14.05.2017 kleine Runde Richtung Norden

Jetzt um 19:30 Uhr, bin ich wieder zu Hause und das trocken und es sind noch 19°C.
Aber von Anfang an. Frank hat in der kommenden Woche einen Termin in Berlin und wollte aber nicht auf direkten Weg fahren und bot an ein bisschen Tour in Brandenburg zu machen. Im Forum habe nur ich mich gemeldet, also bin ich pünktlich kurz vor halb zehn bei strahlenden Sonnenschein, 21°C gestartet. Ich hatte wirklich die Überlegung, ob ich nicht eventuell zu warm gekleidet bin. Komme ich später drauf zurück. 
Frank hatte mir ins Forum eine komplette Anfahrtsskizze geschickt und so habe ich ihn gleich gefunden. Luftdruck überprüft, sind ja schließlich noch die Winterreifen, hat aber kein Problem gemacht.
Auch wenn wir sofort hätten starten können, wir warteten diszipliniert bis zehn, falls sich noch jemand spontan hätte angeschlossen. Wir haben über Gott, Wahlen, Politik und was weiß ich noch alles geredet, Kaffee getrunken, altmodisch auf Landkarten geschaut. Keiner kam mehr, also durfte ich Franke nach Meißen führen. War cool vor der großen Maschine zu fahren.
Im Zentrum von Meißen übernahm dann Frank und wir sind durch Ortschaften mit so klangvollen Namen, wie Ilewitz, Kostewitz, Prausewitz und immer so weiter gerollert. Schöne Dörfer in Nordsachsen, Rapsfelder, Wälder, winzige Straßen, nichts zum Vorwärts kommen, was zum genießen. In Seerhausen haben wir uns bei den ersten Tropfen für die Regenkombi entschieden. War richtig, aber nach 10 km war es auch schon wieder vorbei und die Sonne zeigte sich.
In Schmannewitz etwas über Dahlen, Richtung Torgau haben wir dann die Kombis wieder ausgezogen, nicht nur weil kein Regen mehr war, wir sind in eine Gaststätte (Wiesenhof Schmannewitz) gegangen. Frank wusste von selbiger, Massen Leute, so das wir Angst hatte eventuell keine Plätze zu bekommen. Haben wir uns auf die Terrasse gesetzt, die auch voll war. Wir mussten eine Stunde auf unser Essen warten, haben geredet, Karte geguckt, ein älterer Herr, zu dem wir uns an den Tisch gesetzt hatte, erzählte etwas über das Dorf, über die Dahlener Heide, in der wir ja gerade unterwegs sind. Und außerdem war es eine Freude die junge Bedienung zu beobachten. So freundlich und so nett anzuschauen, die Zeit verging beinahe zu schnell. Dann kam er, der Klassiker Schnitzel und Spargel und alles zerging auf der Zunge, ein Wohlgeschmack. Es hat sich wirklich gelohnt, es war genau das, was ich wollte.
Über kleinere Straßen sind wir nach Torgau gekommen. Wir haben uns die sehr gelungene und gepflegte Gedenkstätte angeschaut, Wo die Russen und Amerikaner im 2. Weltkrieg zusammen getroffen sind. Ich kannte das nur aus Geschichtsbüchern, war schön das so nebenbei gefunden zu haben. 
Bis Jüterbog sind wir gebummelt und wollten uns hier trennen. Einen Kaffee und Kuchen genießen. Der Bäcker war voll und das Gasthaus Schmied Jüterbog eine Notlösung. Kaffee taugte nichts und das was ich bestellte Flaemingwaffeln, war eine harte Waffeltüte, wie Eiswaffel nur voll Sahne gefüllt und etwas Erdbeermarmelade. Wir waren beide nicht begeistert, weder von der Waffel noch von der Aussicht über die B101 unsere Ziele zu erreichen. Die Waffel lag mir die ganze Zeit wie Wackersteine im Bauch und die B101 war dann nicht ganz so schlecht, war sie doch leer und ich konnte mit 80-90 km/h durch die Lande bummeln.
Jetzt um 19:30 Uhr, bin ich wieder zu Hause und das trocken und es sind noch 19°C. Gekleidet war ich richtig, habe unterwegs sogar noch das Innenfutter der Jacke nachgerüstet. Die Temperatur ging immer dann um 4/5°C zurück, wo Regengebiete durchgezogen waren. Abbekommen haben wir nichts, es nur an nassen Straßen und Pfützen erkannt.
Bis zu dem Punkt in Jüterbog an der B101 wo wir uns trennten sind wir gemeinsam 170 km gefahren. Und Insgesamt kamen 314 Tourenkilometer zusammen. Zehn Stunden war ich unterwegs und es war ein toller Tag. Ich bin so froh, dass wir den Wetterbericht zwar gehört haben, uns aber nicht verunsichert haben lassen und gefahren sind.
Danke Frank

Gruß, André