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Gastbeitrag: „Vom kleinen König auf einer neuen Reise, mit Alexander dem Großen“
Zitat von Rollerritter am 15. Mai 2025, 20:50 UhrIch hoffe Ihr fahrt noch ein paar Wochen, damit wir noch möglichst viele der unübertroffenen Berichte zum lesen bekommen.
Weiter so und gute Fahrt
Ich hoffe Ihr fahrt noch ein paar Wochen, damit wir noch möglichst viele der unübertroffenen Berichte zum lesen bekommen.
Weiter so und gute Fahrt
Zitat von Rollerkoenig am 16. Mai 2025, 4:22 UhrDanke Holm für die Rückmeldung, schön dass das jemand ließt. Aber jetzt neuer Bericht:
Letzter Tag an dieser Station. Ja nach 4 Tagen haben wir eine gewisse Routine entwickelt. Beginnt mit dem zeitigen Aufstehen und dem Heraustreten auf dem Balkon, um das Wetter erstmalig zu prüfen. Wenn ich das mache, ist es noch dunkel, bzw. der Morgen graut. Mein erster Eindruck, grauenhaft kalt heute, am Himmel graue Wolken. Gut erstmal weiter in der Routine, mit duschen, rasier …, ach nein rasieren nicht mehr. Ich habe doch geschrieben, dass mein Tuch an der zarten Haut meines Halses kratzt und scheuert. Das ist bei 8 bis 10 Stunden täglich echt unangenehm. Mein Verdacht war, Mist wieder billigen Mist gekauft, meine Frau sollte „weichmachenderen“ Weichspüler einsetzen. Alexanders Theorie, „du solltest dich nicht jeden Tag tiefen rasieren“. Auch ein Denkansatz, der nicht meiner Theorie folgt, dass alle anderen Leute mir nur böses wollen. Der Tuchhersteller, meine Frau. Jetzt habe ich das Rasieren gelassen und sehe aus wie ein Yeti. Und was soll ich sagen, das Tuch kratzt nicht mehr, oder nur noch ein bisschen an der linken Seite, wenn ich mich ganz doll konzentrieren tuen tue. Es folgt das Frühstücksbuffet und die Gäste. Mindestens ein Ehepaar, bei dem der Mann der Erklärbär ist, die Sportlichen Typen mit dem Müsli und Cerealien und Magermilch, andere Biker mit den üblichen Gesprächen und Antworten, auf die Frage der Angestellten, „wollt ihr noch was, ja Bier höhöhö“. Es wäre Mist, wenn es nicht so wäre.
Routinemäßig 9:25 Uhr an den Fahrzeugen, zum räumen, sortieren, vorbereiten. Einrichten der Technik. Alexander hat gesagt, heute fahren wir den Edersee. Das ist etwas weiter und es wird nur gefahren, nichts als gefahren. Mhm, haben wir doch die anderen Tage auch gemacht. Na gut, wir haben gestern die Tour mit meiner neuen Software geplant und geteilt. Auf Alexanders Telefon ist das Gleiche zu sehen. Wir fahren jetzt hintereinander und ich kontrolliere Alexander, ob er auch richtig fährt.
Und wir sind gefahren, nicht schnell, um anzukommen, es hinter uns zu bringen, langsam genüsslich. Die Temperatur war heute nur um die 13 bis 16°C. Man musste heute ordentlich angezogen sein. Pausen macht Alexander routiniert an Stellen, wo krach ist. Die erste neben einem Steinbruch mit entsprechenden Maschinenlärm. Hat echt beim pinkeln genervt. Und jetzt 12 Uhr Mittag neben einer Baustelle, wo Asphaltdecke an einer Stelle erneuert wird. Es ist 12 Uhr Mittag und die Routine verlangt Essen, hat er das vergessen. Hat er nicht, wir stehen vor einem „Haus auf dem Kopf“ und daneben Restaurant, Imbiss. Wir haben uns für Spagetti Bolognese entschieden. Die Portionen waren so groß, wir haben es beide nicht geschafft.
Ich habe in einer Kurve ein Schild gesehen „Sperrmauermuseum“, ich kanns ja mal versuchen. Alex hat es gefunden, liegt auf den Weg und ja fahren wir mal hin. Also das war ein eigenartiges Sammelsurium an Gegenständen und Ramsch aus der Geschichte, die sich der Typ irgendwo zusammen gesammelt hat. Ohne Wissenschaftliche Aufarbeitung, kunterbunt durcheinander. Der Typ ist nicht negativ abwertend gemeint, der war ein Original. Es ging um die Sperrmauer des Stausee, wie sie im Jahr 1912 geplant, gebaut wurde. Wie sie im 2. Weltkrieg zerstört wurde und wie toll Elisabeth die Zweite sein Engagement für die deutsch, englische Freundschaft findet, oder besser fand. Zu sehen gab es Fotos Zeitungsausschnitte, Viele Dokumente der Nazizeit und auch verschiedene Bomben und selbstgebastelte Flugzeugtypen. Interessant, hat Spaß gemacht. Der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander hat 50 Minuten mitgemacht, dann musste er raus. Ich habe noch schnell einen Kühlschrankmagneten gekauft, meine Frau hat Geburtstag. Aber dann fix auf den Roller, sonst seh ich nur noch die Staubwolke, die von Alex durchdrehenden Reifen aufgewirbelt wird.
So Freunde, nichts gibt es um sonst. Der Preis für den Museumsbesuch, es gibt kein Foto vom Edersee, der Mauer, oder sonst irgendwas. Wir sind gefahren, nur gefahren. Anhalten zum fotografieren steht dabei nicht auf der Agenda meines Tourführers. Auf die vorsichtig geäußerte Kritik, bekam ich „Fotos gibt’s im Internet, haben schon alle anderen fotografiert". Aber dafür habe ich eine Strecke um den See bekommen, so herrlich. Ich musste an den Urlaub am Gardasee denken, gegen die Strecke am Edersee, ist der Gardasee ein Drecksloch mit schlechten Straßen und hunderttausendmillionen Touristen. Wir waren alleine und sind durch die Kurven geschwungen, wer braucht schon ein Foto.
17:31 Uhr waren wir wieder am Hotel. Am Ende der Tour sind wir vom Calimotokurs abgewichen und Bundesstraßen gefahren, um zügiger voran zu kommen. Das Thermometer zeigte noch 17°C, gefahren sind wir 270 km.
Routinemäßig, Treff 18 Uhr zum Abendessen, Alexander sogar frisch geduscht einfach nur diszipliniert. Jetzt Bier trinken und Austausch von Tourbildern und schwatzen. War wieder ein besonderer Tag. Und ich war „Knülle“. Zu essen gab es Spargelcremesuppe, dann Toast mit Fleisch und Pilzen überbacken mit Käse und Salat. Der Name von dem Gericht war mir entfallen, Heidelbeerpfannkuchen mit Sahne.
Und im Fernsehen lief irgendwas, mit der Suche nach einem Topmodel, dabei bin ich schon nach 3 min eingeschlafen.
Danke Holm für die Rückmeldung, schön dass das jemand ließt. Aber jetzt neuer Bericht:
Letzter Tag an dieser Station. Ja nach 4 Tagen haben wir eine gewisse Routine entwickelt. Beginnt mit dem zeitigen Aufstehen und dem Heraustreten auf dem Balkon, um das Wetter erstmalig zu prüfen. Wenn ich das mache, ist es noch dunkel, bzw. der Morgen graut. Mein erster Eindruck, grauenhaft kalt heute, am Himmel graue Wolken. Gut erstmal weiter in der Routine, mit duschen, rasier …, ach nein rasieren nicht mehr. Ich habe doch geschrieben, dass mein Tuch an der zarten Haut meines Halses kratzt und scheuert. Das ist bei 8 bis 10 Stunden täglich echt unangenehm. Mein Verdacht war, Mist wieder billigen Mist gekauft, meine Frau sollte „weichmachenderen“ Weichspüler einsetzen. Alexanders Theorie, „du solltest dich nicht jeden Tag tiefen rasieren“. Auch ein Denkansatz, der nicht meiner Theorie folgt, dass alle anderen Leute mir nur böses wollen. Der Tuchhersteller, meine Frau. Jetzt habe ich das Rasieren gelassen und sehe aus wie ein Yeti. Und was soll ich sagen, das Tuch kratzt nicht mehr, oder nur noch ein bisschen an der linken Seite, wenn ich mich ganz doll konzentrieren tuen tue. Es folgt das Frühstücksbuffet und die Gäste. Mindestens ein Ehepaar, bei dem der Mann der Erklärbär ist, die Sportlichen Typen mit dem Müsli und Cerealien und Magermilch, andere Biker mit den üblichen Gesprächen und Antworten, auf die Frage der Angestellten, „wollt ihr noch was, ja Bier höhöhö“. Es wäre Mist, wenn es nicht so wäre.
Routinemäßig 9:25 Uhr an den Fahrzeugen, zum räumen, sortieren, vorbereiten. Einrichten der Technik. Alexander hat gesagt, heute fahren wir den Edersee. Das ist etwas weiter und es wird nur gefahren, nichts als gefahren. Mhm, haben wir doch die anderen Tage auch gemacht. Na gut, wir haben gestern die Tour mit meiner neuen Software geplant und geteilt. Auf Alexanders Telefon ist das Gleiche zu sehen. Wir fahren jetzt hintereinander und ich kontrolliere Alexander, ob er auch richtig fährt.
Und wir sind gefahren, nicht schnell, um anzukommen, es hinter uns zu bringen, langsam genüsslich. Die Temperatur war heute nur um die 13 bis 16°C. Man musste heute ordentlich angezogen sein. Pausen macht Alexander routiniert an Stellen, wo krach ist. Die erste neben einem Steinbruch mit entsprechenden Maschinenlärm. Hat echt beim pinkeln genervt. Und jetzt 12 Uhr Mittag neben einer Baustelle, wo Asphaltdecke an einer Stelle erneuert wird. Es ist 12 Uhr Mittag und die Routine verlangt Essen, hat er das vergessen. Hat er nicht, wir stehen vor einem „Haus auf dem Kopf“ und daneben Restaurant, Imbiss. Wir haben uns für Spagetti Bolognese entschieden. Die Portionen waren so groß, wir haben es beide nicht geschafft.
Ich habe in einer Kurve ein Schild gesehen „Sperrmauermuseum“, ich kanns ja mal versuchen. Alex hat es gefunden, liegt auf den Weg und ja fahren wir mal hin. Also das war ein eigenartiges Sammelsurium an Gegenständen und Ramsch aus der Geschichte, die sich der Typ irgendwo zusammen gesammelt hat. Ohne Wissenschaftliche Aufarbeitung, kunterbunt durcheinander. Der Typ ist nicht negativ abwertend gemeint, der war ein Original. Es ging um die Sperrmauer des Stausee, wie sie im Jahr 1912 geplant, gebaut wurde. Wie sie im 2. Weltkrieg zerstört wurde und wie toll Elisabeth die Zweite sein Engagement für die deutsch, englische Freundschaft findet, oder besser fand. Zu sehen gab es Fotos Zeitungsausschnitte, Viele Dokumente der Nazizeit und auch verschiedene Bomben und selbstgebastelte Flugzeugtypen. Interessant, hat Spaß gemacht. Der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander hat 50 Minuten mitgemacht, dann musste er raus. Ich habe noch schnell einen Kühlschrankmagneten gekauft, meine Frau hat Geburtstag. Aber dann fix auf den Roller, sonst seh ich nur noch die Staubwolke, die von Alex durchdrehenden Reifen aufgewirbelt wird.
So Freunde, nichts gibt es um sonst. Der Preis für den Museumsbesuch, es gibt kein Foto vom Edersee, der Mauer, oder sonst irgendwas. Wir sind gefahren, nur gefahren. Anhalten zum fotografieren steht dabei nicht auf der Agenda meines Tourführers. Auf die vorsichtig geäußerte Kritik, bekam ich „Fotos gibt’s im Internet, haben schon alle anderen fotografiert". Aber dafür habe ich eine Strecke um den See bekommen, so herrlich. Ich musste an den Urlaub am Gardasee denken, gegen die Strecke am Edersee, ist der Gardasee ein Drecksloch mit schlechten Straßen und hunderttausendmillionen Touristen. Wir waren alleine und sind durch die Kurven geschwungen, wer braucht schon ein Foto.
17:31 Uhr waren wir wieder am Hotel. Am Ende der Tour sind wir vom Calimotokurs abgewichen und Bundesstraßen gefahren, um zügiger voran zu kommen. Das Thermometer zeigte noch 17°C, gefahren sind wir 270 km.
Routinemäßig, Treff 18 Uhr zum Abendessen, Alexander sogar frisch geduscht einfach nur diszipliniert. Jetzt Bier trinken und Austausch von Tourbildern und schwatzen. War wieder ein besonderer Tag. Und ich war „Knülle“. Zu essen gab es Spargelcremesuppe, dann Toast mit Fleisch und Pilzen überbacken mit Käse und Salat. Der Name von dem Gericht war mir entfallen, Heidelbeerpfannkuchen mit Sahne.
Und im Fernsehen lief irgendwas, mit der Suche nach einem Topmodel, dabei bin ich schon nach 3 min eingeschlafen.
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Zitat von Alexander am 16. Mai 2025, 6:24 UhrGuten Morgen,
Zur ergänzung, zu André,s hervorragenden Bericht:
- Ich hatte mir vom Ederseemuseum mehr erwartet. Der Typ war ein Quatschkopp wie Waldi in der Eifel und sein Museum behandelte mehr den 2.Weltkrieg wie den See oder das Sperrbauwerk selber.
- Bilder zum See gibt es hier: https://pixabay.com/de/images/search/edersee/
- Das Abendessen hieß "Schlemmertoast".
Auf André,s Wunsch hin, hier der Link zur Tour: https://calimoto.com/calimotour/t-h2Wp5UiD2C
Guten Morgen,
Zur ergänzung, zu André,s hervorragenden Bericht:
- Ich hatte mir vom Ederseemuseum mehr erwartet. Der Typ war ein Quatschkopp wie Waldi in der Eifel und sein Museum behandelte mehr den 2.Weltkrieg wie den See oder das Sperrbauwerk selber.
- Bilder zum See gibt es hier: https://pixabay.com/de/images/search/edersee/
- Das Abendessen hieß "Schlemmertoast".
Auf André,s Wunsch hin, hier der Link zur Tour: https://calimoto.com/calimotour/t-h2Wp5UiD2C
Zitat von Rollerkoenig am 17. Mai 2025, 4:22 UhrHeute wird ein Reisetag, dass heißt Abschiednehmen von Dankmarshausen. Es heißt aber noch nicht, Ende des Urlaubs, also keine Sentimentalitäten jetzt.
Wie der Morgen sich gestaltet, wiederhole ich nicht, ist nachzulesen in den vorherigen Berichten. Der einzige Unterschied, heute mussten wir die Zeche, bzw. Rechnung bezahlen. Das erstaunlichste daran, meine Mitreisender, ein überzeugter Anwender aller neuster, modernster Technik, mit Computern beinahe ein Nerd, zahlt die Hotelrechnung mit Bargeld. Das war sogar selbst für mich irritierend und die Angestellten schauten in die Bedienungsanleitung, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist.Wir wollen heute in den Harz. Dieser Vorschlag für 2 Tage diese Region mal an zu testen, kommt vom Alexander. Er hatte mir im Vorfeld eine Reportage geschickt, über das Sterben des Tourismus im Harz. Diese Dokumentation hat mich dermaßen neudeutsch „getriggert“, dass wollte ich mit eigenen Augen sehen, wollte ich spüren. Schlagworte, wie Zonenrandförderung, Leerstand, sterbende Innenstädte. Was macht das mit den Menschen, was ist hier schief gegangen?
( der Link: https://youtu.be/Nip99il2AiM?si=23LhtzuvXa9Jv6GL )9:25 Uhr, wem wunderts, waren wir an den Fahrzeugen, haben sogar schon alles verpackt und festgebunden. Gefahren wird nach calimoto, nein kein Gelehrter, die neue Software. Und wir beginnen die Tour mit einem kleinen Schlenker, um das Bauwerk des Tages zu besuchen. Der führte uns in eine Wildnis und über unseren Köpfen eine Brücke der A4. Das Entscheidende waren aber 2 wesentlich kleinere, niedrigere Brückenpfeiler die dazwischen standen. Die stammten von der originalen Brücke der Autobahn aus den 1930er Jahren. Ich frage mich, wer weiß den sowas, wie kommt man auf sowas. Den Tourführer fragen, der weiß so was. Die Eckpunkte der Strecke, tippe ich jetzt nicht ab. Die Ortsnamen klingen wieder wie aus einer anderen Dimension, also nicht gängige Namen von großen Städten. Die Software führt einen, so abgelegene, kleinere Straßen. Dort ist es ruhig, man fühlt sich weit weg von der Hektik des Alltags. Ich werde ihn darum bitten, den Tourführer, für Interessierte die Route hier zu zeigen. Es ist so schön, auf diese weise zu reisen. Wenn wir Pause machen wollen, machen wir Pause. Alexander spendiert Kaffee und Toblerone Schokolade und gezuckerten Kaffee auf einem Nettoparkplatz.
Und dann schlägt der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander, den Besuch eines Museums vor. In Eichsfeld das Grenzlandmuseum, er kennt es von einem vorherigen Besuch und fand das sehenswert. Und diese Mal war ich es der fluchtartig das Museum verlassen wollte. Das Museum war gut gestaltet, interessante Ausstellungsstücke, man hatte die Möglichkeit, das Damals nachzuvollziehen. Was mich aggressiv gemacht hat, waren andere Museumsbesucher. Wir vermuten 2 Großeltern mit ihren bereits volljährigen Enkelsohn. Und alle 3 erklären den anderen in marktschreierischer Lautstärke, wie das damals war und die Welt funktioniert. Haben wir toleriert, sind in eine andere Abteilung der Ausstellung geflüchtet. Dadurch entsteht aber eine innere Getriebenheit, so das man sich kaum auf die Texte einlässt. Und als die „dämliche Kuh“ dann noch mit dem Handy anfing zu telefonieren, bin ich laut geworden. Ich habe sie laut und deutlich, vielleicht ein wenig im gelernten Kasernenton angesprochen, ob es noch geht. Auf Grund der ungewohnten Geräuschentwicklung für ein Museum, kamen die Angestellten. Ich legte meinen Standpunkt dar und forderte sie auf, für den Museumsbesuch erforderliche Ruhe zu sorgen. Sie schritt ein und danach war aber die Atmosphäre verseucht. Ich war nahe dran die ausgestellten Dienstwaffen der Grenztruppen zu reaktivieren und wenn schon nicht mit Waffengewalt, dann die Arrestzellen fixiert mit Mundknebel. Hat der Mensch Töne, wie kann man so egoistisch sein. Meine Vermutung, beide hatten ihre Hörgeräte nicht dabei und haben sich deshalb gegenseitig immer angeschrien. 2. Theorie es war bereits nach 12 Uhr, ein König ohne Essen, die Nerven lagen blank. Ich habe noch das Ausstellungsbegleitbuch gekauft, kann ich im Selbststudium noch einmal alles nachvollziehen.
Wenn Alexander aufgebracht ist, Beruhigung braucht, stelle ich ihn vor einen Automaten. Er hat die Situation richtig gelöst. Im nächsten Ort hat er mich bei einem Bäcker an den Tisch gesetzt und mich mit Essen versorgt. Es gab überbacken Pizzaecken und CocaCola und Erdbeerkuchen und guten Kaffee. Und die Welt war wieder schön.
Jetzt war es nicht mehr so weit bis Braunlage. Auf dem Weg fand ich es erschreckend, die Kilometer langen Abschnitte abgestorbene Waldareale. In einer apokalyptischen Anwandlung, meinte ich durch das Tal des Todes zu reisen, oder bereits auf einen Todesstern zu sein.
Und dann kam Braunlage, sofort erkennbar, der Ort hatte schon strahlentere Zeiten erlebt. Wir sind im Hotel Berliner Hof zu Gast. Ehemals bestimmt „Das erste Haus am Platz“. Wenn man es betritt wie das Eingangsportal in eine andere Zeit. Herrlich sage ich euch, die Zeit ist hier stehen geblieben. Nicht negativ, unsympathisch. Eher der Versuch, ein ehemals beste Hotel, in der Verfassung von damals zu erhalten. Den Veränderungen der neuen Welt werden hier ausgeschlossen. Und da liegt der Charm, das Gefühl ein Zeitreisender zu sein. Ein Heft „Mein Urlauberticket“, mit Angeboten, Tipps für Ausflüge in die Region und Gutscheinen, liegt hier nicht einfach auf einem Aufsteller zur Mitnahme. Man bekommt ihn persönlich vom 85 jährigen Chef des Hauses, fast wie bei der Zeremonie der Überreichung des heiligen Gral, überreicht. Von seiner Frau wissen wir, er ist der Grund für den Stillstand auf hohem Niveau. In der Schreibtischlampe ist noch eine Glühbirne, so richtig mit Glühfaden. Das Essen, so klassische Küche, so gut gekocht.Ich höre jetzt mal auf zu schwärmen. Ich habe dann mit Alexander noch einen Spaziergang durch den Kurpark und die Stadt gemacht. So wie alle anderen Ehepaare auch. Die Kneipen und Gaststätten, die es doch noch reichlich gibt, waren gut besucht.
Ich habe dann noch Postkarten geschrieben und eine richtige Zeitung aus Papier gelesen. Als Zeitreisender, muss man sich anpassen.
Heute wird ein Reisetag, dass heißt Abschiednehmen von Dankmarshausen. Es heißt aber noch nicht, Ende des Urlaubs, also keine Sentimentalitäten jetzt.
Wie der Morgen sich gestaltet, wiederhole ich nicht, ist nachzulesen in den vorherigen Berichten. Der einzige Unterschied, heute mussten wir die Zeche, bzw. Rechnung bezahlen. Das erstaunlichste daran, meine Mitreisender, ein überzeugter Anwender aller neuster, modernster Technik, mit Computern beinahe ein Nerd, zahlt die Hotelrechnung mit Bargeld. Das war sogar selbst für mich irritierend und die Angestellten schauten in die Bedienungsanleitung, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist.
Wir wollen heute in den Harz. Dieser Vorschlag für 2 Tage diese Region mal an zu testen, kommt vom Alexander. Er hatte mir im Vorfeld eine Reportage geschickt, über das Sterben des Tourismus im Harz. Diese Dokumentation hat mich dermaßen neudeutsch „getriggert“, dass wollte ich mit eigenen Augen sehen, wollte ich spüren. Schlagworte, wie Zonenrandförderung, Leerstand, sterbende Innenstädte. Was macht das mit den Menschen, was ist hier schief gegangen?
( der Link: https://youtu.be/Nip99il2AiM?si=23LhtzuvXa9Jv6GL )
9:25 Uhr, wem wunderts, waren wir an den Fahrzeugen, haben sogar schon alles verpackt und festgebunden. Gefahren wird nach calimoto, nein kein Gelehrter, die neue Software. Und wir beginnen die Tour mit einem kleinen Schlenker, um das Bauwerk des Tages zu besuchen. Der führte uns in eine Wildnis und über unseren Köpfen eine Brücke der A4. Das Entscheidende waren aber 2 wesentlich kleinere, niedrigere Brückenpfeiler die dazwischen standen. Die stammten von der originalen Brücke der Autobahn aus den 1930er Jahren. Ich frage mich, wer weiß den sowas, wie kommt man auf sowas. Den Tourführer fragen, der weiß so was. Die Eckpunkte der Strecke, tippe ich jetzt nicht ab. Die Ortsnamen klingen wieder wie aus einer anderen Dimension, also nicht gängige Namen von großen Städten. Die Software führt einen, so abgelegene, kleinere Straßen. Dort ist es ruhig, man fühlt sich weit weg von der Hektik des Alltags. Ich werde ihn darum bitten, den Tourführer, für Interessierte die Route hier zu zeigen. Es ist so schön, auf diese weise zu reisen. Wenn wir Pause machen wollen, machen wir Pause. Alexander spendiert Kaffee und Toblerone Schokolade und gezuckerten Kaffee auf einem Nettoparkplatz.
Und dann schlägt der „Nichtmuseumsmensch“ Alexander, den Besuch eines Museums vor. In Eichsfeld das Grenzlandmuseum, er kennt es von einem vorherigen Besuch und fand das sehenswert. Und diese Mal war ich es der fluchtartig das Museum verlassen wollte. Das Museum war gut gestaltet, interessante Ausstellungsstücke, man hatte die Möglichkeit, das Damals nachzuvollziehen. Was mich aggressiv gemacht hat, waren andere Museumsbesucher. Wir vermuten 2 Großeltern mit ihren bereits volljährigen Enkelsohn. Und alle 3 erklären den anderen in marktschreierischer Lautstärke, wie das damals war und die Welt funktioniert. Haben wir toleriert, sind in eine andere Abteilung der Ausstellung geflüchtet. Dadurch entsteht aber eine innere Getriebenheit, so das man sich kaum auf die Texte einlässt. Und als die „dämliche Kuh“ dann noch mit dem Handy anfing zu telefonieren, bin ich laut geworden. Ich habe sie laut und deutlich, vielleicht ein wenig im gelernten Kasernenton angesprochen, ob es noch geht. Auf Grund der ungewohnten Geräuschentwicklung für ein Museum, kamen die Angestellten. Ich legte meinen Standpunkt dar und forderte sie auf, für den Museumsbesuch erforderliche Ruhe zu sorgen. Sie schritt ein und danach war aber die Atmosphäre verseucht. Ich war nahe dran die ausgestellten Dienstwaffen der Grenztruppen zu reaktivieren und wenn schon nicht mit Waffengewalt, dann die Arrestzellen fixiert mit Mundknebel. Hat der Mensch Töne, wie kann man so egoistisch sein. Meine Vermutung, beide hatten ihre Hörgeräte nicht dabei und haben sich deshalb gegenseitig immer angeschrien. 2. Theorie es war bereits nach 12 Uhr, ein König ohne Essen, die Nerven lagen blank. Ich habe noch das Ausstellungsbegleitbuch gekauft, kann ich im Selbststudium noch einmal alles nachvollziehen.
Wenn Alexander aufgebracht ist, Beruhigung braucht, stelle ich ihn vor einen Automaten. Er hat die Situation richtig gelöst. Im nächsten Ort hat er mich bei einem Bäcker an den Tisch gesetzt und mich mit Essen versorgt. Es gab überbacken Pizzaecken und CocaCola und Erdbeerkuchen und guten Kaffee. Und die Welt war wieder schön.
Jetzt war es nicht mehr so weit bis Braunlage. Auf dem Weg fand ich es erschreckend, die Kilometer langen Abschnitte abgestorbene Waldareale. In einer apokalyptischen Anwandlung, meinte ich durch das Tal des Todes zu reisen, oder bereits auf einen Todesstern zu sein.
Und dann kam Braunlage, sofort erkennbar, der Ort hatte schon strahlentere Zeiten erlebt. Wir sind im Hotel Berliner Hof zu Gast. Ehemals bestimmt „Das erste Haus am Platz“. Wenn man es betritt wie das Eingangsportal in eine andere Zeit. Herrlich sage ich euch, die Zeit ist hier stehen geblieben. Nicht negativ, unsympathisch. Eher der Versuch, ein ehemals beste Hotel, in der Verfassung von damals zu erhalten. Den Veränderungen der neuen Welt werden hier ausgeschlossen. Und da liegt der Charm, das Gefühl ein Zeitreisender zu sein. Ein Heft „Mein Urlauberticket“, mit Angeboten, Tipps für Ausflüge in die Region und Gutscheinen, liegt hier nicht einfach auf einem Aufsteller zur Mitnahme. Man bekommt ihn persönlich vom 85 jährigen Chef des Hauses, fast wie bei der Zeremonie der Überreichung des heiligen Gral, überreicht. Von seiner Frau wissen wir, er ist der Grund für den Stillstand auf hohem Niveau. In der Schreibtischlampe ist noch eine Glühbirne, so richtig mit Glühfaden. Das Essen, so klassische Küche, so gut gekocht.
Ich höre jetzt mal auf zu schwärmen. Ich habe dann mit Alexander noch einen Spaziergang durch den Kurpark und die Stadt gemacht. So wie alle anderen Ehepaare auch. Die Kneipen und Gaststätten, die es doch noch reichlich gibt, waren gut besucht.
Ich habe dann noch Postkarten geschrieben und eine richtige Zeitung aus Papier gelesen. Als Zeitreisender, muss man sich anpassen.
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Zitat von Alexander am 17. Mai 2025, 6:45 UhrHi,
mein König wollte, dass ich Euch die gestrige Tour zeige.
https://calimoto.com/calimotour/t-cICAW6Q422
Die Szene im Museum war gut, so verbal gereizt habe ich André noch nie erlebt. Die ,,Blöde Kuh" hatte aber auch keinen Anstand. Der Junge Mann sah aus wie ein Nazi, entsprechend gekleidet und Frisiert. Sicherlich war es der verzweifelte Versuch von Eltern oder Großeltern ihn in die richtige Spur zu schicken.
Hi,
mein König wollte, dass ich Euch die gestrige Tour zeige.
https://calimoto.com/calimotour/t-cICAW6Q422
Die Szene im Museum war gut, so verbal gereizt habe ich André noch nie erlebt. Die ,,Blöde Kuh" hatte aber auch keinen Anstand. Der Junge Mann sah aus wie ein Nazi, entsprechend gekleidet und Frisiert. Sicherlich war es der verzweifelte Versuch von Eltern oder Großeltern ihn in die richtige Spur zu schicken.
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Zitat von Rollerkoenig am 18. Mai 2025, 4:58 UhrGuten Morgen Freunde, heute nun wirklich letzter Tag. Es wird ein Probefahrtag im Harz. Nur mal so zum an-testen, ob es sich lohnt in dieser Gegend Motorrad zu fahren, oder Brandenburg nicht doch besser geeignet ist.
Ich habe in dem Hotel noch besser geschlafen, Gute Matratze, Zimmer hinten raus, keine anderen Hotelgäste, welche man unfreiwillig mitbekommt. Ich habe beim Aufwachen erst einmal geprüft, ob ich noch lebe. Also dann wie immer, in eine Dusche klettern, ein Modell das es gibt, seid die Duschkabine erfunden wurde. Es ist wohlgemerkt alles wirklich sauber und gepflegt, aber von einer Nachhaltigkeit in der Nutzung. Ich schäme mich förmlich, Sachen immer so schnell zu ersetzen.
Das Frühstück, bei dem man von einem Kellner, bei dem man von dem Kellner an der Tür empfangen wird, mit der Bitte am Tisch platz zu nehmen, er sei sofort bei uns. Es gibt kein Buffet an das man hier stürzt und sich im Nahkampf trainiert, hier wird man gesittet, ordentlich am Tisch bedient. Der Kellner trägt ein Leporello von Möglichkeiten vor, welchen man zustimmt, oder ablehnt. Etwa so, müsst ihr euch das vorstellen, steht am Tisch mit Bestellblock „Kaffee, Tee, Milch, Kakao, Orangensaft, Brötchen, Brot, Butter, Ei, Käse, Frischkäse, Streichkäse, Wurst, … Zeitung, ein neues Leben? Das letztere natürlich frei erfunden, weil so viele Entscheidungen so schnell zu treffen, mir wurde schwindlig vom vielen Nicken und Kopfschütteln. Und zeitnah brachte er dann all die gewünschten Produkte und den Kaffee im Kännchen. Wie lange habe ich das denn nicht mehr erlebt. Heute erhält man meistens für den Kaffee ein Gefäß, in Größe eines Wischeimer präsentiert, aber nicht feinstes Porzellan und Geschirr.
Ein so stilvolles Frühstück und ein Kellner der seinen Beruf liebt. Er musste nicht fragen, er kennt den Füllstand unserer Kaffeekanne und stellte die Frage, ob er noch welchen bringen darf, genau in dem Moment, als bei mir der Wunsch entstand, och, ein weiterer Kaffee, wäre doch schön.Unsere geplante Strecke, soll uns heute kurvenreich zu den Punkten bringen, welche in der Reportage, über das Ausbleiben der Touristen in der Region berichtete. Heute Nacht hat es kräftig geregnet, die Luft ist frisch, bei 12/13°C. Ordentlich anziehen, Heizung an den Handschuhen hoch regeln und starten. Natürlich 9:25 Uhr. Und zu allererst, Stopp an einem Briefkasten. In den gelben Kasten der Deutschen Post, die handgeschriebenen Ansichtskarten schmeißen. So wie damals. Nächster Stopp, Geldautomat. Die Rechnung in dem Hotel kann man hier nur stilvoll in Bar bezahlen und bitte nur große Scheine, kein ordinäres Klimpern von Münzen bitte. Und dann ging die Tour los. Herrlich so viele Zweiradfahrer, Leute die unser Hobby teilen. Allerdings haben die alle nur so große und schwere Maschinen, mit einem Roller ist man ein Hingucker, ein Unikat. So viele wie mir gewunken haben und neidvoll geguckt haben.
Wieder die großen Flächen abgestorbener Wald, es ist so traurig, es ist beängstigend. Die Hotels im Stil der Plattenbausiedlungen in den neuen Bundesländern. Mag sein das bei dem Entstehen der Gebäude, es der letzte Schrei war, ein Anziehungsmagnet der Touristen. Heute sind sie nur noch eine Hässlichkeit. Ich wollte von Bausünden reden. Alexander sagt nein, damals war es, das non plus Ultra und wurde gebraucht. Jede Zeit bringt ihre eigene Hässlichkeit hervor, Bsp. KdF Bau auf Prora. Es gab aber auch schöne Ecken und vor allem tolle kurvenreiche Straßen.Zu Mittag wieder ein Unikat, eine Raststätte mit dem Hinweis Selbstbedienung. Der Wirt etwas schmuddelig in seiner Schürze, Einrichtung praktisch und einfach für den Durchlauf größerer Gästemassen konzipiert. Wir waren alleine und ich bin hier etwas zurückhaltender mit den Bestellungen. Erwarte ich hier doch eher den Einsatz der heute üblichen Lebensmittelzusätze, welche das Kochen angeblich schneller und billiger machen und den Geschmack verstärken sollen. Jägerschnitzel mit Pommes und Salat, da kann man nichts falsch machen. Doch kann man, wenn zu einem Schnitzel dunkelbraune Soße gereicht wird, kann mir kein Koch erklären, in welcher Phase der Zubereitung des Gerichtes, die Soße entsteht. Sie kann also nur aus der Retorte kommen, mit den Zusätzen aus dem Periodensystem der Elemente. Ein Jägerschnitzel in Ostdeutschland ist gebratene Jagdwurst, paniert. Wir waren auf westdeutscher Seite, es war ein richtiges Schnitzel. Und es war nicht so schlecht, als das man nur meckern müsste. Kein Essen, dass ist schlecht. Und in weiser Voraussicht, habe ich schon am Morgen die Zauberpillen für diese Eventualitäten geschluckt.
Wir waren dann noch an der Stelle, die in der Reportage als Neubeginn des Tourismus gefeiert wurde. Das Torfhaus, als Aussichtsturm mit Rutsche. Wir haben nichts gesagt, wir brauchten nicht einmal einen Blick, wir wollte beide nur noch schnell weg. Alles wohlorganisiert mit Schrankensystemen welche die Touristenströme lenken und leiten und Massen, Massen an Menschen. Kassenhäuschen, nein Bezahlautomaten soweit das Auge reicht. Schöne Zukunft.
Wir sind kurvenreich zum Hotel gefahren, haben getrennt etwas Pause gemacht und uns vorbereitet. Nein, zuerst waren wir noch in der Stadt, einen Kaffee trinken und schöne touristische Produkte und Mitbringsel für die zu Hause gebliebenen kaufen.
Das letzte gemeinsame Abendessen und es wurde in dem Hotel, neudeutsch zum „Highlight“ und als solches zelebriert. Manch einer sagt vielleicht altmodisch. Ich sage klassische Küche, voller Entdeckungen und Wiedererkennung von Geschmack. Ein Fest für den Gaumen.
Ein längeres Gespräch mit dem 85-jährigen Chef vom Hotel folgte. Er erzählte, auf unsere Fragen im Zusammenhang mit der Reportage, von der Veränderung im Tourismus, von seinen Anfängen als er das Hotel 1963 übernahm. Wir redeten über aktuelle politische Entwicklungen. Es war schön sich mit diesem offenen, lebenserfahrenen Menschen zu unterhalten. Abschließende Frage, „Wann wollen sie den in den Ruhestand gehen, die gesetzliche Rente genießen?“ Antwort: „Gesetzliche Rente wurde gerade erhöht, auf 90, Vorruhestand ab 88 möglich, hab ich noch ein paar Jahre.“
Wünschen wir es ihm, toller Tag, viele Eindrücke, eine Menge Spaß.
Guten Morgen Freunde, heute nun wirklich letzter Tag. Es wird ein Probefahrtag im Harz. Nur mal so zum an-testen, ob es sich lohnt in dieser Gegend Motorrad zu fahren, oder Brandenburg nicht doch besser geeignet ist.
Ich habe in dem Hotel noch besser geschlafen, Gute Matratze, Zimmer hinten raus, keine anderen Hotelgäste, welche man unfreiwillig mitbekommt. Ich habe beim Aufwachen erst einmal geprüft, ob ich noch lebe. Also dann wie immer, in eine Dusche klettern, ein Modell das es gibt, seid die Duschkabine erfunden wurde. Es ist wohlgemerkt alles wirklich sauber und gepflegt, aber von einer Nachhaltigkeit in der Nutzung. Ich schäme mich förmlich, Sachen immer so schnell zu ersetzen.
Das Frühstück, bei dem man von einem Kellner, bei dem man von dem Kellner an der Tür empfangen wird, mit der Bitte am Tisch platz zu nehmen, er sei sofort bei uns. Es gibt kein Buffet an das man hier stürzt und sich im Nahkampf trainiert, hier wird man gesittet, ordentlich am Tisch bedient. Der Kellner trägt ein Leporello von Möglichkeiten vor, welchen man zustimmt, oder ablehnt. Etwa so, müsst ihr euch das vorstellen, steht am Tisch mit Bestellblock „Kaffee, Tee, Milch, Kakao, Orangensaft, Brötchen, Brot, Butter, Ei, Käse, Frischkäse, Streichkäse, Wurst, … Zeitung, ein neues Leben? Das letztere natürlich frei erfunden, weil so viele Entscheidungen so schnell zu treffen, mir wurde schwindlig vom vielen Nicken und Kopfschütteln. Und zeitnah brachte er dann all die gewünschten Produkte und den Kaffee im Kännchen. Wie lange habe ich das denn nicht mehr erlebt. Heute erhält man meistens für den Kaffee ein Gefäß, in Größe eines Wischeimer präsentiert, aber nicht feinstes Porzellan und Geschirr.
Ein so stilvolles Frühstück und ein Kellner der seinen Beruf liebt. Er musste nicht fragen, er kennt den Füllstand unserer Kaffeekanne und stellte die Frage, ob er noch welchen bringen darf, genau in dem Moment, als bei mir der Wunsch entstand, och, ein weiterer Kaffee, wäre doch schön.
Unsere geplante Strecke, soll uns heute kurvenreich zu den Punkten bringen, welche in der Reportage, über das Ausbleiben der Touristen in der Region berichtete. Heute Nacht hat es kräftig geregnet, die Luft ist frisch, bei 12/13°C. Ordentlich anziehen, Heizung an den Handschuhen hoch regeln und starten. Natürlich 9:25 Uhr. Und zu allererst, Stopp an einem Briefkasten. In den gelben Kasten der Deutschen Post, die handgeschriebenen Ansichtskarten schmeißen. So wie damals. Nächster Stopp, Geldautomat. Die Rechnung in dem Hotel kann man hier nur stilvoll in Bar bezahlen und bitte nur große Scheine, kein ordinäres Klimpern von Münzen bitte. Und dann ging die Tour los. Herrlich so viele Zweiradfahrer, Leute die unser Hobby teilen. Allerdings haben die alle nur so große und schwere Maschinen, mit einem Roller ist man ein Hingucker, ein Unikat. So viele wie mir gewunken haben und neidvoll geguckt haben.
Wieder die großen Flächen abgestorbener Wald, es ist so traurig, es ist beängstigend. Die Hotels im Stil der Plattenbausiedlungen in den neuen Bundesländern. Mag sein das bei dem Entstehen der Gebäude, es der letzte Schrei war, ein Anziehungsmagnet der Touristen. Heute sind sie nur noch eine Hässlichkeit. Ich wollte von Bausünden reden. Alexander sagt nein, damals war es, das non plus Ultra und wurde gebraucht. Jede Zeit bringt ihre eigene Hässlichkeit hervor, Bsp. KdF Bau auf Prora. Es gab aber auch schöne Ecken und vor allem tolle kurvenreiche Straßen.
Zu Mittag wieder ein Unikat, eine Raststätte mit dem Hinweis Selbstbedienung. Der Wirt etwas schmuddelig in seiner Schürze, Einrichtung praktisch und einfach für den Durchlauf größerer Gästemassen konzipiert. Wir waren alleine und ich bin hier etwas zurückhaltender mit den Bestellungen. Erwarte ich hier doch eher den Einsatz der heute üblichen Lebensmittelzusätze, welche das Kochen angeblich schneller und billiger machen und den Geschmack verstärken sollen. Jägerschnitzel mit Pommes und Salat, da kann man nichts falsch machen. Doch kann man, wenn zu einem Schnitzel dunkelbraune Soße gereicht wird, kann mir kein Koch erklären, in welcher Phase der Zubereitung des Gerichtes, die Soße entsteht. Sie kann also nur aus der Retorte kommen, mit den Zusätzen aus dem Periodensystem der Elemente. Ein Jägerschnitzel in Ostdeutschland ist gebratene Jagdwurst, paniert. Wir waren auf westdeutscher Seite, es war ein richtiges Schnitzel. Und es war nicht so schlecht, als das man nur meckern müsste. Kein Essen, dass ist schlecht. Und in weiser Voraussicht, habe ich schon am Morgen die Zauberpillen für diese Eventualitäten geschluckt.
Wir waren dann noch an der Stelle, die in der Reportage als Neubeginn des Tourismus gefeiert wurde. Das Torfhaus, als Aussichtsturm mit Rutsche. Wir haben nichts gesagt, wir brauchten nicht einmal einen Blick, wir wollte beide nur noch schnell weg. Alles wohlorganisiert mit Schrankensystemen welche die Touristenströme lenken und leiten und Massen, Massen an Menschen. Kassenhäuschen, nein Bezahlautomaten soweit das Auge reicht. Schöne Zukunft.
Wir sind kurvenreich zum Hotel gefahren, haben getrennt etwas Pause gemacht und uns vorbereitet. Nein, zuerst waren wir noch in der Stadt, einen Kaffee trinken und schöne touristische Produkte und Mitbringsel für die zu Hause gebliebenen kaufen.
Das letzte gemeinsame Abendessen und es wurde in dem Hotel, neudeutsch zum „Highlight“ und als solches zelebriert. Manch einer sagt vielleicht altmodisch. Ich sage klassische Küche, voller Entdeckungen und Wiedererkennung von Geschmack. Ein Fest für den Gaumen.
Ein längeres Gespräch mit dem 85-jährigen Chef vom Hotel folgte. Er erzählte, auf unsere Fragen im Zusammenhang mit der Reportage, von der Veränderung im Tourismus, von seinen Anfängen als er das Hotel 1963 übernahm. Wir redeten über aktuelle politische Entwicklungen. Es war schön sich mit diesem offenen, lebenserfahrenen Menschen zu unterhalten. Abschließende Frage, „Wann wollen sie den in den Ruhestand gehen, die gesetzliche Rente genießen?“ Antwort: „Gesetzliche Rente wurde gerade erhöht, auf 90, Vorruhestand ab 88 möglich, hab ich noch ein paar Jahre.“
Wünschen wir es ihm, toller Tag, viele Eindrücke, eine Menge Spaß.
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Zitat von Alexander am 18. Mai 2025, 5:45 UhrGuten Morgen,
hier die Anti-Touristik-Tour von gestern. Viel Spaß beim nachfahren.
https://calimoto.com/calimotour/t-S0BRBGGpBw
Guten Morgen,
hier die Anti-Touristik-Tour von gestern. Viel Spaß beim nachfahren.
Zitat von Rollerkoenig am 18. Mai 2025, 15:15 UhrSo jetzt noch ganz kurz. Es ist Sonntag, der Heimweg. Halb 8 Uhr kam eine WhatsApp meiner Frau, wann wir da sind. Oha, bis jetzt schaut es noch nicht wirklich nach Start aus. Wir genießen erst einmal, die Frühstückszeremonie wie gestern. Anschließend, Sachen packen und Rechnung bezahlen (2 Nächte mit Frühstück und Kurtaxe macht 140 €). Wir haben uns bei den Gastleuten ordentlich und nett verabschiedet, in der Hoffnung, noch einmal da Gast zu sein.
Alexander rät dringend zur Regenbekleidung. Widerwillig habe ich die Kombi übergezogen. Man ist so unbeweglich, wie eingezwängt. Aber es war richtig, zum Start leichter Nieselregen und 9°C bedeckt. Am Anfang Bundesstraße Richtung Mansfeld, Mansfelder Land. Am Süßen See, kurz vor Halle Bockwurst, Toilette und wir entschließen uns für eine Autobahnfahrt. Das nervt, ist laut und nicht wirklich schön. Hat geklappt und so war ich 14 Uhr zu Hause, knapp 300 km.
Nacharbeiten, Geschenk für die Frau abgeben und erzählen. Es war eine schöne, außergewöhnliche Woche.Für alle jetzt, eine schöne Saison und schreibt mal was ihr so fahrt. Gruß André
So jetzt noch ganz kurz. Es ist Sonntag, der Heimweg. Halb 8 Uhr kam eine WhatsApp meiner Frau, wann wir da sind. Oha, bis jetzt schaut es noch nicht wirklich nach Start aus. Wir genießen erst einmal, die Frühstückszeremonie wie gestern. Anschließend, Sachen packen und Rechnung bezahlen (2 Nächte mit Frühstück und Kurtaxe macht 140 €). Wir haben uns bei den Gastleuten ordentlich und nett verabschiedet, in der Hoffnung, noch einmal da Gast zu sein.
Alexander rät dringend zur Regenbekleidung. Widerwillig habe ich die Kombi übergezogen. Man ist so unbeweglich, wie eingezwängt. Aber es war richtig, zum Start leichter Nieselregen und 9°C bedeckt. Am Anfang Bundesstraße Richtung Mansfeld, Mansfelder Land. Am Süßen See, kurz vor Halle Bockwurst, Toilette und wir entschließen uns für eine Autobahnfahrt. Das nervt, ist laut und nicht wirklich schön. Hat geklappt und so war ich 14 Uhr zu Hause, knapp 300 km.
Nacharbeiten, Geschenk für die Frau abgeben und erzählen. Es war eine schöne, außergewöhnliche Woche.
Für alle jetzt, eine schöne Saison und schreibt mal was ihr so fahrt. Gruß André
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Zitat von LuGa am 19. Mai 2025, 8:06 UhrWunderbare Berichte, alles so nachvollziehbar! Alex, wie er leibt und lebt (wird sich auch nicht mehr ändern) ...
Dankeschön und Grüße von uns!
Wunderbare Berichte, alles so nachvollziehbar! Alex, wie er leibt und lebt (wird sich auch nicht mehr ändern) ...
Dankeschön und Grüße von uns!
Zitat von Lutz-DD am 19. Mai 2025, 14:55 UhrSehr schöne Tour, prima aufgeschrieben von Euch beiden. So war man regelrecht mit dabei!
Danke für die Teilhabe, viele Grüße - Lutz
Sehr schöne Tour, prima aufgeschrieben von Euch beiden. So war man regelrecht mit dabei!
Danke für die Teilhabe, viele Grüße - Lutz
