So Stammtisch fertig. Ich bin heute etwas zum „motzen“ aufgelegt. Der Stammtisch zu groß, zu laut, zu voll, zu hohe Erwartungen. Zumindest meiner seits, ihr könnt natürlich alle nichts dafür und schön das sich so viele finden. Jeder ist immer prall gefüllt mit Erlebnissen, Vorhaben und will selbige mit den Anderen teilen. Das ist gut, aber ich kriege immer nichts mehr mit, was ja logisch ist man kann ja nicht überall gleichzeitig sitzen. Es ist etwa so, wie in einem Supermarkt, wo man steht, man steht immer an der falschen Kasse, in der falschen Reihe. Nicht das das, was ich gerade mit dem Einen rede uninteressant wäre, aber vielleicht wird jetzt gerade am anderen Ende des Tisches, die ultimative Tour verraten, über Rostbekämpfung am motorisierten Zweirad gesprochen und nicht wie an meiner Tischseite über Tuningvorschläge völlig veralteter Kymcoroller.
Was war passiert. „Unseren“ Raum haben wir uns wieder mit einer Gruppe geteilt. Es ist nicht so das wir dann laut gegeneinander schimpfen, aber es ist dann doch eher störend, weil man ja Rücksicht nehmen will. Man redet dann nicht ungezwungen, eher in kleinen Grüppchen. Eigentlich wollte ich etwas zur Saisonauftakttour sagen, warum es soviel Spaß gemacht hat, jedes Foto doch durchdiskutieren, wie ein Gemälde. Das ging leider unter, denn schon bei nur einem Bild, wo es mal um Schuhe von Alexander gehen sollte merkte man wie es auf der anderen Seite ruhiger wurde und konsternierte, irritierte Blicke zu uns geschickt wurden. Über Technikfragen, wie über eine Dampfspeicherlokomotive, das kam dann schon nicht mehr an, in unserer Gruppe.
Frank hatte mir erzählt von seiner Fahrt in den Harz zum Goldwingtreffen in Uslar. Die Rückfahrt hätte ich gerne mitgefahren, nicht weil das Treffen blöd gewesen wäre. Er ist über die Landstraße gefahren. Ich hätte losfahren wollen, aber Wetter war schlecht und dunkel war es auch und ich mit ohne Roller. Mit Thomas konnte ich nicht alles klären, über Robby Clemens haben wir gar nicht geschafft zu reden, wir konnten nur noch klären das von der Baureihe 670 im Jahr 1996 nur 7 Stück gebaut wurden, deshalb kann ja niemand den Nahverkehrstriebzug der DB kennen. Über Bismarcktürme, die überall in der Landschaft herumstehen haben wir nur am Rande geredet. Mit Alexander ging es auch über eine Tour zum Skodamuseum und ich wollte unbedingt in Tschechien Gulasch und Knödel essen und zwar traditionelle Küche und nicht mit Fix für Gulasch, Knorr für Knödel und wie der Mist auch immer heißt. Rolf, Irmchen, Sabine, Thomas fahren zum Campingauftakt nach Sardinien. Vielleicht bringen sie uns Rollerfahrern ja ein schönes Foto mit, was unser Hobby in Sardinien ins rechte Licht rückt. Fahrradfahrer können wir sowieso nicht leiden. Die Segelsaison hat zum Glück noch nicht angefangen war von der Seite zu erfahren.
LutzDD ist umgezogen und machte einen zufriedenen und glücklichen und der Roller hat jetzt einen ordentlichen Tiefgaragenstellplatz. Die Erfahrung was alles übrig bleibt bei so einem Umzug fand ich lustig. Irgendwie viel eine Buchstabenkombination Grill und mir kam der Geschmack von rostbraunen Grillgut auf die Zunge.
Jogi hatte einen Überraschungsgast mit. Nicht wie ich dachte, ein aus einer Torte springendes Bunnyhäschen, bzw. eine Vertreterin des schwedischen Bikiniteams. Es war Reimund. Reimund hat schon eine spannende Zweiradfahrerkarriere hinter sich und hat den Umstieg auf das echte Zweirad, den Roller vor. Er hat sich für das Beste, für das Sofa unter den Rollern entschieden, den Burgman. Und dann werden wir ihn öfter sehen und vielleicht kommt er dann zu Wort und erzählt. Etwas interessantes kam von Ralf. Er erzählte noch einmal von seinem Unfall. Ich würde da ganz gerne noch einmal nachhaken wollen, welche Rolle sichtbare Kleidung spielt. Hätte eine Rettungsweste in diesem Moment etwas bewirkt, weil er besser gesehen wurden wäre, oder Theorie, weil es wirklich nur Sekunden sind. Ich würde das beim nächsten Stammtisch noch etwas diskutieren wollen.
Und so wurden wieder hunderttausend Sachen geredet, mit Lutz kurz über Reiseliteratur. Doch es war schön und ich glaube ich weiß warum ich so „motzig“ bin.
Das Essen, der Klassiker, oh Gott nein keine Panik, war saftig, gut, nahrhaft, schmackhaft wie immer. Auch wenn es zu viel ist, weil es ja jeden guten Diätplan in Frage stellt und wäre hiermit der einzige Kritikpunkt. Es gab die Sonderkarte, der Knipser hat die Spargelsaison eröffnet und die zarten, knackigen Stangen angeboten. Mir flossen Sturzbäche im Mund zusammen. Vor dem Stammtisch gab es allerdings eine Diskussion im Familienkreis und die Produktion des Gemüses mit den Abdeckfolien, um selbiges 2 Wochen eher zu bekommen, ist doch nicht des Rätsels Lösung. Die Folien müssen anschließend verbrannt werden, können nicht recyclt werden, weil verschmutzt. Meine Tochter erzählte das und irgendwo hat sie recht, wir warten bis die Saison anfängt und wenn das alle machen hört das mit den Folien auf, theoretisch. Hoffentlich merkt sie nicht, dass sinnloses im Kreis fahren mit dem Roller auch nicht die Umwelt retten wird.
Und wie gerne hätte ich die jungen, knackig, zarten Stangen auf meiner Zunge zergehen lassen. Ich hab den Genuss bei Jogi gesehen, ich habe es gehasst. Und Rolf hat wie immer rein geschaufelt und ihn haben diese umweltpolitischen Aspekte meiner Tochter kaum bewegt, bzw. nur verhaltene Zustimmung gefunden. Wie macht man nun richtig, gibt man seiner Gier und Lust nach, oder folgt man neuen Erkenntnissen und findet den Weg zur Normalität, denn Spargel Anfang April ist glaube ich nicht normal.
Fragen über Fragen und sie konnten auch zu diesem Stammtisch nicht abschließend geklärt werden.
Auf ein neuen im Mai
Gruß André