10.08.2014 Ein Sonntag in der Sächsischen Schweiz

Ach Männer, was für ein „Ritt“.

Der Sonntag ließ es mit dem Wetter traumhaft angehen und so konnten alle Teilnehmer auf eine schöne, erlebnisreiche Tour hoffen. Der Himmel zeigte sich wolkenlos, die Sonne strahlte und es gab viele, die eine gute Tour schon seid längeren vermisst haben.

Uwe wurde somit als Tourführer schon mal vorab gelobt und wenn es nur dafür war, dass endlich wieder jemand die Initiative ergriffen hat.

Zahlreich erschienen waren besonders unsere Brandenburger Rollerfreunde, von unserer „Außenstelle“ Schipkau. Aber alle: Uwe, Jogi in Begleitung, Roland in Begleitung auf Motorrad, Frank mit Sozia, Thomas, Sabine heute mit eigenem Roller, Jochen, Jörg, Alex auf Honda NC750 (ein Fauxpas), naja und ich André, auf drei Rädern.

Uwe hielt eine kurze flammende Rede, zur bevorstehenden Tour, was wo wie wohin und der Satz „Es wird eine Rentnertour“ kam nicht bei allen so gut an. Gemeint war aber, es geht nicht um viele Kilometer, sondern um langsames dahinrollen mit mehreren Zwischenstopps.

Ja und dann quälten wir uns zum Anfang über die B172, mit tausenden anderen Touristen und genau das ist der Grund, warum ich die Sächsische Schweiz nicht mag. Die Sächsische Schweiz ist wunderschön, finden aber auch hundertmillionen andere und deshalb voll und Gewühle. Richtung Reihardsgrimma wurde es dann schöner, kleinere Straßen durch Felder und Wälder. Ein angenehmes Tempo, was um die 80 km/h ließ dann doch wieder Rollerfreude aufkommen. Es wurde angehalten, etwas über Felsformationen erklärt und fotographiert.

Es gab dann Mittagessen, bei der „Buchenparkhalle“, auf den ersten Blick ein touristenüberlaufener Ort, was nur „Nepp“ sein kann. Nein wir waren positiv überrascht, die Gaststätte war so gut organisiert, das man nicht das Gefühl bekam in einer Massenabfertigung gelandet zu sein. Das Essen, welches wir in Selbstbedienung, zeitnah erhielten, war gut gekocht und preiswert. Ich hatte einen Gulasch mit Nudeln und Salat, eine große Spezi und alles für 9 € bekommen. Der Gulasch war gut, Fleisch weder mit Fett noch hart und zäh durch Sehnen, die Nudel „all dente“ gekocht.

Danach keine Mittagsruhe sondern weiter über kleine Straßen zur Wachbergbaude. Hier wurde gewandert und zwar genau 45 m und das reicht.

Etwas was man in der Sächsischen Schweiz abkönnen muss, ausblenden muss, sind die sportlichen Typen, wie Wanderer und Radfahrer. Die fehlende Bewegung auf einem Roller lässt schon so manches Mal, ein schlechtes Gewissen hoch kommen. Jeder löste das Problem auf seine Weise, ob man nun sich einredete, ab morgen mache ich Sport, oder Sport wird eh überbewertet, naja wie auch immer. An der Wachbergbaude entstand ein Gruppenbild. Dann kam ein langes Stück zu fahren, nach Labska Stran ins Belvedere. Wir hatten uns an die vielen kleinen Tourunterbrechungen schön gewöhnt und mussten nun eine Stunde ohne Unterbrechung fahren. Die Landschaft war gut, Maschinen liefen fehlerfrei und Verdauung funktionierte regelrecht, auch wenn eine Mittagsruhe angebrachter gewesen wäre. Aber irgendwann erreicht man auch das entfernteste Ziel und die Damen strömten zur öffentlichen, naja wie auch immer.

Es gab dann Rollerfreunde welche einen solchen Energieumsatz hatten, das Würste, Palatschincken, Eis mit Sahne und überzuckerte Softgetränke zu geführt werden mussten. Diätpläne hatten keine Chance. Ich noch völlig satt und erschöpft, vom vielen Essen konnte nicht einmal mit wandern, die dieses Mal 50 m, für ein weiteres Gruppenbild. Also Gruppenbild vor beeindruckender Kulisse, dieses Mal ohne mich.

So nach und nach dünnte sich die Gruppe aus, wegen anderer Termine und Verpflichtungen der Reiseteilnehmer. Der Rest der Gruppe verabschiedete sich dann an einer Tankstelle wieder an der B172.

Ich denke es hat allen Spaß gemacht, es wurde auch, bei den Pausen, viel miteinander geredet und natürlich auch Sprüche geklopft, wie es unter echten Männern üblich ist. Nur ein Beispiel, um den wohl überlegten Einsatz der deutschen Sprache zu verdeutlichen. Jogi äußerte beim Abstellen seines Mopeds völlig von sich überzeugt, er brauche keinen Hauptständer, er wäre mit seinem kleinen Ständer völlig zufrieden. Naja wie auch immer, es war gut mitgefahren zu sein. Halb sieben war ich dann zu Hause und auf der Uhr standen 215 km, also in 8,5 Stunden.

Die trockenen Tourfakten noch Start: Pirna, Königstein, Pfaffendorf (besondere Felsformation gucken) Cunnersdorf, Krippen, Reinhardsdorf/Schöna, Bad Schandau, Kirnitschtal, Hinterhermsdorf, Saupsdorf-Wachberg, Sebnitz, auf der tschechischen Seite weiter Mikulasovice, Richtung Krasna Lipa, Doubice, Jetrichovice, Srbska Kamenice, nach Labska Stran ins Belveder.

geschrieben von Rollerkönig