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Gastbeitrag: „Vom kleinen König auf einer neuen Reise, mit Alexander dem Großen“

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Einfach herrlich, Deine Berichte

Es gibt zwei Arten von Frauen. Die einen sind Engel, die anderen leben noch....

Danke für das Lob. Heute war wieder ein Tag, wahrscheinlich wie in Dresden auch. Einen Bericht schaffe ich jetzt nicht. Ich bin wieder müde, matt, marode. Alexander natürlich auch.
Wir sind heute wieder Roller gefahren und dann gelaufen. Und wie es dazu kam, berichte ich morgen früh. Gerade war noch Abendbrot und ich habe ein Bier getrunken und Alexander brauchte einen Schnaps.

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Montag, ein Tag der sonst wenig Begeisterung hervorruft, weil der Alltag, die Arbeit. Nicht dieser Montag, der 1. Urlaubstag und voller Enthusiasmus, Vorfreude, Lebenslust aus dem Bett gehopst. Das Hotel ist schön es macht Spaß. Uns ist aufgefallen, viele sehr sportlich aktivaussehende Gäste. Es erklärt sich so, das Hotel liegt am „Grünen Band“ und hier übernachten die Wanderer und Radtouristen, für eine Nacht und sind dann wieder weg. Und natürlich muss am Buffet hinter mir dann so ein Sportler stehen, mit anatomisch exakt ausgebildeten, durchtrainierten Körper. Ich habe die Thüringer Spezialitäten Leberwurst wieder zurück gelegt und zu der „Light-Variante“ gegriffen. Ich hätte Lust mich mal mit den Menschen zu unterhalten, aber heute nicht. Ich habe noch Gesprächsthemen mit Alexander, denn die heutige Tour. Ich bin Tourführer. 9:30 Uhr an den Fahrzeugen alles kontrollieren, räumen, verstauen. Man staunt wieviel Zeit man verplembern kann. Zum Start um 10 Uhr, zeigt das Thermometer 20°C, die Sonne strahlt und ich starte die Tour. Ich habe mich vorbereitet und ausgearbeitet, wo ich fahren will, was ich sehen will. Heute sind 170 km geplant und mit den geplanten touristischen Zwischenstopps, sollte es eine Tagestour werden. Dankmarshausen (Hotel) über Wölfershausen nach Philippsthal wo ich prompt vor der Vollsperrung der weggerissenen Straße und den Baumaschinen stehe. Ich habe auf dem Moped sitzend die Karte studiert, als ein Auto hielt und eine freundliche Fahrerin empfahl. Fahrt den Weg rein den ich gerade rausgekommen bin, führt hinter der Baustelle direkt wieder auf die Straßen. Natürlich hätte ich die Hilfe nicht benötigt, aber voll nett. Ich hätte umgedreht und geflucht, geschimpft und warum immer mir, dass passieren muss. Der Tipp war richtig und führte wirklich dahin, wo ich wollte, zwar über Schotter und unbefestigte Straße, aber richtig.
Wir erreichen den Ort Vacha. Hier ist der erste touristische Halt geplant. In einem Reiseführer habe ich folgendes gelesen: „Es lohnt sich, einen Rundgang duch Vacha zu machen: Storchenturm ist ein Wahrzeichen, historische Innenstadt um den Marktplatz, Wandgemälde im Rathaus mit Szenen aus der Geschichte.“
Mopeds abgestellt Kamera um den Hals, vor den Bauch gehängt und los geht’s. Das was wir zu sehen bekamen, machte die Beschreibung in dem Reiseführer zur Parodie, zum Witz. Wir sahen eine Marktplatz, der ein Parkplatz war. Wir sahen vor dem Verfall stehende, renovierungsbedürftige Gebäude. Der Begriff der heute immer häufiger auftaucht, von „sterbenden Innenstädten“ wurde hier deutlich vorgeführt. Aber Alexander hat am ersten und einzigen Modegeschäft am Platz, eine Mütze (Basecup) gekauft wegen der Sonne. Es war der Asia Markt und somit hat er ein Schnäppchen gemacht mit 6,50 €. Ich war so enttäuscht, wir sind dann noch kreuz und queer durch den Ort gefahren, auf der Suche nach der versprochenen Schönheit. Und das Rathaus, mit Bauplanen verhangen, verriegelt und verrammelt. Ernüchternd. Also zu Netto Wasser kaufen und Pause machen. Alexanders Hinweis, ob ich bei meiner Tour die Zeit im Auge habe, ist jetzt gleich 11:30 Uhr, also Mittagszeit. Das war nicht sein Hinweis, seine Überlegung wir sind seid 2 Stunden unterwegs und sind 22 km gefahren.

Ich habe eingesehen, so wird das „nischt“. Alexander übernimmt die Führung und dann ging es zügig voran, nach Bad Salzungen. Ich wollte einen Blick auf die da befindlichen Kureinrichtungen werfen. Wir sind um das Gradierwerk gelaufen, durch den Kurpark gerannt. Für das kleine Museum konnte ich Alexander nicht begeistern, ist kein Museumsmensch. Gut, ist ja eh Mittagszeit und essen ist wichtig. Alexander scheint auch nicht der „Mittagessensmensch“ zu sein. Das Verrückte, jetzt kam die perfekte Tour. Kleine Straßen durch Wiesen, Felder, Wälder. Gut ausgebaute, neu asphaltierte Straßen, kein Verkehr. Und ich konnte es nicht genießen. Mit jeder noch so guten Kurve wurde die Laune schlechter, denn nirgends tauchte ein Imbiss auf. Bei einem Stopp im Wald, die Frage, was ist denn, er hätte voraus fahrend, durch den Rückspiegel, durch mein geschlossenes Visier, bei runtergeklappter Sonnenblende, mein miesepetriges, böses Gesicht gesehen. Ich habe die Führung übernommen, bin in den nächsten Ort gedonnert, Ruhla. Nicht Uhren, Essen hat mich interessiert. Zweimal durch den Ort, Montag natürlich alles zu. Wir haben was neues ausprobiert. Mittagessen auf dem REWE Parkplatz. Wir waren einkaufen, Salat, Fertigsandwich, Brötchen, Obst Süßkram und Mehrwegbesteck. Revival der Bestecktasche und wie die Produkte auch alle geschmeckt haben, außer die Fertigsandwich. Es war bereits 14 Uhr.

Es ging weiter und jetzt der bekannte Rennsteig. Nein wir sind nicht gelaufen, aber Schilder wiesen darauf hin. Die Straßen wieder herrlich und voll das Pech. Die kurvenreiche Strecke nach Tabarz, da kann man leider keinen, wenn auch nur mit 60 km/h vorausfahrenden LKW, überholen. Das war ermüdent, mir stand der Sinn nach Mittagsruhe. Irgendwann hatte ich Alexander gesagt ich brache mal wieder Benzin. Ich habe schon lange nicht mehr daran gedacht und deshalb dachte ich, was macht er den jetzt wieder.
Ihr müsst euch vorstellen 300 m Straßenabschnitt, linker Seite eine Tankstelle. Die linke Fahrbahnseite, ist aber gerade eine Baustelle, Asphalt abgefräßt, der Verkehr wird mit Ampelreglung daran vorbeigeführt. Alexander biegt links zur Tankstelle ab, den 5 cm Höhenunterschied durch den fehlenden Straßenbelag, seis drum. Aber neben lauten Baumaschinen. Er ist ein guter Tourführer, ich hätte erst wieder dran gedacht, das ich tanken wollte, wenn der Motor aufgehört hätte zu brummen. Bei dem Streß, habe ich aus medizinischen Gründen RedBull und Nüsschen konsumiert. Der daraus folgende Energieschub brachte Versöhnung.

Das besondere Bauwerk, welches heute bestaunt werden sollte, waren die Reste der umgeleiteten Bahnstrecke. In den 60er Jahren, nach Schließung der Grenze, führte eine Bahnstrecke durch einen Zipfel westdeutsches Gebiet. Und das ging natürlich gar nicht, da hat man einen riesen Aufwand betrieben und die Trasse verlegt. Heute sind noch Bahndämme zu erkennen und Brückenpfeiler. Haben wir gesehen und als interessant eingestuft.

Ich war jetzt aber fertig. Mit Alexander reisen, heißt wirklich fahren, viel fahren. Ich kam mir vor, als ob ich ihn manchmal an die Zügel nehmen muss und bremsen muss. Es sind rein menschliche Bedürfnisse, die mich dazu zwingen. Es geht auf 18 Uhr zu, ich wollte essen.

Mopeds auf dem Parkplatz vorm Hotel fallen lassen und ohne duschen, gehe nicht über „Los“ direkt in den Speissaal. Spargelcremesuppe, Spätzle und viel Gespräch. Ein Bier für mich, ein Schnaps für Alex, schaffte die Bettschwere.

Vachau – Dorndorf -  Merkers - Bad Salzungen – Möhra – Kupfersuhl – Etterwinden – Ruhla – Potterrode – Tabarz –  Schwarzhausen - Seebach  – Ruhla – Steinbach – Bad Liebenstein – Waldfisch – Möhra -  Eggertshausen – Gerstungen

Nachtrag: Ich habe morgens beim Ankleiden überlegt, heute wird es über 20°C, wir fahren langsamer und mit vielen Zwischenstopp, lass mich Jeanshose und Lederjacke anziehen reicht sieht gut aus und ist nicht so schwer und beengend wie Mopedsachen.
Zwei Beispiele von falscher Anzugsordnung auf unseren Touren brachte Alexander ins Spiel.
Ich habe die schwere Motorradbekleidung, in der ich aussehe wie ein Kastenmensch, getragen. Und das war gut so.

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Ganz was tolles haben wir heute erlebt.
Alexander hat mich kaputt gespielt.
Moped sind wir auch gefahren.
Also Bericht dann doch erst morgen früh wieder, wegen Faulheit.

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Guten Morgen, ausgeruht und voller Tatendrang aus dem Bett gehüpft. Blick aus dem Fenster, verspricht perfektes Wetter für den von mir geplanten Ausflug.

Ich habe im Fernsehen irgendwann mal einen Bericht gesehen über die „Dampflok Erlebniswelt“ in Meiningen ( https://dew-meiningen.de ).
Das lief mal, schon vor längerer Zeit im mdr – Fernsehen und weil ich es interessant fand habe ich mir das aufgeschrieben. Schreibt man es sich nicht auf, macht man es nicht, bzw. denkt nicht daran wenn es drauf ankommt. Ich habe daran gedacht und werde uns als Tourführer nach Meiningen bringen.

Aber erst Frühstück. Ich bin verabredet mit Alexander um 8 Uhr. Wir gehen immer um 8 Uhr, zur Hauptstoßzeit. Wir wollen uns nicht lustig machen, sondern uns amüsieren über die verschiedensten Charaktere der Reisenden und deren Verhalten am deutschesten aller Frühstücksbuffet. Mitmachen wollen wir natürlich auch und wenn wir schon mal da sind wollen wir auch was essen. Die erste Enttäuschung des Tages, der Vermieter hat uns an einen anderen Tisch gesetzt. Die Tische werden eingedeckt und dann stehen Namensschilder da. Es ist nicht so, dass ich irgendwann neben einer Frau Krause sitze, ich sitze immer neben Alexander. Aber eben nicht immer am gleichen Tisch. Es entfällt also, dass wir uns darüber aufregen können das sich jemand auf unseren Platz gesetzt hat.

9:35 Uhr sind wir an den Fahrzeugen, es wird Gepäck verstaut, Helmvisier, Scheibe und Scheinwerfer geputzt, geräumt. Knapp unter 20°C, sonnig, die Luft noch etwas frisch.
Ich möchte es heute ganz modern angehen als Tourführer, ich nutze ein „Handy“ mit Google Maps und lass mir ansagen, wo ich langfahren soll. Das mache ich mit Kopfhörern so richtig schön, mit Stecker und Kabel, Handy natürlich in der Brusttasche. Alexander sagte gleich, ist Quatsch, du brauchst auch das Bild vor dir. Wir sind gerade vom Parkplatz um die Ecke gerollt, da quatscht mich das blöde Teil voll, es hätte eine Strecke gefunden, die 4 Minuten schneller ist. Wenn sie der Route nicht … plaplapla. Das blöde Teil weiß wahrscheinlich nicht, dass man beim Mopedfahren dicke Handschuhe trägt und das Handy nicht griffbereit hat. Ich war das erste Mal bedient. Das zweite Mal folgte zeitnah nach der ansage, „dem Straßenverlauf noch 7 km folgen“. Heißt für mich, ich folge der Vorfahrtsstraße, denn verlasse ich selbige, biege ich ja ab. Nicht nach Handylogik. Ich folge meiner Logik und in meinen Ohren klingelt, piept es, quatscht mich eine Stimme permanent voll, ich soll wenden, abbiegen, nach Hause gehen.
Alexander erklärte, die Straße xy hat eine Nummer. In ihrem Verlauf bleibt sie nicht immer die Vorfahrtsstraße. Das ist die Begründung warum ein Bild der Karte sinnvoll ist.
Ich bin weiter als Tourführer gefahren. Es war eine gut ausgebaute, stellenweise sogar vierspurige Bundesstraße. Die Ortsschilder zeigten das, wohin ich wollte, Meiningen, ich musste nicht reagieren, ich muss keine Entscheidungen treffen. Die Landschaft ist schön und ich trödele, frei nach dem Motto Augenblick verweile doch, du bist so schön.

Alexander hat geschimpft, aber auch erklärt. Auf dem Bundestraßen sind die Leute nicht immer in Urlaubsstimmung und machen Ausflug. Es wird gedrängelt, es wird knapp und riskant überholt und da sind wir als die Zweiradfahrer die Schwächsten. Die Kritik habe ich als gerechtfertigt angenommen. Mir fiel auch ein, ich fahre keinen 125 cm3 Roller, weil ich Angst habe, genau auf solchen Straßen nicht mitfahren zu können. Ich bin dann schneller gefahren, kann mein 10 Jahre alter Kymco Downdown 350i nämlich auch. Und was soll ich sagen, hat Spaß gemacht.

Die Eisenbahnerlebniswelt, schaut euch das mal im Internet an https://dew-meiningen.de. Ich fand es sehr schön, technisch gut gemacht. Man hat auf Computer neue Medien gesetzt, ohne dass das aufdringlich gewirkt hat. Sehr interessant, technische Aspekte, Respekt vor Ingenieuren, es gab Geschichte. Es gab alles, es gab zu staunen und es gab Mittagessen. Currywurst mit Brötchen und alkoholfreiem Hefeweizen. Der Hinweis der Verkäuferin, Currywurst isst man am besten mit dem Löffel. Nie wieder will ich meine Currywurst anders essen, als mit dem Löffel, zumal ich ja seit gestern, stolzer Besitzer eines Mehrweglöffel bin (Erinnerung Bestecktasche). Die Bilderausstellung haben wir noch gesehen. Da merkte ich aber den Stimmungsumschwung beim Alexander. Auf neudeutsch „er wirkt angepisst“. Die Frage und was machen wir jetzt, „wir fahren nach Hause und schlafen“. Wir haben das Museum verlassen, Alex ist kein Museumsmensch. Und auf der Straße, die Zügel locker lassen, braucht es nur wenige Kilometer und es wird eine perfekte Tour. Er fragt mich Fulda 50 km, zu weit? Nein toll, weiß zwar nicht was er da will, aber ok. Er hat mich zu dem Motorradausrüster Louis geführt. Isser nicht lieb? Mein Tuch kratzt, mein zarter Hals fühlt sich immer wund an, die Sitzposition ist nicht optimal. Er hat mir ein Sitzkissen und einen neuen Schal gekauft und jetzt, passt auf, eine Halterung für das Handy am Lenker damit ich die Karte im Blick habe. So einen Tourführer musste erstmal finden. Perfekte Straßen und denkt dabei noch daran, dass mir der, Entschuldigung der Arsch nicht weh tut.

Wir mussten dann noch fast rasen, damit wir pünktlich beim Abendbrot erscheinen. Es war ein toller, ein richtig schöner Tag.

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Nachtrag: Von einem muss ich noch berichten. Beim Abendbrot waren wir mutig, ja beinahe übermütig. Wir haben vegetarisch bestellt. Linsenragout mit Falafel und Salat, dazu ein alkoholfreies Bier. Zum Abschluss Heidelbeerpfannkuchen mit Schlagsahne. Perfekt.

Auf dem Foto, sieht vielleicht nicht so perfekt aus, man kann es essen, netter Versuch. Es wird nicht unser Lieblingsessen. Morgen gibt es Schnitzel mit Spiegelei, Pommes und Salat, habe ich Alexander versprochen.

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Alexander hat auf diesen Beitrag reagiert.
Alexander

Hallo Zusammen,

 

André schreibt ja so schöne Berichte von den Geschehnissen des Tages, da darf ein kleiner Bericht vom Frühstück nicht fehlen.

Hier gibt es Nudossi aus der Tube. Ich muss nicht schreiben welchen visuellen Eindruck das drapieren der Braunen Nuss-Nugatmasse auf einem Brötchen hinterlässt, ein Foto sagt mehr als 1000 Worte....

 

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Heute waren wir an einen so geschichtsträchtigen Ort, ich muss erst die richtigen Worte finden. Und das wird morgen früh.

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Heute waren wir die Ersten am Frühstücksbuffet, natürlich nicht geplant. In der Vorfreude, heute vom Anbeginn die täglichen Dramen der Reisenden mitzuerleben, gaben wir uns einem stundenlangen Frühstück hin. Und dann, die heutigen Gäste kamen unaufgeregt, nahmen sich ihre Portion, setzten sich auf den für sie bestimmten Platz und mümmelten los. Nichts, keine altehelichen Szenen, keine Ausgefallenheiten.

Die Erste Aufregung des Tages, mir hat ein Marder auf die Sitzbank gekackt. Den Spuren zu urteilen, hat er die richtige Position gesucht und dann genüsslich sein Geschäft verrichtet. Ihr lieben Tiere, hört mal zu, wenn ich nicht gerade Roller fahre, bin ich ein Vollöko und schütze euch. Das kann ich sofort ändern. Mein Kymco New Downdown 350i ist mein heiliges Gefährt, da kenne ich keine Freunde. Ein guter Rollerfahrer hat natürlich Feuchttücher und kleine Mülltütchen einstecken, Problem behoben.

Wir möchten heute zum Point Alpha. Wir wollen Geschichte sehen, erleben. Tourführung übernimmt Alexander, mit den Worten „du kannst schreiben, ich kann führen“. Und siehe da es gibt richtig gute Straßen in Thüringen. Kleine Straßen, auf den zwei Autos nur mit Vorsicht aneinander vorbeikommen. Wir haben an einem anderen Bikerhotel gehalten und dann haben wir diesen geschichtsträchtigen Ort erreicht. Das stand auf meiner Wunschliste für unsere Tour im Grenzbereich. Was soll ich sagen, nach dem wir den Eintritt gelöst haben sind wir auf den Wachturm geklettert und ich bekam Gänsehaut. Wir sind erst einmal in die Kantine essen gegangen. Hieß amerikanisch anders, aber wir haben amerikanisch gegessen Hot Dog und Coca Cola. Alexander fiel wieder aus der Rolle, musste unbedingt noch eine Soljanka essen. Meine Argumentation, passt gar nicht hier hin, können wir dann im Osten essen. Auf dem Gelände war jemand mit einem Laubbläser am machen. Ich hasse diesen Krach also in die Erste von zwei Museumsbaracken, in der Hoffnung das dem mit dem Laubbläser die Luft ausgeht.
Die Ausstellung sehr informativ, viel zu lesen, zu gucken. Man muss sich darauf einlassen können. Man braucht Ruhe und nicht im Hinterkopf, man will noch das und das erleben. So erste Museumsbaracke fertig, aber der Krachbolzen draußen noch nicht. Ab in die zweite Baracke. Hier wurde von den Menschen berichtet, die hier ihren Dienst verrichten mussten. Erfahrungen, Erlebnisse, Außergewöhnlichkeiten. Auch gut und dann endlich, der Laubbläserfreak war fertig. Wir haben noch die amerikanische Militärtechnik begutachtet. Und dann sind wir über die Grenze gelaufen. Wir haben uns die damaligen Grenzanlagen angeschaut. Das löst ein beklemmendes Gefühl aus. 600 m Fußweg über den Todesstreifen und wir sind am geteilten Haus. Ein Museum, endlich ein Museum, mit noch mehr Informationen. Nach der Hälfte der im Erdgeschoss befindlichen Ausstellung, kam der Stimmungsumschwung bei „Nichtmuseumsmensch“ Alex. Von mir verlangt das dann konsequentes handeln, Abbruch, vor der Tür gab es einen Automaten. Alexander beauftragt 2 der überteuerten Flaschen mit Getränken da raus bekommen. Auf direkten Weg zum Parkplatz. Auf einmal schien die Grenze nicht mehr unüberwindlich. 10 Kilometer fahren und alles wieder schön. Wir haben alle unsere Macken und das macht das Reisen ja so interessant. Und auch ich hatte die Schnauze voll, irgendwann nimmt man keine Informationen mehr auf und ist übersättigt. Ich habe noch 2 Bücher gekauft „Point Alpha – Vom heißen Ort im kalten Krieg zum Lernort der Geschichte“ und „Leben im Grenzbereich – Die Geschichte von Point Alpha“. Jetzt kann ich mein Wissen dosiert in Einzelseminaren erweitern. Dann sind wir gefahren. Wir haben uns einen Grenzabschnitt angeschaut der nicht touristisch erschlossen ist. Auch mit Wachturm aber der Zahn der Zeit und Vandalismus haben da ihre Spuren hinterlassen. Dann sind wir wieder gefahren und gefahren und waren zum Abschluss noch bei dem Plattenweg, Postenweg der auch sehr nahe am Hotel verlief und der Kaliabraumhalte.

Abendbrotzeit, nach dem Experiment gestern, ist Alexander dran für uns das Essen auszusuchen. Spargelcremesuppe, Steak ou four mit Kroketten und Salat, 3 Kugeln Eis mit Sahne. Das Eis haben wir vom Wirt geschenkt bekommen.

Und jetzt, während des Abendbrot und das so ganz nebenbei, hat Alexander mich neudeutsch „geupdatet“. Mein Handytelefon hat jetzt die App calimoto zum Sonderpreis von 47,99 € für ein Jahr, sofort bezahlt mit PayPal. Was sind das für Zeiten, während dem Genuss von Gerichtskreationen vergangener Tage, kauft man sich ein Satelliten gestütztes Navigationssystem, mit dem man auch Raketen lenken kann. Theoretisch. Jetzt, so sagt Alexander, findest du auch die guten Straßen. Wir haben noch ein bisschen rum getestet, Fotos geschaut und dann war schon wieder Schlafenzeit.

Dankmarshausen – Süß – Bauhaus – Iba – Bebra Weiterode – Ronshausen – Hönebach – Friedewald – Lautenhausen – Hillartshausen – Ausbach – Ransbach – Wehrshausen – Ufhausen – Treischfeld – Grüsselbach – Rasdorf – Geisa

Wenn die Ortschaften auch etwas befremdlich klingen, es gibt sie wirklich und liegen eben abseits großer touristischer Routen. Und die waren herrlich.

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Hier guckt ihr, so sieht ein von der Natur gedemütigter Kymco New Downdown 350i aus. So ein Kack-Marder.

Und ich war auch mit und habe alles gelesen.

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