Zunächts erst einmal eine Vorbemerkung: Gut wenn man einen Plan hat, der auch funktioniert! „???“ Na gut, überwiegend funktioniert. Flexible Handhabung sichert, dass der Spaß trotz Umleitungen, Hitze, Stürzen und Baustellenampeln nicht verloren geht.
Am Startpunkt in Dresden-Gompitz waren alle Tourteilnehmer pünktlich erschienen, so dass wir 09.00 Uhr auch starten konnten. Auf Grund der überschaubaren Gruppengöße (8 Roller und 1 Auto) kamen wir zügig voran, so dass wir planmäßig in Colditz eintrafen, wo uns Mex bereits erwartete. Nach kurzer Pause setzten wir die Fahrt Richtung Naumburg fort. Wir durchquerten dabei bei steigender Tagestemperatur das Sächsische Hügelland um dann das mittlere Saaletal zu erreichen. Angesichts der mittlerweile errechten Tagestemperatur von ca. 30°C war das Votum der Gruppe eindeutig: Der Dom steht noch eine Weile, was Vorrang hat sind Essen und Trinken, und zwar im Schatten! So steuerten wir also gleich den Bürgergarten an. Im Schatten mächtiger Bäume genossen wir von ca. 12.45 bis 14.00 Uhr ein ausgiebiges Mittagsmahl.
Dererlei gestärkt nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Auf Grund einer Baustelle führte uns die Strecke allerdings nicht unten im Saaletal entlang, sondern oben auf der Hangschulter. In Dornburg-Camburg gab es dann doch noch ein wenig Saaletal zu besichtigen, bevor wir ins Ilmtal wechselten. Die Hitze machte allen zunehmend zu schaffen, doch in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit blieb keine Zeit für große Pausen.
Das Ilmtal zwischen Bad Berka und Ilmenau präsentierte sich mit seinem ganzen Liebreiz und ich hoffe, dass der Schweiß in den Augenwinkeln der Fahrer den Landschaftsgenuß nicht zu sehr trübte. Gegen 17.00 Uhr gab es noch einmal eine kleine Kaffee- und Eispause in Ilmenau, bevor wir die letzten Kilometer in Angriff nahmen. Da die Straße sich ab Ilmenau stetig in die Höhe windet, wurden die Temperaturen mit zunehmender Höhenstufe immer erträglicher. Als wir gegen 18.00 Uhr dann unser Tagesziel, das Hotel auf der Schmücke erreichten, hatten wir auf 900m Höhenlage angenehme 25°C. Erwartet wurden wir bereits von Ellen und Thomas, die mangels Dreirad mit dem Auto gekommen waren. Im Laufe der nächten Stunde fanden sich aller Tourteilnehmer auf der Terrasse ein. Bei lecker Essen und kühler Getränken sowie einer tollen Aussicht verging der Abend wie im Fluge. So gegen Mitternacht dürften dann aber auch die letzten im Bett gelegen haben.
Am nächsten Morgen trieb es einige Teilnehmer schon zeitig aus dem Bett. Die Zeit bis zum Frühstück um 08.00 Uhr wurde zum „Aufklaren“ genutzt. Die Mitfahrgelegenheiten von Ellen und Thomas waren bereits am Vorabend geklärt worden. Und auch Mexx musste nicht allein fahren. Seine „bessere Hälfte“ war am Abend ebenfalls mit dem Auto eingtroffen, um das Erlebnis einer Rollerausfahrt mal auszuprobieren. Und entsprechend den Wünschen ging es 09.00 Uhr, abweichend von meinem Plan, als Erstes ins Suhler Zweiradmuseum. Was konnte da gefachsimpelt und in Erinnerungen geschwelgt werden! Und kühl war es auch noch. Aber irgendwann muss man dann doch auf die heiße Straße raus. Nächstes Etappenziel war Stressenhausen im Heldburger Unterland, wo es den Gasthof Stricker gibt. Dort verweilten wir Sauerbraten und ähnliche Genüssen ungefähr eine Stunde.
Gegen 14.00 Uhr setzten wir die Weiterfahrt auf kurvigen Straßen durchs Unterland fort, wo insbesondere das kleine Fachwerkstädtchen Ummerstadt unsere Bewunderung fand. Bei der anschließenden „Eroberung“ der Veste Heldburg zeigte ein Teil der Teilnehmer (hitzebedingt ?) Schwächeerscheinungen. Sie erklärten sich bereit, die abgestellten Motorroller zu bewachen. Der andere Teil der Gruppe stieß bis zum Innenhof der Veste vor. Zur Ersteigung des Turms der Burg konnten sich dann aber nur einige Gruppenmitglieder entschließen. Sie wurden mit einem herrlichen Rundumblick belohnt.
Es dürfte schon gegen 16.00 Uhr gewesen sein, als wir die Fahrt gen Kloster Veßra fortsetzten. Auch hier nutzten wir kurvenreiche Nebenstraßen, so dass trotz der Hitze die Freude am Fahren überwog. Welch ein Pech!? Das Klostermuseum war schon geschlossen. Mit Blick auf die Uhr wurde beschlossen, auf direktem Wege die Rückreise zum Hotel anzutreten. Der „Aufstieg zum Kamm des Thüringer Waldes bot trotz des gemäßigten Gruppentempos einigen Kurvenspaß. Die Herberge erreichten wir gegen 18.00 Uhr. Der milde Abend ließ uns wieder lange bei Essen und Trinken ausharren.
Der Sonntag begann ähnlich wie der vorangegangene Tag. Während Rolf und Irmchen, wie bei der Anreise, die Gruppe mit Ihrem Auto (und dem Roller am Haken) begleitete, suchten sich die beiden anderen KFZ-Besatzungen ihren eigenen Weg nach Hause. Auch Alex fuhr auf eigenen Wegen, allerdings Richtung Norden, wo er ein Urlaubswoche in Norwegen dranhängen wollte. Die Sonnen meinte es ebenfalls wie an den beiden Vortagen sehr gut und strahlte mit aller Kraft. Der Rückweg führte uns über Blankenstein (Zwischenstopp Burg Greifenstein) und Ronneburg (Zwischenstopp Neue Landschaft) auf einigen Umleitungen nach Schmölln. Dort kehrten wir kurz vor 14.00 Uhr in die Museumsschänke ein. Nach gemeinsamen Essen teilte sich die Gruppe, je nach Ziel und Eilbedürftigkeit in Kleingruppen. Den Rückmeldungen nach, hatten aber alle bis 18.00 Uhr die heimatliche Garage erreicht und je nach Heimatort 740-850km mehr auf ihrem Tacho stehn.
Den Wertungen nach war die Jahresausfahrt für alle Teilnehmer ein Höhepunkt im laufenden Rollerjahr. Na ja, und was wir auch bewiesen haben: wir können auch ganz heiß!
In diesem Sinne, nach der Jahresausfahrt ist vor der Jahresausfahrt!
Thomas