30.03.2019 Brandenburg so nah, so unerreichbar

Ich habe um eine Tour gebettelt, ich brauchte jemanden der mich führt und leitet, der sich auskennt. Alexander bot sich an und er wollte nach und durch Brandenburg kullern.
Seht ihr und nun haben wir das Problem, nein nicht der Alexander, der andere, der neue Alexander, der Busfahrer. Und als solcher garantiert bestens für die Tourführung geeignet. Alexander hat seine Frau Carola, oder auch Karola hinten drauf gesetzt und beide haben auf mich in Compitz gewartet.

Erst haben wir ein wenig geschwatzt. Wichtigste Information ist nicht, das beide in den nächsten zehn bis vierzehn Tagen Oma und Opa werden, sondern ihr vorangegangenes Zweirradfahrerleben. Gott waren das riesige Motorräder, welche sie mir auf Bildern zeigten. Na ja, irgendwann erwischt es jeden und er muss einen Roller haben. Nein nicht irgendeinen, einen Kymco und wenn dann einen Downdoun. Der ist Baujahr 2010 mit bereits 40 000 km auf der Uhr und läuft so zuverlässig und gut. Warum beschwere ich mich eigentlich, dass ich in die vierte Saison starte, mit gerade einmal 30 000 km. So zuverlässig, so zeitlos schön, kann nur ein Kymco downdoun 350 sein.

Genug des Lobes, wir haben noch etwas gewartet, ob nicht noch ein Roller auftauchen würde. Nein nur noch Fahrer andere einspurige Fahrzeuge trafen sich dort, die sehr laut waren und auf denen man sitzt, wie ein Affe auf dem Schleifstein.

Wir sind losgefahren Richtung Meißen, nur die kleineren Straßen, am Schloß Scharfenberg vorbei, auf die andere Elbseite Kleinzadel, Nieschütz, Seußlitz Schloss Diebar. Wir haben uns Richtung Nünchritz gehalten. Weil es Mittagessenzeit ist, haben wir am Dorfkrug Roda gehalten und sind eingekehrt. Beiden war diese Gaststätte bereits bekannt und sie lobten selbige in den höchsten Tönen. Nach meinen schlechten Erfahrungen der letzten Woche, bin ich mit Vorsicht ran gegangen. Also keine Vorsuppe (die es ja laut Alexander, jetzt der andere Alexander sowieso nicht gibt) und Bratwurst mit Kraut und Kartoffeln, da ist die Gefahr mit Glutamat vergiftet zu werden eher gering. Ich habe dazu Waldmeisterlimonade getrunken. Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr getan. Aber die war immer noch grün und süß, wie als wir Kinder waren. Wir haben lange in der Sonne gesessen. Es war mit 15-18°C noch nicht zu warm.

Was wir gesehen haben, sehr viele Zweirradfahrer mit Pedale und Kette, auch laute Zweirradfahrer, wir haben die erwachende Natur gesehen. Störche, die ersten Zeilen des Spargels, erste Ostersträucher. Eigentlich war Riesa der nördlichste Punkt unserer Tour. So nahe waren wir Brandenburg und kein Weg führte hin.

Zurück sind wir dann parallel zur Autobahn Richtung Dresden. In Wilsdruff wurde dann die Tour für beendet erklärt und dabei hätte ich noch so gerne andere kleine Straßen und Dörfer unserer Region gesehen und kennen gelernt.

Alexander, Carola hat viel Spaß gemacht und immer wieder gerne, wenn ihr vorne weg fahrt.
Ich bin dann noch, weil das Wetter so schön war, etwas im Tharander Wald rumgeeiert, bin die Kurven bei Rabenau gefahren und war dann nach knapp 200 km viel zu zeitig zum Fensterputzen zu Hause …

André (wieder zu Hause mit dem ö)