05.02.2017 Besuch Leipziger Messe

Zwei Delegierte auf Reisen. Wir sind pünktlichst gestartet und zwar so pünktlich, das Alexander noch nicht komplett fertig angezogen war, so zu sagen noch mit ohne Hose „rumhopste“. Gut vielleicht muss man auch nicht von Dresden nach Rabenau eine Stunde Fahrzeit einplanen um pünktlich am Termin zu erscheinen. Die Fahrt gestaltete sich entspannt, kaum Autos trockene, schneefreie Fahrbahn bei 4°C.

Und bei so viel Aufregung am Morgen, machten wir erst einmal eine Pause, Autobahnraststätte Muldental Nord und es gab dort für die Pausenversorgung ein McDonald Restaurant. Erwähnen möchte ich das, weil ich dort auf eine technische Neuerung getroffen bin, welcher ich aus verschiedensten Gründen ablehnend gegenüber stehe. Es sind am Eingangsbereich so mehrere Monitore/Bildschirme aufgestellt, so wo man mit dem Finger übers Anzeigefeld schmieren, tatschen, klopfen, so zu sage seine Bestellung auslösen soll. Alexander ist ja für modernen Schnick-Schnack zu begeistern hat es probiert. Wie viele Keime er durch das „Bildschirm/Displaygetatsche“ zerquetscht und damit unschädlich gemacht hat, lässt sich nicht belegen. Einen Kaffee hat er nicht gekriegt. Ich bin natürlich die Technik ignorierend auf direkten Weg zu einer freundlich bis herzhaft lachenden Serviceangestellten geschritten, habe meinen Kakao und mein Brötchen geordert und saß schon mit vollen Backen kauend, als Alexander endlich mit seinem Rühreifrühstück und Kaffee aufschlug. Sein Kommentar zu den Technikquatsch, würde Zeit sparen und nur die Menüführung ist etwas unübersichtlich. In einer Diskussion in der ich die Zukunft malte, wie ich zwischen hunderten Automaten nur noch Knöpfchen drückend, wie die dressierten Affen die Futter wollen, ohne Liebe und Fürsorge quittierte er mit einem Kopfschütteln. Und dann mussten wir los, sonst wären wir echt zu spät gekommen, oder hätten gar die Messe verpasst. Mich hat so oder so schon angenervt, das ich genau zur Öffnungszeit mit Hundertmillionen anderen gleichzeitig mich an der Kasse drängeln werde.

Noch ein Nachtrag zu dieser Raststätte. Ich fühlte mich außerhalb des Restaurant, eher auf einer Müllkippe. Widerlich dreckig, überall lag Müll, Flaschen, Büchsen und Berge von Kippenresten rum. Ekelhaft, kein Ort für eine Pause oder wo man sich entspannen könnte.
Na ja und dann waren wir an der Messe und dort gab es den Tipp von Alexander der wirklich und in echt Zeit sparte, „bleib auf der rechten Spur führt auch zum Parkplatz“ und warum sich alle links anstellen, weiß auch keiner. Eine junge attraktive Kassiererin mit kalten Händen, so wie ich es am liebsten mag, knöpfte mir 6 € ab und versprach mir gut auf meinen Kohlenkasten aufzupassen. Ich hätte noch mal 6 € gezahlt, hätte sie nur weiter geredet und mich weiter angelächelt. Aber hinter mir drängelte es, im Rückspiegel sah ich den Fahrer die vorderen Backen aufblasen, die Faust über der Hupe kreisen, er steht wahrscheinlich nicht so auf zwischenmenschliche Begegnungen. Wahrscheinlich der Automatentyp. Eingeparkt habe ich dann wie eine Frau, Alexander meinte „egal gibt noch tausend andere Parkplätze“. Vor dem Haupteingang dann die Schmach, parkende Motorräder, aller Leistungsklassen und ein Roller. Auch mein wehmütiges „letztes Jahr bin ich auch noch mit dem Moped angereist“, half nichts gegen die Wahrheit, wir sind „Weicheier“ und mit dem Auto gefahren.

An der Kasse drängelten keine anderen Hundertmillionen, fast wurde ich ran gezerrt an den Zahltopf, ich bekam mein Portemonnaie gar nicht schnell genug aus dem Sack. Alexander bezahlte den Eintritt, damit wir nicht zum Stau-Hindernis würden. Ein vor uns stehender Besucher schenkte uns noch zwei Karten die uns zu dem ermäßigten Eintrittspreis berechtigten. So haben wir dann pro Person für den ganzen Tag 12 € bezahlt und wir würden alles sehen dürfen. An der Garderobe noch 1,50 € und ein richtiger Mensch, würde den ganzen Tag auf meine Jacke aufpassen.

Und dann wurden wir in einem Strom von hundert anderen Besuchern mit in die erste Halle gespült.

Und da war er, der typische Geruch Gummi, Öl, Benzin, der sonore Klang einer Messe. Wir haben es geliebt und begannen durch die Halle und Gänge zu schreiten. Bei einigen sind wir stehen geblieben, haben genauer geschaut und geredet, mit Vertretern mit Kunden/Nutzern. Als Beispiel Mal ein ganz neues System „Hardwave – macht den Helm zur Konzerthalle“ Wir waren beide beeindruckt von der Vorführung. Entwicklung auf dem Markt der Kameras, wir haben Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Helmen und Herstellern diskutiert. Es waren auch mehr Stände, zum Beispiel hatte Schubert mit seinen Helmen einen ganzen eigenen Stand. Und natürlich Fahrzeuge und wir sind auf die verschiedensten geklettert. Geträumt haben wir aber nicht, wir brauchen das nicht, hat meine Frau gesagt. Es waren auch zahlreiche Roller ausgestellt, von neueren innovativeren Technik, Elektroantriebe auch Studien, sehr viele Dreiräder, Vespa, Peugeot. Honda mit seinem neusten Modell X-ATV. Nur BMW wieder nicht, was mich zu der Frage hinriss, ob sie das Teil langsam sterben lassen wollen und aus dem Programm nehmen wollen. Die 3 jungen Männer wurden ganz hektisch hinter ihrem Stand und versicherten mir, beinahe im Chor alles gut und Roller gehört die Zukunft. Na ja auch bei Peugeot der Vertreter hatte keine Ahnung und eigentlich hat er Glück, dass Alexander ein ausgeglichener, harmoniebedürftiger Mensch ist. Ich musste bei dem Blödsinn den der erzählte gehen, sonst hätte ich ihm eine „reinziehen“ müssen.

Zum Mittag überredete ich Alexander zum Besuch des Restaurant. Eine junge schöne Auszubildende mit Zahnspange brachte uns Essen zum Tisch. Und das war so gut vom Geschmack, von der Stimmung, wir haben uns noch zum Dessert hinreisen lassen. Und die junge Frau hatte es drauf.

Ein Männerruheraum gab es nicht, sind wir also wieder zur Messe geschritten. Etwas schlaffer und müde, aber diszipliniert. Wir haben uns Anbieter von Touren und Kartenmaterial angeschaut.

Insgesamt die Messe war gut, schön, informativ. Es hat sich gelohnt hinzufahren und ja sie war um Längen besser, als die in Dresden.

Jörg haben wir getroffen, er stapfte alleine, machte aber auch einen recht zufriedenen Eindruck. Sei es nun weil er seine gefährlichen Viren besiegt hat, oder weil auch er interessante Sachen entdeckt hat. Wird er uns bestimmt erzählen bei der nächsten Tour, Stammtisch, Zusammentreffen. Mit Gabi und Lutz haben wir uns ausgetauscht und auch sie haben einiges gefunden und entdeckt.

Und nicht zuletzt, die Boxenluder. Auch sie waren noch schöner als in Dresden und als uns dann eine leicht bekleidete Dame mit einem Hauch von Nix bekleidet, einen Flyer in die Hand drückte, hatte ich nur Augen für den Flyer …

Nach vielen Stunden bin ich mit Alexander auf der Bundesstraße zurück gefahren. Wir hatten jetzt kein Bock mehr auf das Gehetze und Gejage auf einer Autobahn und wir hatten viel zu erzählen. Danke Alexander, war ein toller Tag.

Gruß André