangsamt, herrlich. Herrlich, ich war der Jüngste, der Fiteste, der Schlankste. Ich fühlte mich gut.
Aber, neue moderne Welt, die Anfrage kam umgehend aus Dresden. Warum der Verzehrbon doppelt so hoch ist, wie das Eintrittsgeld. Ja mei, bin ich in Bayern, muss ich auch was essen. Und Weißwurst mit Brezel als zweites Frühstück, dass ist hier so. Zum Mittag deftig, wegen der vielen Bewegung natürlich nur. Und die hatten eine Kuchenvitrine, komme ich einfach nicht vorbei. Und trinken soll ich ja auch 2 – 3 Liter am Tag.

Aus Gründen des schlechten Gewissens habe ich mal bei meinem Reisepartner per WahtsApp angefragt. Er war schon zurück im Hotel, gut bin ich wieder in meine Klamotten gehüpft und zurück gegangen. Das Bad war sehr schön, tat sehr gut. Aber der Ausblick, was uns erwartet, macht nachdenklich. Die Rentner die man hier trifft, unterscheiden sich grundlegend von denen, die uns die Werbung oder das Fernsehen vorführt.

So Abmarsch in das Kurzentrum, um alltägliches zu erledigen, Einkauf, Geld holen, Eis essen. Alexander wollte beim Griechen zu Abend essen. Die Bude rammelvoll, laut, warm, unangenehm. Der Chef fand noch einen Tisch, aber auch mit Blick in die Karte, wusste ich ist nicht mein Laden. Kurze Rücksprache mit Alexander und wir sind gegangen. Wir sind wieder in das Restaurant „Feinspitz“ am kleinen Kulturhaus gegangen. Deutsche, regionale Küche im Charme der 70-ger Jahre, Ausstattung, Interieur. Und das Essen, ein Gedicht, wir haben beide die Vorsuppe gegessen. Die war richtig gekocht, also ohne Fix für und den ganzen modernen Kram. Die hatte wirklich mal einen Knochen gesehen die Suppe. Und der ofenfrische Schweinebraten, das Fleisch zerging auf der Zunge und für die Soße hätte ich um ein Haar die gute Erziehung vergessen und den Teller abgeleckt. Gott war das gut. Allein beim Dessert musste ich passen, Weißwurst, Kuchenvitrine, es hat nichts mehr rein gepasst. Unbedingt ein Wort zu dem Bedienpersonal, wir haben gelästert, die waren in den 70-ger Jahren auch schon hier, als Lehrlinge. Und wenn es so war, es ist so schön Fachleute zu treffen. Unaufgeregt, die richtigen Empfehlungen, zurückhaltend beobachtend und immer im richtigen Moment zur Stelle. Es war eine Wohltat und das i-Tüpfelchen.
Und am Abend lief wieder Volksmusik im Radio Salzburg. Das Leben ist schön.

Alexander:

Getrennte Wege, getrennte Geschichten….

In ein solches Bad zieht es mich nicht, ich habe Angst. Wenn ich so nackt, nur mit einem Lendenschurz bekleidet in ein solches Bad gehe und den Damen meinen Edelkadaver zeige, das muss schief gehen. Das führt doch nur zu angestoßenen (lackierten?) Zehen, umgeknickten Füßen, verdrehten Knieen und endet noch in einem Beckenbruch (in zweierlei Hinsicht).. Alles Dinge die ich mir nicht anschauen muss.

meine Tour heute in Calimoto

So entschloss ich mich alleine eine Tour zu fahren, eine kleine runde, mit vielen kleinen Pausen, ohne Pompöses Mittagsmahl. Ich beschloss zum Urlaubsort vom Dicken Helmut zu fahren… Zum Wolfgangsee…

Dazu musste ich ein stück durch Österreich fahren und so kam es das vor mir ein frisch geputztes und Poliertes Schwarzes Auto fuhr, bei dem nur eine kleine Winzigkeit fehlte: Die Spiegelung meines Scheinwerferlichtes. Fazit: Scheinwerferglühlampe kaputt. Na toll…. Die Ersatzglühlampe war unten im Helmfach, da hätte ich ja erstmal einen Mülleimer finden müssen um das Fach auszumisten, ging also nicht. Glücklicherweise lag ein „Hagebau“-Baumarkt am Wegesrand. Also eine erste Pause eingelegt um ein neues Leuchtmittel käuflich zu erwerben. Der Eingangsbereich könnte auch „Alex´ sein Paradies“ heißen: Zwei Snackautomaten. Einer mit Gummibärchensaft und ein Kaffeeautomat. Juhu, der Tag war gerettet bevor er begann. Nachdem das Leuchtmittel gewechselt war holte ich mir für 60 cent (0,60€) in Worte: „Sechzig Cent“… einen Cappuccino der sogar sehr gut schmeckte.

Der Weg führte mich vorbei am Attensee, den meine Schwester mal lobte (kaufe Dir unbedingt Honigwaffeln) und weißgott… Sie hatte so recht. Nur den Honigtypen fand ich nicht. Seht selber. Italiens Küstenstraße in klein.

Streetview: https://maps.app.goo.gl/BffqBf9Ks66SE2JD9

Weiter über Bad Ischl zum Wolfgangsee und weiter am Mondsee entlang. Schickimicki….

In Sankt Gilgen war ich Mittagspause machen. Ich habe mir in einem Penny etwas Essbares gekauft:

Wiener, die dort Frankfurter heißen und einen guten Dosenkaffee, bei dem mit Sicherheit alles, aber kein Kaffee enthalten war. Verspeist habe ich das an einem Holzverladeplatz vor dem Mondsee. Innerhalb vier Frankfurter Würstchen sieht man dort wahnsinnig viele Cha- und Idi-oten… Die wissen nicht wohin mit dem Geld, bekommen jeden Tag eines über den Nüschel und müssen sich dann abreagieren obwohl es nichts zum abreagieren gibt….

Bald war ich zurück im Bad Füssing, Duschte mich und wartete auf André, um meiner Urlaubs-Ehelichen Pflichten nachzukommen:

– Rechts gehen

– Zuhören

– Ereignisse und fragen vorausahnen

– den richtigen Sitzplatz aussuchen

– Die Ohren auf Durchzug stellen

Insgeheim war ich schon froh wieder in diesem „versnobten“, aber ruhigen Kurort zu sein und den Blümlein beim Wachsen zusehen zu können.

Samstag 09.09.2023

die Hinfahrt in Calimoto, geführt von Rollerkoenig

die Rückfahrt in Calimoto, geführt von Alexander

Rollerkoenig:

Anhand seines Bericht über seine Einzelfahrt, könnte man zu dem Schluss kommen, bessere Route, bessere Pausen, mehr Spaß. Aber dem ist nicht so. Mich erreichte ein Foto, von vor dem Baumarkt. Alexander tappte im dunklen, ihm war aufgefallen, das sein Scheinwerferlicht nicht ging. Er hat erst einmal einen Reperaturstopp eingelegt und die Birne getauscht.
Nichts funktioniert, ohne dem König. Allerdings, wäre ich hinterher gefahren, hätte ich natürlich auch nicht gesehen, das es vorne dunkel ist. Und da Lampe wechseln nicht wie Blinddarm ausbauen ist, hätte ich auch da auf den Zehen wippend daneben gestanden.
Aber wir haben uns gestern Abend gegenseitig erklärt, Urlaub alleine, Reisen, Fahren alleine ist auch keine Lösung. O-Ton Alexander „wenn man in den Rückspiegel schaut, da ist keiner“ O-Ton André „nur schweigend auf alte Leute gucken, ist auch nicht die reine Freude.“

So heute, unser letzter Tag Urlaub und den wollen wir natürlich wieder gemeinsam fahren. Meine Überlegung, morgen wieder lange, zügige Heimfahrt, dann heute lieber wieder eine langsame, kürzere André Tour. Moderne Technik raus, heute will ich in Deutschland was sehen, also auf das Display mit angezeigter Bayernkarte tatschen und es wird Landau an der Isar, sieht interessant aus, klingt spannend. Interessante Tour war am Anfang auch schön, aber als es längere Abschnitte auf der B20 wurden, fand ich das nicht mehr interessant.

Wir sind bis hin gekommen und ich hatte Hunger und es war Mittagessenzeit und ich dachte mir ein Türkisches Restaurant mit der Werbung „Hausgemachte Falafel“ ist genau die Richtige Wahl. Der Kritiker kann jetzt bemerken, ihr fahrt so viele Kilometer nach Landau an der Isar und landet in der Dönerbude. Ja und es war richtig gut, wurde von einem jungen Paar betrieben, man saß gut, es schmeckte gut, es hat Spaß gemacht.
Alexander saß natürlich wieder mit Handy da, aber sei es drum, er hat die Weiterfahrt, die Rücktour geplant. Niemals nicht würde ich da kritisch mein Wort erheben.
Natürlich war dann die Rückfahrt viel interessanter und spannender als mein Alexandernavigerät es jemals gekonnt hätte. Wenn der leibhaftige Alexander der Große die Führung übernimmt, dann brauchst du den ganzen Technikquatsch nicht mehr und folgst ihm, resigniert, Kritik- und Widerspruchslos. Dann ist es schön, dann macht das Spaß.
Unser gemeinsamer Urlaub geht zu Ende, ich bin für gutes Abschiedsessen und Reisevorbereitung. Wir waren in einem anderen Hotel, an einer Bar erst einmal einen Espresso trinken, damit wir heute lange fit bleiben.
Wir machen die Tourenplanung für die Heimfahrt, Abschlussessen beim Lieblingsitaliener, Abend UKW Radio Salzburg volkstümliche Weisen.

Sonntag 10.09.2023

Rollerkoenig:

Abschiedsstimmung, Zeug schon vor dem Frühstück 8:30 Uhr, alles verpackt und an das Moped gebunden. Rechnung ist bezahlt 7 Übernachtungen mit Frühstück und Kurtaxe 356,30 €.
Ein letztes Mal Essen fassen. Und wir wollten jetzt nicht gleich mit Hochgeschwindigkeit nach Hause, sondern bis Tschechien auf kleineren Straßen bummeln. Mich hat es eher gefreut, Alexander habe ich angemerkt, hat innerlich gekocht. Ihm ist das Gleiche passiert, was mir ständig mit der Technik passiert. Es hat nicht geklappt, er hatte einen Abbiegung übersehen Ich drehe dann ja immer gleich und sofort um, damit ich der vorgegebenen Route exakt folge. Alexander sagte aber mal, einfach weiter fahren, die Technik rechnet ja neu. Aber die Technik fand nichts sinnvolles mehr. Unbefestigte Straßen, Schotterwege sollten wir lang fahren. Nach einer ganzen Weile, das Stimmungsbarometer fiel ins Bodenlose, entschlossen wir uns zu der übersehenen Abbiegung zurück zu fahren. Und dann lief es, wie ein Länderspiel. Mittagsessen an einer Tankstelle in Tschechien. Eine Portion Eis am Kaufland in Tschechien. Eine fester Händedruck zum Abschied in Altenberg und dann war es schon vorbei.
Ein Missgeschick ist mir noch passiert. Ich wollte noch ein Stück dran bleiben am Führungsfahrzeug. Wir hatte gesagt, wir fahren die B170 und Alexander biegt dann irgendwo ab. Seid Jahr und Tag klemme ich hinter die Frontscheibe meine Straßenkarte. In diesem Fall die schon etwas sehr zerlesene 10 Jahre alte Deutschlandkarte. Ist nie was passiert. Aber bei zügigen Tempo und während eines Überholvorganges in einer S-Kurve, wollte die abhauen. Ich habe die noch eine Weile gehalten, es dann aber aufgegeben.

Alexander:

Von der Rückfahrt habe ich leider keine Aufzeichnung, Das hat Calimoto mal wieder vermasselt und ist beim Beenden der Tour abgestürzt. Dreckstechnik….

Ich könnte heulen! Die ganze Woche, zerbrochen in Sieben Tagen, war zuletzt innerhalb Stunden vorbei….

Wo fange ich an?

– Die Dreckstechnik: Die Dreckstechnik ist nur so gut, wie der Programmierer tippen kann…. Wenn ein Niemand in die Karten Daten einträgt, dass dies unbefestigte Straßen sind, oder das eine Straße verboten ist zu befahren, dann kommt sowas raus wie es André am Samstag passierte. Ständig lotste ihn sein TomTom in Feldwege oder Anwohnerstraßen. Ich war gnädig, ich habe die Straßen markiert und bei Openstreetmap.org die enstprechenden Daten hinterlegt. OSM hat die Kartendaten teilweise „nackt“ von BING übernommen…. Sonst wären dort statt Wege nur weiße flecken hinterlegt.

-Der gute Kebap (nicht Döner!) hat die Strapazen wieder wett gemacht, und während der Pause konnte auch mein Hupe etwas abkühlen…

Zum täglichen Frühstück muss noch ergänzt werden: André hatte das Kaffee trinken innerhalb der Woche optimiert. Das Geheimnis an der komplizierten Sache: Geschwindigkeit ist alles! Wenn man eine Tasse genüsslich schlürft, der Darm sich dann meldet, dann lässt der Wartetende währenddessen keine zweite Tasse Kaffee mehr übrig….

Die Lösung: Zügig zwei Tassen Kaffee hinterstürzen, bis der Darm sich meldet. Die zweite Semmel hat dann auch mehr Platz.

Ein Dallmayr-Kaffee für 60 Cent. Schaut und staunt.

Ein Heinzelmännchen*innen hat mir verraten: An dieser stelle verließ André die Kraft zum halten der Karte: https://maps.app.goo.gl/pBLkTVwkhi9juoLfA

Lieber André: Vielen herzlichen Dank für die tolle Woche. Vielen Dank für dieses Reiseziel, was ich ohne Dich nie entdeckt und am Ende doch so geschätzt habe, auch wenn es Maisweit, pardon: Meilenweit von den klassischen Zielen im Alpenraum weg ist. Die Woche war so gut, so nahrhaft, so entspannt.  Danke, Danke, Danke.

Bitte, lass uns das nächste mal zwei Wochen fahren. Hoffentlich finden wir auch eine solche Unterkunft wieder.

und hier noch die Bilder dieser Woche: