Saisonauftakt für Zweiradfahrer, was für ein Tag und weil unser offizieller Berichterstatter mal wieder arbeiten geht, berichte ich euch jetzt davon.
Wenn man ausschlafen kann und nichts vorhat, ist man mit Sicherheit pünktlich um fünf wach und könnte aufstehen. Hat man aber etwas vor, könnte man glatt bis Mittag schlafen. Genau das war das Gefühl heute Morgen. Blick aus dem Fenster grau, nix strahlender Sonnenschein und Thermometer meinte 8 °C anzeigen zu müssen. Es waren nicht die Bedingungen, die wir erwarten durften.
Sei`s drum, unter die Dusche, Kaffee, Frühstück und los zum Treffpunkt. Ich war zeitig, ich war gut, ich war aber nicht der Erste. Bernd leidet entweder unter seniler Bettflucht, oder hat den Weg zum Sonntagmorgen falsch eingeschätzt. Gut ich war der Zweite und dann kam noch Thomas und wir waren vollzählig. Ich war enäuscht, hatte ich doch mindestens mit 10 Leuten gerechnet und ich vorne weg. Naja bin ich halt mal als erster gefahren nach Senftenberg und bestimmt haben wir auf dem Markt einen triumphalen Empfang, oder Einzug.
Thomas meinte Luft sollte überprüft werden. Ich hatte dazu keine Lust habe ich es doch erst letztes Jahr gemacht. Und im Winterhalbjahr, also bitte. Allen Mist erfinden sie, etwa Griffheizung, Sitzheizung, Spiegelheizung, aber keiner erfindet beheizte Ventilkappen. Nur soviel, gut das Thomas drauf bestanden hat, allerdings danach fuhr es sich auch gleich nicht mehr so gut, war härter, bilde ich mir ein.
Auf dem Markt in Senftenberg, waren wir nicht alleine und es war kein triumphaler Einzug, niemand hat uns beachtet. Es waren hunderte Motorräder und Menschen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und was für Maschinen, alles, auch Roller und ein Quadro. Und was für Menschen große, kleine, runde, schöne und wir. Die Brandenburger haben uns gefunden und es war toll sie nach diesem langen, harten, entbehrungsreichen Winter zu treffen. Es wurde geschwatzt, ausgetauscht, es war die pure Lebensfreude. Unterdessen wurden die Biker von einer Polizeimeisterin, event. auch Obermeisterin in der neuen Saison begrüßt. Sie erzählte über gute Seiten der abgelaufenen Saison, sie informierte auch über die nicht so gut gelaufenen Sachen u.a. auch über die Unfälle. Wünschte allen eine Unfallfreie Saison. Ich fand es gut, war nicht nervend, besserwisserisch, belehrend, war eher bittend auch daran zu denken. Dann noch ein Vertreter einer Kirche wo es um Schutzengel ging. Da ich es nicht so mit Engeln und Glauben habe, bin ich lieber schwatzen gegangen.
Wir Rollerfreunde aus Dresden, Pirna und der Lausitz, sowie auch ein Vertreter von den Bigscootern Berlin sind dann dem Vorschlag vom Andreas gefolgt, uns etwas abzusondern und ein Stück durch die Lausitz zu rollern.
Es ist vielleicht nicht das Gebiet für die Kurvenjunkies, eher für die Genießer. Ich mag es durch die Kiefernwälder zu rollen, die Alleen, die Seen. An jedem Tagebauloch, an jeder Industrieanlage kommt die Lust es zu ergründen, zu erforschen.
Als das erste Mittagessen in Bad Erna nicht klappte, hat dann Jochen die Spitze übernommen, es ist seine Haus und Hofstrecke. Ich habe die kleinen Straßen und Dörfer mit den Backsteinbauten geliebt.
Wir sind gefahren über Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain, Bad Liebenwerda zu einem Westernrestaurant in Dobra.
Dort trennten sich dann die Wege, ich war nicht Gruppenkonform und wollte noch etwas durch den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft rollern. Ich kam durch Ortschaften mit so klangvollen Namen, wie Täubertsmühle, Oppelhain oder Sorno.
Auch wenn es noch nicht die offizielle Saisonauftaktfahrt der Rollerfreunde-Dresden war, es war traumhaft und man will einfach nur noch mehr. Danke Andreas für diesen Tipp, diese Einladung. Und Jochen Meuro muss dieses Jahr werden, mit grillen und allem drum und dran, also die Tagebaue und so, Du hast es versprochen.
Gruß André
An dieser Stelle ein kurzer Bericht über die Ausfahrt von mir, den ich schon begonnen hatte, als Andre den seinigen eingestellt hat. Wie aus den bisherigen Wortmeldungen erkennbar, erfolgte die Anreise nach Senftenberg quasi in 3 Gruppen: die Brandenburger, die Pirnaer und die Dresdner. Letztgenannte bestanden aus Andre, Bernd und mir. Kurz vor Senftenberg stießen noch Christian und Petra zu uns.
Letztlich dürften es 18(?) Fahrzeuge gewesen sein, die sich in Senftenberg trafen. Die Zeit bis zur förmlichen Saisoneröffnungszeremonie verbrachte wir mit Kaffee trinken, plaudern und Fahrzeugbesichtigung.
Nach derselben teilten wir uns in 2 Gruppen: die kleiner fuhr unter Leitung von Jörg zum nächsten Bikergottesdienst nach Forst, die deutlich größere unter der Leitung von Andreas via Finsterwalde nach Doberlug-Kirchhain. Für`s dortige Schloss blieb allerdings keine Besichtigungszeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Doberlug). Mittagessen am „Bad Elsa“, einem Erholungsgebiet an einer ehemaligen Kiesgrube nahe D-K), stand auf dem Programm. Allerdings sah sich der dortige Koch nicht in der Lage, 16 hungrige Mägen in vertretbarer Zeit zu sättigen. Da blieb nur die Weiterfahrt.
Die führte uns unter der Führung von Jochen nach Dobra (zwischen Bad Liebenwerda und Elsterwerda). Im „Saloon Lonestar“ gab es dann „amerikanisch“ zu essen. Wirklich eine nette Lokalität – 1,5 h waren dann aber eine wirklich mehr ausreichende Aufenthaltdauer. Gegen 16.00 Uhr setzten wir die Weiterfahrt fort. Andre trennte sich von uns, aus Sorge dass es mit der Gruppe bei einer kümmerlichen Tageskilometer-Ausbeute bleiben würde. (Ich hoffe, dass Du Deine kurvenreichen Straßen und tollen Fotomotive in der Elsterniederung noch gefunden hast!).
Die nächste Trennung gab es in Elsterwerda, da führen die Brandenburger wieder nach Osten während die Pirnaer und Dresdner gen Süden fuhren. In Großenhain verließ uns Bernd zweck beschleunigter Heimfahrt, der Rest der Gruppe fuhr weiter ins Elbtal zwischen Nünchritz und Meißen. Die Pirnaer Teilgruppe machte dort noch einen Zwischenstopp zum Eisessen, die beiden letzten Dresdner Roller setzen die Weiterfahrt nach Dresden fort. Meine persönliche Ankunftszeit zu Hause war 18.15 Uhr mit 250 Tages-km auf dem Tacho.
Zusammenfassung: Ausfahrt mit größeren Pausen bei schönstem Wetter in großer Gruppe und recht abwechslungsreicher Streckenführung. Schön, dass man sich nach dem langen Winter mal zusammen unterwegs war.
Th.