Sonntag 18.08.2024
Es war ein typischer Sonntagmorgen, als Alex und Frank, der in den Kreisen der Rollerfreunde Dresden ehrfürchtig als gentlemandd bekannt ist, gegen 09:30 Uhr in Hartha bei Frank aufbrachen. Frank verabschiedete sich lange und gründlich von seiner geliebten Frau Irmgard, denn die beiden würden sich nun ganze sieben Tage lang nicht mehr sehen. Ein Abschied, der fast so dramatisch war wie ein Shakespeare-Stück.
Die Tour führte die beiden über Bundesstraßen und drittrangige Landstraßen, die von zahlreichen Baustellen und Umleitungen gesäumt waren. Viele dieser Umleitungen waren so schlecht ausgeschildert, dass man meinen könnte, sie seien Teil eines geheimen Tests für zukünftige Rallye-Fahrer.
Zur Mittagszeit machten Alex und Frank Halt in einem griechischen Restaurant in Rodewisch. Dort gab es Bohnensuppe, Gyros und Reisgerichte. Wie so oft waren die Augen der beiden größer als der Magen, und so blieb vieles auf den Tellern liegen. Besonders das Brot und die Oliven wurden verschmäht, als hätten sie sich gegen die beiden verschworen.
Nach dem Essen zog ein Regen auf, der die beiden bis zur Ankunft im Raunatal, in der Pension „Untere Rauner Mühle“ in Raun bei Bad Brambach, begleitete. Dort wurden sie von einem verwirrten Wirt namens Wolfgang Widmann empfangen, der ihnen mitteilte, dass es hier kein Abendessen gebe, höchstens am Wochenende. Die nahegelegene Gaststätte „Felsenkeller“ war leider bereits ab 14:30 Uhr geschlossen.
Auf dem Rückweg begegneten sie einem Mann namens Siegfried. Doch es war nicht Siegfried der Drachentöter, sondern Siegfried Kasper, der zur Jahresfahrt mit seiner Harley-Davidson auf einem Anhänger angereist war. Alex und Frank sollten ihm nun helfen, das schwere Motorrad vom Anhänger zu bugsieren. Zuerst kippte die Harley beim Entfernen der Gurte um und verletzte Siegfried, der nun keinen Sieg mehr davontragen konnte. Dann rutschte die Rampe weg, sodass das schwere Motorrad von zwei Mann gehalten werden musste, bis es schließlich mithilfe eines anwesenden Gastes doch noch vom Anhänger gehievt werden konnte.
Nach diesem Schreck stellte sich die Frage: Wo sollte es Abendessen geben? Der Wirt empfahl das Restaurant Magdalena in Tschechien. Also machten sich Alex, Frank und Siegfried auf den Weg dorthin. Frank und Siegfried fuhren im VW-Bus von Siegfried, während Alex allein auf seinem wunderschönen und äußerst attraktiven Motorrad, einer Honda NC 750X, die liebevoll „Invalidium“ genannt wurde, unterwegs war.
Im Restaurant Magdalena gab es eine Tages-Vorsuppe, die als Knoblauchsuppe angepriesen wurde. Leider war dort kein Knoblauch enthalten, höchstens war Knoblauch beim Kochen der Suppe neben dem Topf liegen geblieben oder vorbeigeschwommen. Der Hauptgang war dann besser, und die Leber, von der der Wirt der unteren Rauner Mühle so geschwärmt hatte, war tatsächlich hervorragend.
Nach dem Essen setzte erneut Regen ein, und die drei machten sich auf den Rückweg zur Pension. Frank und Siegfried fuhren im trockenen VW-Bus, während Alex allein auf seiner wunderbaren Honda NC 750X, die nur „Invalidium“ genannt wurde, unterwegs war. Der Abend klang bei Bier und schalen Softdrinks unter dem Schutz eines Holzdaches der Sitzgruppe aus. Der Mond stieg über den Wolken auf, und der Tag endete mit einem zufriedenen Seufzer.
die restlichen Tage folgen hoffentlich noch
Und hier die Bilder: